Marktgemeinde
Minihof-Liebau
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Jennersdorf
Kfz-Kennzeichen: JE
Fläche: 16,27 km²
Koordinaten: 46° 53′ N, 16° 4′ O
Höhe: 285 m ü. A.
Einwohner: 1.041 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 64 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8384
Gemeindekennziffer: 1 05 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Minihof-Liebau 25
8384 Minihof-Liebau
Website: www.minihof-liebau.at
Politik
Bürgermeister: Helmut Sampt (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Minihof-Liebau im Bezirk Jennersdorf
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Westansicht von Minihof-Liebau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Minihof-Liebau (slowenisch Suhi Mlin, ungarisch Liba) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Jennersdorf im Burgenland in Österreich mit 1041 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie

Die Gemeinde liegt im südlichen Burgenland in den Tälern von Doiberbach, Gatterbach und Mühlgrabenbach. Im Ort Minihof-Liebau vereinigen sich diese Bäche und fließen als Doiberbach nach Nordosten Richtung Raab. Die tiefste Stelle liegt 270 Meter über dem Meer. Die hügelige Landschaft ist größtenteils bewaldet und erreicht Höhen von knapp unter 400 Meter. Die Gemeinde hat eine Fläche von 16 Quadratkilometer. Davon sind 57 Prozent bewaldet, fast ein Drittel wird landwirtschaftlich genutzt und fünf Prozent sind Gärten.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

  • Minihof-Liebau (316) samt Judenberg, Kramerberg und Theresienberg
  • Tauka (285) samt Pelzereck, Petereck, Winkel und Zotterberg
  • Windisch-Minihof (440) samt Bach, Gamperlberg, Loasleiten, Schmelzereck, Schusterberg, Schützengraben und Thomasberg

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Minihof-Liebau, Tauka und Windisch-Minihof.

Nachbargemeinden

Mühlgraben Sankt Martin an der Raab
Neuhaus am Klausenbach
Slowenien

Geschichte

Bei Abbrucharbeiten wurde 1963 in einem Ziegel einer alten Mauer ein prähistorisches Steinbeil gefunden. Untersuchungen zeigten, dass das sieben mal sechs Zentimeter große Beil aus der Jungsteinzeit stammt. Die eigentliche Fundstelle ist vermutlich eine Ziegelgrube in der näheren Umgebung.

Eine urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1157. Die Brüder Wolfer und Hedrich von Wildon errichteten in Güssing ein Benediktinerkloster. In der Gründungsurkunde werden die Orte Podgrad (Minihof) und Dobra Menhares (Neuhaus) genannt. In einer Urkunde des Jahres 1387, in der König Sigismund die Burg Neuhaus dem Adeligen Nikolaus Szechy überträgt, werden die Orte Liebau (Lyebehaza) und Minihof (Mohonycha) namentlich angeführt.

Im Haus Windisch-Minihof Nr. 119 wurde im Jahr 1937 ein Tontopf mit 60 Silbermünzen aus der Zeit zwischen 1626 und 1703 gefunden. Dieser Münzschatz ist im Landesmuseum Burgenland ausgestellt, wohingegen frühere Münzfunde von Tauka verschollen sind.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Liba verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Marktgemeinde ist Minihof-Liebau seit 1990.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Evangelische Filialkirche Minihof-Liebau
  • Katholische Ortskapelle Windisch-Minihof
  • drei Mühlen: Landhofmühle, Ölmühle, Jost Mühle, wo noch mit alten Wassermühlen gemahlen wird.
  • ein interaktiver Erlebnisweg, der Kornweg, den man seit Sommer 2007 besuchen kann
  • Das Gemeindeamt stammt vom Feldbacher Architekten Paul Kraus aus dem Jahr 1925.

Naturpark

Die Gemeinde hat Anteil am trilateralen Naturpark Raab-Örség-Goričko. Diese 15 Hektar große Aulandschaft wurde 1998 als Naturpark eingerichtet.

Vereine

In Minihof-Liebau gibt es mehr als zwanzig Vereine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 102 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 88 im Nebenerwerb geführt. Der Produktionssektor beschäftigte 29 Personen in der Bauwirtschaft und 28 im Bereich Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren der Bereich soziale und öffentliche Dienste (86) und der Handel (29 Erwerbstätige).

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 1021 120 27 26
Produktion 11 6 57 58
Dienstleistung 43 29 146 84

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 544 Erwerbstätige in Minihof-Liebau. Davon arbeiteten 115 in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 115 Menschen zur Arbeit nach Minihof-Liebau.

Verkehr

  • Eisenbahn: Der nächste Bahnhof befindet sich zehn Kilometer nordöstlich in Jennersdorf. Von dort gibt es über die Steirische Ostbahn Direktverbindungen nach Graz.
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Doiber Straße B58.
  • Rad: Der Radweg B70 durchquert das Gemeindegebiet und den Naturpark.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder (seit 2022, davor 15):

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Bürgermeister

Wappen

Die Gemeinde führt folgendes Wappen: Im goldenen Schild drei beblätterte rote Türkenbundlilien, um die sich ein widersehender schwarzer Feuersalamander schlingt, aus dessen Leib goldene, aus dessen Maul rote Flammen brechen.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 85.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Minihof-Liebau, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. April 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. 1 2 Archäologische Funde. Gemeinde Minihof-Liebau, abgerufen am 7. April 2021.
  5. Geschichte. Gemeinde Minihof-Liebau, abgerufen am 7. April 2021.
  6. Verordnung der Burgenländischen Landesregierung vom 18. Juli 1990 betreffend die Verleihung des Rechtes zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ an die Gemeinde Minihof-Liebau, LGBl. Nr. 48/1990.
  7. 1 2 Naturpark Raab-Őrség-Goričko. Verband der Naturparke Österreichs, 2021, abgerufen am 7. April 2021.
  8. Vereine. Gemeinde Minihof-Liebau, abgerufen am 7. April 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Minihof-Liebau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. April 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Minihof-Liebau, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. April 2021.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Minihof-Liebau, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. April 2021.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Minihof-Liebau, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. April 2021.
  13. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 7. April 2021 (deutsch).
  14. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 7. April 2021.
  15. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2017. (PDF) Amt der Burgenländischen Landesregierung, S. 102, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  16. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  17. Gemeindeamt. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  18. Wappen. Gemeinde Minihof-Liebau, abgerufen am 7. April 2021.
Commons: Minihof-Liebau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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