Landgemeinde Moa
Landgemeinde Moa
Koordinaten 14° 10′ N,  46′ O
Basisdaten
Staat Niger

Region

Zinder
Departement Damagaram Takaya
Einwohner 26.632 (2012)

Moa ist eine Landgemeinde im Departement Damagaram Takaya in Niger.

Geographie

Moa liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Alakoss im Nordwesten, Gamou im Nordosten, Gouré im Südosten und Damagaram Takaya im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 43 Dörfer, 39 Weiler, 14 Lager und eine Wasserstelle. Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Moa. Das nach Einwohnern zweitgrößte Dorf ist Bougoum Haoussa.

Die Böden in Moa sind überwiegend sandig. Die Vegetation ist von der Grasart Cenchrus biflorus und von Schirmakazien geprägt. Es kommt oft zu Buschfeuern.

Geschichte

Die französische Kolonialverwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Moa ein. Der Kanton wurde 1923 zunächst aufgelöst, jedoch wenig später wiedererrichtet.

Bei einer Untersuchung im Jahr 1990 wurde beim Befall mit der Saugwürmer-Art Schistosoma haematobium unter den 10- bis 13-Jährigen im Hauptort eine Prävalenz von 70 Prozent festgestellt. Im Jahr 2002 ging im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Moa die Landgemeinde Moa hervor. Überschwemmungen verursachten 2009 materielle Schäden, von denen 1043 Einwohner unmittelbar betroffen waren. Moa war neben der Regionalhauptstadt Zinder auch die einzige Gemeinde in der Region Zinder, die von der Flutkatastrophe in West- und Zentralafrika 2010 betroffen war. 308 Einwohner wurden damals als Katastrophenopfer eingestuft. Seit 2011 gehört die Landgemeinde nicht mehr zum Departement Mirriah, sondern zum neugegründeten Departement Damagaram Takaya.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 26.632 Einwohner, die in 4790 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 15.950 in 3166 Haushalten.

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 1644 Einwohner in 317 Haushalten, bei der Volkszählung 2001 1353 in 268 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 1311 in 285 Haushalten.

Die Bevölkerungsmehrheit stellen Kanuri, außerdem leben Fulbe, Tuareg und Hausa in der Gemeinde. Die Fulbe-Untergruppen Katchinanko’en, Oudah’en und Wodaabe sowie die Tuareg-Untergruppe Ichiriffen sind auf Fernweidewirtschaft spezialisiert.

Politik

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 PNDS-Tarayya und 3 CPR-Inganci.

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 39 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der vor allem Agropastoralismus betrieben wird. In den 1980er Jahren wurde im Hauptort eine Getreidebank etabliert. Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden. Der Centre de Formation aux Métiers de Moa (CFM Moa) ist ein Berufsausbildungszentrum. Durch den Hauptort führt die 187,5 Kilometer lange Nationalstraße 34 zwischen der Nationalstraße 11 und Gouré. Es handelt sich um eine einfache Erdstraße.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 556–558, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Cas d’étude de Moa. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) SOS Sahel International Niger, Januar 2008, ehemals im Original; abgerufen am 14. März 2012 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  4. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 250.
  5. Charles Vera: Polymorphisme de la compatibilité entre diverses populations de Schistosoma haematobium, S. bovis et S. curassoni et les bulins hôtes potentiels en Afrique de l’Ouest. Thèse présentée à l’Université Montpellier II – Sciences et Techniques du Languedoc pour obtenir le diplôme de doctorat. Soutenue le 15 novembre 1991 devant le Jury (= Traveau et Documents Microédités. Nr. 92). ORSTOM, Paris 1992, ISBN 2-7099-1122-1, S. 291 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 17. September 2023]).
  6. Situation des besoins des populations victimes d’inondations (2009) (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Website des Centre d’Information et de Communication, veröffentlicht am 22. September 2009, abgerufen am 31. März 2012.
  7. Situation des besoins des populations victimes d’inondations (2010) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven.). Website des Centre d’Information et de Communication, veröffentlicht am 23. September 2010, abgerufen am 31. März 2012.
  8. Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 9. April 2022]).
  9. 1 2 Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  10. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 353 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  11. Bulletin trimestriel ECHO. Nr. 18. (PDF) IED Afrique, März 2009, S. 5, abgerufen am 15. April 2022 (französisch).
  12. La mobilité pastorale dans la Région de Zinder. Stratégies et dynamisme des sociétés pastorales. (PDF) Ministère de l’élevage et des industries animales, République du Niger, 2009, S. 32–33, archiviert vom Original am 13. Juli 2010; abgerufen am 22. Mai 2021 (französisch).
  13. Résultats élections – Communales. (Nicht mehr online verfügbar.) Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  15. Francisca Beer: Cereal Banks in Niger. Center for Research on Economic Development, University of Michigan, Ann Arbor 1990, S. 27 (pdf.usaid.gov [abgerufen am 16. Januar 2023]).
  16. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  17. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 98, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  18. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.