Kloster Batalha | |
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UNESCO-Welterbe | |
Vertragsstaat(en): | Portugal |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | i, ii |
Fläche: | 0,98 ha |
Referenz-Nr.: | 264 |
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1983 (Sitzung 7) |
Das Mosteiro da Batalha, auch Kloster von Batalha (portugiesisch: Schlacht; mit vollem Namen heißt das Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitória, Kloster der heiligen Maria vom Siege) ist ein Dominikanerkloster in der portugiesischen Stadt Batalha. Nach dem Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota 14. August 1385 wurde es aufgrund eines Gelübdes zum Dank errichtet. Die Bauzeit von circa 150 Jahren erstreckte sich vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. Im Kloster von Batalha haben die portugiesischen Könige aus der Zeit zwischen 1385 und 1495 ihre Grablege. 1983 wurde die Anlage als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen.
Der Überlieferung folgend, hatte João I. (Johann I.) vor der Schlacht am 14. August 1385 versprochen, der Jungfrau Maria ein Kloster zu errichten, wenn sie der portugiesischen Streitmacht im Kampf gegen das zahlenmäßig überlegene kastilische Heer beistehen würde. Für 1388 ist die Übergabe des Klosters an den Dominikanerorden urkundlich gesichert. Die Errichtung erfolgte wahrscheinlich unter ausschließlicher Maßgabe und Finanzierung des Königshauses, wodurch sich die für eine Bettelordenskirche überaus anspruchsvolle Architektur erklären lässt. Das Kloster ist als Demonstration der durch João I. neu begründeten Königsdynastie Avis zu verstehen. Eine Reiterstatue des siegreichen Feldherrn Nuno Álvares Pereira steht vor dem Kloster.
Geschichte
Hintergrund
Mit Ferdinand I. war 1383 der letzte König des Hauses Burgund verstorben. Die Könige des benachbarten Kastilien hatten bereits lange auf eine Gelegenheit gewartet, die Lehenshoheit über Portugal wiederherzustellen. Ein Aufstand, an dessen Spitze sich mit Johann von Avis ein Abkömmling der Burgunderkönige setzte, der aufgrund seiner unehelichen Geburt keinen Anspruch auf den Thron erheben konnte, vertrieb jedoch die pro-kastilischen Akteure aus Portugal. Der kastilische König Johann I. marschierte in der Folge mit einer großen Streitmacht in Portugal ein, während die portugiesischen Cortes Johann von Avis zum Verteidiger und König des Vaterlandes erklärte.
Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Schlacht von Aljubarrota. Vor dieser Schlacht soll Johann von Avis zur Mutter Jesu gebetet und sie um Beistand gebeten haben. Sein Gebet war mit dem Schwur verbunden, dass er ein Kloster bauen und es ihr widmen würde, wenn sie den portugiesischen Truppen zum Sieg verhilft. Die Schlacht am 14. August 1385 verlief für die portugiesische, von Johann angeführte Armee siegreich, wenngleich die kastilischen Truppen stärker und besser ausgerüstet waren. Kurz nach seiner Inthronisierung als Johann I. von Portugal ging der König an die Einlösung seines Schwurs. Er erwarb von seinem Freund und Kriegsgefährten Egas Coelho das Land für das Kloster. Es befindet sich etwas nördlich des damaligen Schlachtfeldes nahe der Stadt Leiria und verfügte über fruchtbaren Boden und vor allem Wasser. Der König trieb den Bau voran, weil er ihm als Symbol für die himmlische Unterstützung auf dem Schlachtfeld Legitimität verlieh.
Der Plan von Johann I. schien es ursprünglich gewesen zu sein, das Kloster dem Zisterzienserorden zu übergeben. Dafür sprach, dass der Abt des Zisterzienserklosters Alcobaça, João de Ornelas, ein Freund des Königs war und ihn im Krieg gegen Kastilien unterstützt hatte. Johanns erster Sohn war im Kloster Alcobaça getauft worden und Johanns Vater Peter I. war dort begraben. Es hätte also als Symbol der Dankbarkeit den Zisterziensern vermacht werden können. Dafür sprachen auch wirtschaftliche Gründe: Alcobaça lag nahe genug von Batalha, um die gemeinsame Nutzung von Einrichtungen zu ermöglichen, das Kloster Alcobaça war auch finanziell stark genug, Batalha zu entwickeln. Nicht zuletzt legten die Zisterzienser großen Wert auf die Verbreitung der Marienverehrung.
Während der Belagerung von Melgaço entschied Johann I. jedoch unter Einfluss von João das Regras und seines Beichtvaters, dem Dominikaner João Lampreia, das Kloster den Dominikanern zu überlassen. Hierfür war die Hingabe der Dominikaner für die Jungfrau Maria und die Unterstützung für den römischen Papst während des Abendländischen Schisma. Im April 1388 wurde Batalha somit an den Dominikanerorden übergeben; diese Vorgeschichte ist jedoch der Grund, warum Batalha einige Einrichtungen, die ein Kloster eines Bettelordens typischerweise hat, nicht besitzt. Auf den Bau nahmen die Dominikaner keinerlei Einfluss; der Bau und seine Finanzierung waren Angelegenheit des Königs. In seinem Testament vom 4. Oktober 1426 begründete der König seine Entscheidung ausführlich und legte fest, dass die Mönche von Alcobaça jedes Jahr an seinem Todestag und dem Todestag der Königin in Batalha gemeinsam mit den Mönchen von Batalha für seine Seele beten sollten.
Bau
Bereits ein bis zwei Jahre nach der Schlacht von Aljubarrota wurde begonnen, den Bauplatz vorzubereiten. Wann genau der Bau begonnen wurde, ist nicht exakt überliefert, aus Dokumenten geht jedoch hervor, dass dies vor 1387 geschah. Der König selbst beschaffte für das Unterfangen das beste Material und beschäftigte renommierte Fachleute, so dass die Organisation der Baustelle so effizient wie anderswo in Europa war. Der erste Baumeister, der den Bau leitete, war Afonso Domingues, der wohl beste Baumeister Portugals zu seiner Zeit. Er plante die Kirche, die Sakristei, den Kapitelsaal, das Dormitorium und Refektorium. Wohl nach dem Tode Rodrigues' übernahm mit Huguet ein Ausländer den Bau, den er in der Folge 36 Jahre lang leitete. Er war schon unter Rodrigues tätig gewesen, stellte wahrscheinlich 1426 die Kirche fertig und führte Innovationen in Architektur und Verzierung ein, wie etwa das Gewölbe über dem Kapitelsaal. Er entwarf die Capela do Fundador und stellte sie fertig, daneben entwarf er die Unvollendeten Kapellen. Von 1438 und 1448 übernahm Martim Vasques die Arbeiten und stellt das Kloster fertig, von ihm sind keine größeren architektonischen Beiträge eingeflossen. Nach dessen Tod übernahm sein Neffe Fernão de Évora den Bau. Er fügte dem Komplex den nach König Afonso V. benannten Kreuzgang hinzu, der zum überladenen Stil Huguets mit seiner Nüchternheit einen scharfen Kontrast bildet. Nach dem Tod von Fernão de Évora gab es zunächst nur wenig Fortschritt. Mateus Fernandes der Ältere, der der Baustelle von 1490 bis 1515 vorstand, baute an den Unvollendeten Kapellen weiter und hinterließ mit deren Portalen das älteste Beispiel der Manuelinik.
Architektur
Wie für gotische Bauwerke auf der iberischen Halbinsel nicht untypisch, haben (außer dem zierlichen kleinen Glockenturm) alle Teile des Klosters Flachdächer.
Als erster Baumeister gilt der wahrscheinlich aus Portugal stammende Afonso Domingues, der den Bau bis zu seinem Tod 1401/1402 leitete. Auf seinen Entwurf gehen der Grundriss der Kirche, die Sakristei und Teile des Königlichen Kreuzgangs („Claustro Real“) zurück. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit einschiffigem Querhaus. Die Chorpartie besteht aus fünf jeweils mit 5/8-Schluss schließenden Räumen, dem zweizonigen Chor in Fortsetzung des Mittelschiffs und beidseits je zwei an die Querhausarme anschließenden Nebenkapellen. Diese sind in den Maßen gestaffelt, die in Fortsetzung der Seitenschiffe liegenden inneren Kapellen sind etwas länger und breiter als die beiden äußeren. Die Kirche wurde nicht wie sonst häufig üblich im Osten mit dem Chor begonnen, sondern in nahezu gleichmäßigen Schichten über den gesamten Grundriss hinweg aufgeführt. Daraus erklärt sich der stilistische Formenwandel bei den oberen Bauabschnitten der Kirche, die auf den zweiten Baumeister Huguet, dessen Herkunft nicht gesichert ist, jedoch in Katalonien vermutet werden kann, zurückgehen. Dieser führte den Bau des Klosters bis 1437 fort. Er vollendete die Kirche und den „Claustro Real“ weitgehend im Sinne seines Vorgängers, modifizierte aber den bauplastischen Schmuck, was sich besonders in der reich verzierten Westfassade der Kirche zeigt. Insgesamt sind die von ihm entworfenen Abschnitte durch feinere Profile der Gewölberippen und Fenster- sowie Portalgewände gekennzeichnet.
Königlicher Kreuzgang
Der an der Nordseite des Kirchengebäudes liegende Königliche Kreuzgang (Claustro Real) hat Abmaße von 50 Metern Länge und 50 Metern Breite. Der Süd- und Ostflügel stammte von Domingues, der Nord- und Westflügel von Huguet. Trotz der unterschiedlichen Stile der beiden Baumeister ergibt er ein harmonisches Ganzes. Mit seiner Größe und der Qualität der Arbeit an den zahlreichen Gewölben zeigte der Bauherr, dass er mit dem Komplex in Batalha seine königliche Macht zeigen wollte. Ihr Prunk und Opulenz passen daher nicht zu dem Bettelorden, der das Kloster nutzte, wiewohl die Dominikaner, wo sie Bauherren waren, prächtiger bauten als die Franziskaner. Verglichen mit dem herb schlichten Kreuzgang der Kathedrale von Évora und seinen Okuli sind sie Arkaden in Batalha völlig anders proportioniert, ihre Bögen ragen bis nahe unter die Dachkante.
Die Verzierungen auf den Kapitellen und Endsteinen zeigt Pflanzenmotive. Im Südflügel des Kreuzganges ist ein Kapitell mit zwei Paaren von Dominikanerbrüdern verziert, die jeweils ein geöffnetes Buch in den Händen halten. Dies symbolisiert die große Bedeutung des Studiums im Leben der Dominikaner; wie in Alcobaça war der Südflügel des Kreuzganges dem Lesen vorbehalten.
Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das feingliedrige Maßwerk in den Arkadenbögen eingefügt. Es ruht auf schlanken Säulen, zeigt Formen von Zweigen und Girlanden und gehört zu den frühesten Beispielen der nach König Manuel I. benannten Manuelinik, einer portugiesischen Sonderform der Spätgotik. In der Mitte der mit Maßwerk verzierten Bögen befindet sich eine kleine Armillarsphäre, das persönliche Zeichen von König Manuel I. Das geflechtartige Couronnement unterscheidet sich besonders stark vom Flamboyantmaßwerk der Capela do Fundador und lässt Inspiration durch die allerdings zumeist hölzernen Maschrabiyya der islamischen Baukunst vermuten.
Kapitelsaal
Der Kapitelsaal befindet sich am Ostflügel des Kreuzganges neben der Sakristei. Er ist quadratisch bei einer Seitenlänge von 19 Metern. Er ist durch ein Tor zugänglich, welches durch eine sehr starke Wand führt und mit fünf Archivolten an der Außen- und vier an der Innenseite ausgestattet ist. Wie auf der iberischen Halbinsel seit der Romanik üblich, ist das Tor mit Maßwerk und Fenstern verziert.
Auf zwei Kapitellen rechts der Tür ist die Verkündigung des Herrn dargestellt. Links ist ein Engel mit einer von Schulter bis zu den Füßen reichende Pergamentrolle, rechts die Jungfrau Maria mit einem Gefäß in der Hand und einer Halskette mit handförmigem Gehänge, wahrscheinlich Amulette, die vor dem Bösen schützen sollen. Diese altmodische Darstellung lässt auf eine Arbeit des ersten Baumeister Domingues schließen. Auf den anderen Kapitellen sind menschliche Antlitze mit Blattwerk.
Domingues wollte ursprünglich nach dem Vorbild des Kapitelsaals des Klosters Alcobaça einen dreischiffigen Kapitelsaal bauen. Nach dem Tod von Domingues entschied sich Huguet zu einer Innovation, indem er den gesamten Saal mit einem einzigen Sterngewölbe deckte, in dessen Mitte sich ein großer Endstein mit dem Wappen des Königs befindet. Diese für die damalige Zeit gewagte Konstruktion stellt einen der größten stützenlos überwölbten Räume des Mittelalters und der frühen Neuzeit auf der Iberischen Halbinsel dar. Mit ihr emanzipierte sich Huguet von Domingues und empfahl sich beim König als Auftragnehmer für den Bau der Kapelle für den Stifter. An einer der Konsolen, die die Rippen stützen, hat sich der Baumeister in Form einer Statue selbst verewigt.
Auf der Ostseite des Kapitelsaals befindet sich ein farbenprächtiges Fenster, das in Form eines dreiteiligen Triptychons das Leiden Christi darstellt. Dieses Fenster stammt aus dem Jahre 1514. Trotz dieses Fensters herrscht im Kapitelsaal immer ein Halbdunkel, weswegen der Raum seit dem 9. April 1921 die nationale Gedenkstätte des unbekannten Soldaten für die portugiesischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges beherbergt.
Dormitorium
Das riesige und nüchterne Dormitorium nimmt die Nordfront des Königlichen Kreuzganges ein. Mit seinen mächtigen Säulen und Bögen, die das Spitztonnengewölbe tragen, hat es eine sehr nüchterne Atmosphäre, die dem Kloster Alcobaça ähnelt. Seine Ostwand ist mit einem zweiteiligen Fenster ausgestattet, in den anderen Wänden finden sich weit oben rechteckige Öffnungen.
Mit seinen großen Gemeinschaftsräumen passt es schlecht zum Lebensstil der Dominikaner, weshalb sehr zeitig Planungen für einen weiteren Kreuzgang mit Einzelzellen für die Mönche beidseitig des Kreuzganges gemacht wurden. Nach der Fertigstellung dieses Claustro Afonso V. wurde das Dormitorium als Weinkeller benutzt.
Brunnenhaus und Refektorium
Am Kreuzungspunkt zwischen Nord- und Westflügel des Kreuzgangs befindet sich das quadratische Brunnenhaus. Es ist besonders aufwändig gestaltet, da das Händewaschen vor dem Eintritt ins Refektorium einen sauberen Lebensstil symbolisierte.
Das Refektorium hat ebenfalls ein Spitztonnengewölbe, allerdings schlankere Säulen als das Dormitorium. Wie im Dormitorium befinden sich die Fenster sehr weit oben in den Mauern. An der westlichen Wand befindet sich eine Kanzel, die für Lesungen während des Essens benutzt wurde. Der Lettner zeigt das Vollwappen von König Eduard und Eleonore von Aragonien, was bedeutet, dass die Kanzel von der königlichen Familie gestiftet wurde oder dass das gesamte Refektorium während der Herrschaft von Eduard gebaut wurde.
Seit 1924 beherbergt das Refektorium das Museum der Liga dos Combatentes, einer Organisation von Veteranen der portugiesischen Streit- und Sicherheitskräfte.
Nördlich dieses zum ursprünglichen Plan gehörenden Areals wurde um 1470 ein weiterer, etwas kleinerer Kreuzgang errichtet. Dieser zeigt im Unterschied zu nahezu allen anderen Teilen des Klosters eine sehr schlichte Formensprache, die dem formalen Armutsideal der Dominikaner entsprach. Daran schließen sich weiter Gebäude an, die heute unter anderem eine Ausbildungsstätte für Steinbildhauer beherbergen. Im Laufe des 16. bis 18. Jahrhunderts war das Kloster im Nordosten um zahlreiche weitere Bauten ergänzt worden. Diese wurden jedoch im Laufe der umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen.
Königliche Grabkapellen
Die beiden Kapellenanlagen wurden von demselben Baumeister entworfen. Bei ihren Ausmaßen und der kurzen Zeitspanne eine Besonderheit der Architekturgeschichte.
Capela do Fundador
Die „Capela do Fundador“ (d. h. Kapelle des Gründers) schließt mit ihrer Westfassade südlich an die der Klosterkirche an und hat keinen direkten Zugang zu ihrem Innenraum. Kurz vor 1426 begann man mit der Errichtung der als Grabkapelle für den Stifter, dessen Gattin und die königlichen Nachkommen. Diese Kapelle war 1434 vollendet, so dass João und seine bereits 1415 verstorbene Gattin Philippa von Lancaster dort beigesetzt werden konnten. Der Bau besteht aus einem einzonigen quadratischen Unterbau und einer eingestellten oktogonalen Laterne, die sich auf einer Arkade aus acht Bögen über den Umbau erhebt. Der Doppelsarkophag des Gründerpaares steht in der Mitte des Raumes, während sich die Grabmäler ihrer Nachkommen in den Wandnischen des Umbaus befinden. Ihr bekanntester Sohn ist Dom Henrique o Navegador (Heinrich der Seefahrer).
Unvollendete Kapellen
Der älteste Sohn und Nachfolger Joãos, Duarte, begann mit dem Bau einer gewaltigen Kapellenanlage im Osten der Klosterkirche, die jedoch nie vollendet wurde. Daher ist sie heute unter dem Namen „Capelas imperfeitas“, d. h. unvollendete Kapellen, bekannt. Diese Kapellenanlage nachträglich an die Chorpartie der Kirche an zu bauen, anders als etwa das Oktogon für Olav den Heiligen am Nidarosdom in Trondheim, erforderte Kompromisse; an den Chor und die inneren Seitenkapellen schließt ein seitlich zugänglicher Vorraum an, von dem der Zugang zum Zentralraum der achtstrahligen Anlage anschließt, deren übrige sieben Strahlen die einzelnen Grabkapellen bilden. Besonders das Hauptportal und die unvollendeten Pfeiler des Obergeschosses zeigen stark von islamischer Kunst beeinflusste Bauplastik von maßloser Pracht.
Im Kloster beigesetzte Mitglieder der portugiesischen Herrscherfamilie Avis
- Philippa von Lancaster, Königin von Portugal (1360–1415) – (Gemahlin von König Johann I.)
- Infant João (* 15. Oktober 1429; † 1433) – (Sohn von König Eduard I.)
- Infant Fernão, der Heilige (1402–1433) – (Sohn von König Johann I.)
- Johann I., König von Portugal (1357–1433)
- Infantin Maria (* 7. Dezember 1432; † 8. Dezember 1432) – (Tochter von König Eduard I.)
- Eduard I., König von Portugal (1391–1438)
- Infantin Filippa (* 27. November 1430; † 24. März 1439) – (Tochter von König Eduard I.)
- Infant João (1400–1442) – (Sohn von König Johann I.)
- Eleonore von Aragonien, Königin von Portugal (1400–1445) – (Gemahlin von König Eduard I.)
- Infant João (* 29. Januar 1451; † 1455) – (Sohn von König Alfons V.)
- Prinz Heinrich der Seefahrer (1394–1460) – (Sohn von König Johann I.)
- Pedro, Herzog von Coimbra (1392–1449) – (Sohn von König Johann I.)
- Isabel von Portugal, Königin von Portugal (1432–1455) – (erste Gemahlin von König Alfons V.)
- Alfons V., König von Portugal (1432–1481)
- Infant Afonso (* 18. Mai 1475; † 13. Juli 1491) – (Sohn von König Johann II.)
- Johann II., König von Portugal (1455–1495)
Restaurierungen
Das Kloster wurde infolge der napoleonischen Besatzung aufgelöst und ging in Staatsbesitz über. Bereits vor der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten begonnen, die teilweise den Charakter eines Neubaus annahmen. So wurden alle Maßwerke erneuert, ebenso die Strebebögen der Kirche und die Attiken der Dachzonen. Die gesamte Kirchenausstattung wurde entfernt. Das Kloster wurde im Sinne einer strengen Gotik purifiziert und weite Bauteile des 16. bis 18. Jahrhunderts abgerissen. Der in der Nähe von Porto de Mós, circa 8 Kilometer südlich von Batalha gebrochene Kalkstein verwittert unter den heutigen Umweltbedingungen zunehmend rasch. So müssen unablässige Restaurierungen an dem Gebäudekomplex durchgeführt werden, um den Erhalt des UNESCO-Weltkulturerbes zu sichern.
Siehe auch
Literatur
- J. Turner: Grove Dictionary of Art. MacMillan Publishers, 1996, ISBN 0-19-517068-7.
- Maria João Baptista Neto: James Murphy e o restauro de mosteiro de Santa Maria da Vitória no século XIX. Editorial Estampa, 1997, ISBN 972-33-1331-6.
- Maria João Baptista Neto: James Murphy. Arquitectura Gótica: Desenhos do Mosteiro da Batalha. Reedição do Álbum de 1795. (= Gothic Architecture: Designs of the Monastery of Batalha). 1795 album reprint. Alêtheia Ed., 2008, ISBN 978-989-622-152-2.
- Ralf Gottschlich: Das Kloster Santa Maria da Vitória in Batalha und seine Stellung in der iberischen Sakralarchitektur des Spätmittelalters. Olms-Verlag, 2012, ISBN 978-3-487-14786-4.
Einzelnachweise
- 1 2 José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, ISBN 978-1-85759-382-2, S. 13.
- 1 2 José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 15.
- ↑ José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 19 ff.
- ↑ Sehepunkte: Vorstellung der Dissertation Kirchen der Bettelorden von Achim Todenhöfer
- ↑ José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 85 f.
- ↑ José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 89.
- ↑ José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 91.
- 1 2 José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 92.
- ↑ José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 95.
- 1 2 José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 97.
- 1 2 3 José Custódio Vieira da Silva und Pedro Redol: The monastery of Batalha. IPPAR und Scala, London 2007, S. 98.
Weblinks
Koordinaten: 39° 39′ 33″ N, 8° 49′ 34″ W