Mukišanu (hurritisch DMu-ū-ki-ša-nu-un; hethitisch Mu-ki-ša-nu) ist ein Wesir des hurritisch-hethitischen Gottes Kumarbi. Sein Name gilt als Ableitung des Ortsnamens Mukiš.
Bekannt ist er aus in Alalach gefundenen Keilschrifttexten, die in der Reihe Keilschrifttexte aus Boğazköy ediert wurden. Im Mythos tritt er selten in Erscheinung: Im Ḫedammu-Mythos erscheint er als derjenige, der Ḫedammu zu einem heimlichen Treffen mit dem Meeresgott einlädt, ohne auf seiner Reise dorthin vom Mond- oder Sonnengott oder von den Göttern der Erde gesehen zu werden. Im Ullikummi-Mythos tritt er hinter Impaluri, einem anderen Wesir des Kumarbi, zurück.
Im Kult tritt er in Šamuḫa in Erscheinung, wo ihm gemeinsam mit anderen Wesiren verschiedener Götter gemeinsam mit der Hauptgöttin Šauška Opfer dargebracht wurden.
Literatur
- Volkert Haas: Geschichte der hethitischen Religion (= Handbuch der Orientalistik. Band 1,15). Brill, Leiden 1994, ISBN 978-9-004-09799-5. S. 151.
- Gernot Wilhelm: Mukišānu. In: Dietz-Otto Edzard (Hg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Bd. 8. Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 978-3-11-014809-1. S. 412 f.
Anmerkungen
- ↑ Catalogue des Textes Hittites 348, 1, 1.
- ↑ Keilschrifttexte aus Boğazköy 33, 98.
- ↑ Keilschrifttexte aus Boğazköy 27, 1. = Catalogue des Textes Hittites 712.