Mnester (* nach 1; † 59 bei Misenium) war ein Freigelassener im Haushalt von Agrippina der Jüngeren.
Leben
Mnester war ein ehemaliger Sklave, der als Freigelassener im Haushalt von Agrippina der Jüngeren lebte. Nachdem deren Sohn, der römische Kaiser Nero, sie im Jahr 59 hatte ermorden lassen, brachte sich Mnester um. Als mögliche Motive des Suizides gab der Historiker Tacitus in den Annales „Anhänglichkeit an seine Gebieterin“ oder „Furcht vor einem traurigem Ende“ an.
Rezeption
Abweichend von den Quellen idealisierte der deutsche Dichter Daniel Casper von Lohenstein Mnesters Tod in seinem Trauerspiel Agrippina (1665) als ehrenhaftes Sühneopfer für den frevelhaften Muttermord Neros. Der tragische Tod des Freigelassenen wurde auch von dem italienischen Kupferstecher Bartolomeo Pinelli künstlerisch rezipiert.
Literatur
- William Bodham Donne: Mnester 2. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology. J. Murray, London 1872, Band II, S. 1107 (Google Books)
- Arthur Stein: Mnester 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XV,2, Stuttgart 1932, Sp. 2284.
Einzelnachweise
- ↑ Tacitus: Annales, 14,1 – 14,16; hier: 14,9
- ↑ Isabel von Holt: Figurationen des Bösen im barocken Trauerspiel. Eine Studie zu Andreas Gryphius und Daniel Caspar von Lohenstein. Walter de Gruyter, Berlin 2022, ISBN 978-3-1107-2567-4 (Google Books)