Klassifikation nach ICD-10
Q38.3 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Zunge – Mikroglossie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Mikroglossie, von griechisch μικρός mikrós ‚klein, eng‘, und γλόσσα glossa ‚Zunge‘, ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit (bereits bei Geburt) zu kleiner Zunge. Die Zunge ist aufgrund einer Hypotrophie oder Hypoplasie abnormal klein. Vollständiges Fehlen wird als Aglossie bezeichnet.

Verbreitung

Eine Mikroglossie ist sehr selten, bislang wurde über ca. 50 Betroffene berichtet.

Es gibt isolierte Formen, häufig besteht jedoch eine Assoziation mit Fehlbildungen der Extremitäten im Rahmen eines Hypoglossie-Hypodaktylie-Syndromes.

Anscheinend kommt eine Mikrognathie gehäuft vor.

Bei folgenden weiteren Syndromen kann eine Mikroglossie auftreten:

Geschichte

Aus dem Jahre 1914 stammt ein Fallbericht von B. C. Maybury.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 266., aktualisierte Auflage, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033997-0 Stichwort Mikroglossie
  2. Eintrag zu Mikroglossie im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  3. S. Voigt, A. Park, A. Scott, M. A. Vecchiotti: Microglossia in a newborn: a case report and review of the literature. In: Archives of otolaryngology--head & neck surgery. Bd. 138, Nr. 8, August 2012, S. 759–761, doi:10.1001/archoto.2012.1324, PMID 22911299 (Review).
  4. M. A. Thorp, P. J. de Waal, C. A. Prescott: Extreme microglossia. In: International journal of pediatric otorhinolaryngology. Bd. 67, Nr. 5, Mai 2003, S. 473–477, PMID 12697349.
  5. Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  6. B. C. Maybury: Case of Microglossia. In: Proceedings of the Royal Society of Medicine. Bd. 7, Clin Sect 1914, S. 29–30, PMID 19977544, PMC 2003002 (freier Volltext).

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