Als Mutterlauge wird die Flüssigkeit bezeichnet, aus der sich bei der Stoffreinigung durch Umkristallisation ein gewünschter Stoff in Form von Kristallen abgeschieden hat. Die Abtrennung der Kristalle von ihrer Mutterlauge kann durch Dekantieren oder Filtration erfolgen.

Mutterlaugen enthalten Reste des auskristallisierten Stoffes und die ursprünglichen Verunreinigungen, die oft in einem Folgeschritt aus diesen Lösungen gewonnen werden können. Ebenso kann nach dem Abdampfen eines Teiles des Lösungsmittels anschließend durch Abkühlen oft auch eine zweite Kristallfraktion des gewünschten Stoffes gewonnen werden. Diese zweite Kristallfraktion ist in der Regel nicht so „sauber“ (chemisch homogen) wie die erste Kristallfraktion.

In technischen Verfahren anfallende Mutterlaugen werden bisweilen recycliert, um die Ausbeuten zu optimieren.

Einzelnachweise

  1. Walter Wittenberger: Chemische Laboratoriumstechnik, Springer-Verlag, Wien, New York, 7. Auflage, 1973, S. 129, ISBN 3-211-81116-8.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 4: M–Pk. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1985, ISBN 3-440-04514-5, S. 2696.
  3. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 910.
  4. Walter Wittenberger: Chemische Laboratoriumstechnik, Springer-Verlag, Wien, New York, 7. Auflage, 1973, S. 217–218, ISBN 3-211-81116-8.
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