Moritz Wolf (* 25. Juli 1886 in Echlishausen; † 14. April 1971 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Baubeamter.

Leben

Wolf absolvierte sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule München und promovierte im Jahr 1917. Anschließend war er als Architekt und Städteplaner in Nürnberg, Augsburg und München tätig, bevor er als Stadtbaudirektor nach Dortmund berufen wurde. Ab 1919 war er Stadtbaurat in Brandenburg an der Havel und prägte entscheidend die bauliche Entwicklung Brandenburgs in der Weimarer Zeit. Am 19. Februar 1925 präsentierte Stadtbaurat Wolf den Stadtverordneten und dem Magistrat der Stadt Brandenburg den Entwurf eines General-Siedlungsplanes für das Wirtschaftsgebiet der Stadt. Bei seinen Bauten vertrat Wolf eine traditionalistische Richtung. Auf ihn gehen neben zahlreichen Wohnbauten auch die Fortsetzung der Gartenachse vom Nicolaiplatz zum Marienberg und die Gestaltung des Hauptfriedhofs zurück. 1928 übernahm er das Amt des Stadtbaurats in Hindenburg/Oberschlesien; sein Nachfolger wurde Karl Erbs. Ab 1930 bekleidete er das Amt des Stadtbaurats in Leipzig, bevor er als technischer Abteilungsleiter im Reichsverband des deutschen gemeinnützigen Wohnungswesens in Berlin arbeitete. Zuletzt war er Ministerialdirektor im bayerischen Arbeitsministerium.

Im Jahr 1948 wurde Wolf als Hochbaudezernent nach Frankfurt am Main berufen. Als erfahrener Architekt und Städteplaner und spielte er eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Stadt. In seiner Amtszeit fielen der Bau von Siedlungen in der ehemaligen Altstadt östlich des Doms, der Durchbruch der Berliner Straße sowie der Wiederaufbau des Doms, der Katharinenkirche und des Schauspielhauses. Im Jahr 1954 trat Wolf in den Ruhestand und erhielt im gleichen Jahr das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Bauten

Brandenburg an der Havel

Auswahl von Bauten in Brandenburg an der Havel, die größtenteils erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen:

  • 1919–1920: Wilhelmshof, Werkssiedlung des Deutsch-Luxemburgischen Walzwerks
  • 1923: Luckenberger Brücke, (zerstört, wiederrichtet)
  • 1923–1924: Zollbausiedlung Görden, Rotdornweg 1–20
  • 1924: Wohn- und Verwaltungsgebäude des städtischen Bau- und Lagerhofs, Franz-Ziegler-Straße 28a
  • 1925: Steintorbrücke (zerstört, wiedererrichtet)
  • 1925–1927: Erweiterungsbau (Verwaltungsgebäude) Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochstraße 29
  • 1925–1928: Hauptfriedhof Brandenburg mit Krematorium (1925–1926) an der Willi-Sänger-Straße
  • 1926: Fortsetzung der Gartenachse zum Marienberg, Grünanlage, Kiosk und Pergola
  • 1926–1928: Wohnanlage Am Marienberg 3, 4, 5, 7, 8, 9
  • 1926–1929: Wohnanlage Am Marienberg 10, 11; Am Rosenhag, 1, 2, 3
  • 1926–1929: Wohnanlage Franz-Ziegler-Straße 29c, 29d, 30–36, 36a, 37–40; Otto-Sidow-Straße 11, 13, 15, 17; Wilhelmsdorfer Straße 24, 25
  • 1927–1928: Zollbausiedlung Gördenallee 137, 139, 141, 143
  • 1928: Wohnanlage Am Marienberg 1, 2; Hochstraße 4
  • 1934: Katholische Kirche St. Bernhard

Werke

Einzelnachweise

  1. Manfred Lutzens: General-Siedlungsplan empfiehlt Industriestandorte an Wasserstraßen in Brandenburg/Havel In: moz.de, veröffentlicht am 20. September 2020, abgerufen am 26. April 2023
  2. Stadtbauräte in Brandenburg, stadtmuseum-brandenburg.de (Stadtmuseum Brandenburg an der Havel), abgerufen am 27. April 2023
  3. Wolf, Moritz, Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 572, verfasst von: Birgit Weyel
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