Moritz David (geboren am 18. Dezember 1875 in Gimbsheim; gestorben am 16. Januar 1956 in Manchester) war ein deutscher Rabbiner in Bochum.

Leben

David war ein Sohn des Kaufmanns Emil David II. und dessen Ehefrau Amalie (geborene Rüb). Er besuchte zunächst von Ostern 1885 bis Ostern 1894 das Gymnasium in Worms und studierte anschließend von 1894 bis 1896 Theologie am Jüdisch-Theologischen Seminar (Fraenckel’sche Stiftung) in Breslau, wo er unter anderem Vorlesungen bei Markus Brann hörte. Er belegte zugleich ein Studium der semitischen Geschichte, Philologie und Philosophie an der dortigen Universität. Im Herbst 1896 wechselte er an die philosophische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität nach Erlangen, wo er seine Dissertation Das Targum scheni zum Buch Esther ablieferte und am 22. Februar 1897 promoviert wurde.

1901 wurde er als erster Rabbiner der Synagogengemeinde Bochum berufen und blieb dort bis zu seinem freiwilligen Ruhestand im Jahr 1934. 1938 betreute er kurz das vakante Rabbinat in Dortmund, bevor er mit Hilfe von Leo Baeck nach England emigrierte. Er starb am 16. Januar 1956 in Manchester.

1959 wurde durch einige Mitglieder der Synagogengemeinde Bochum eine Gedenktafel für Moritz David auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße enthüllt.

Schriften (Auswahl)

  • Das Targum Scheni zum Buche Esther. Fischer, Krakau 1898 (archive.org Dissertation mit Lebenslauf).

Einzelnachweise

  1. Markus Brann: Geschichte des Jüdisch-Theologischen Seminars (Fraenckel’sche Stiftung) in Breslau. Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum der Anstalt. Druck von T. Schatzky, Breslau 1904, S. 152 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. 1 2 Günter Birkmann, Hartmut Stratmann, Thomas Kohlpoth: Bedenke vor wem Du stehst. 300 Synagogen und ihre Geschichte in Westfalen und Lippe. 1. Auflage. Klartext-Verlag, Essen 1998, ISBN 3-88474-661-8.
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