Mykola Chwylowyj (ukrainisch Микола Хвильовий; * 1. Dezemberjul. / 13. Dezember 1893greg. in Trostjanez, Gouvernement Charkow, Russisches Kaiserreich; † 13. Mai 1933 in Charkiw, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Schriftsteller und Publizist der „hingerichteten Wiedergeburt“.

Leben

Mykola Chwylowyj kam als Mykola Hryhorowytsch Fitilow (ukrainisch Микола Григорович Фітільов) in Trostjanez, einer Kleinstadt in der heutigen ukrainischen Oblast Sumy zur Welt. Die höhere Schule besuchte er ab 1916 in Bohoduchiw, 1919 trat er der Kommunistischen Partei der Ukraine (Bolschewiki) bei und 1921 zog er nach Charkiw, wo er seine erste Gedichtsammlung veröffentlichte. Dort wurde er auch Mitbegründer und Leiter der literarischen Gruppe WAPLITE. Seine Streitschriften provozierten von 1925 bis 1928 die bekannte „literarische Diskussion“ in der Ukraine. Zwischen Dezember 1927 und März 1928 lebte er in Berlin und Wien, und nach einigen Quellen auch in Paris. 1928 gründete er in Charkiw die Zeitschrift Literaturnyj Jarmarok.

Im Frühjahr 1933 besuchte der Schriftsteller zusammen mit Arkadіj Ljubtschenko die Region Poltawa, wo er die Katastrophe des Holodomor mit eigenen Augen sah. Am 13. Mai 1933 beging er in Charkiw im Slowo-Gebäude Selbstmord. Mit seinem Suizid wollte Chwylowyj seinen Tod als Protest gegen Stalins Repressionskampagne gegen die ukrainische Schriftstellergeneration, zu der er gehörte, deklarieren.

Literatur

  • Olena Palko: Making Ukraine Soviet: literature and cultural politics under Lenin and Stalin, London ; New York ; Oxford ; New Delhi ; Sydney : Bloomsbury Academic, 2022, ISBN 978-1-78831-305-6
Commons: Mykola Chwylowyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Liste repressierter ukrainischer Künstler

Einzelnachweise

  1. Volodymyr Yermolenko: Die hingerichtete Renaissance und Stalins Kampf gegen die ukrainische Intelligenzija. In: ukraineverstehen.de. 12. Januar 2021, abgerufen am 4. September 2023 (deutsch).
  2. Olena Palko: Mykola Khvyl’ovyy and the making of Soviet Ukrainian literature. In: Divided Memories, Shared Memories, Poland, Russia, Ukraine: History mirrored in Literature and Cinema. Vol.5, 2019, doi:10.5077/journals/connexe.2019.e247.
  3. Віктор ЦВІЛІХОВСЬКИЙ: Що їли письменники під час Голодомору. In: ukurier.gov.ua. 28. November 2015, abgerufen am 18. September 2023 (ukrainisch).
  4. Artikel zu Khvylovy, Mykola in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto; englisch); abgerufen am 3. September 2016 (englisch)
  5. Tamara Hundorowa, Manuel Férez Gil: Ukrainian History through Literature. In: Ukraine's Many Faces. transcript Verlag, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8394-6664-3, S. 64, doi:10.1515/9783839466643-009.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.