Eine Nässesperrmembran (auch Hydromembran) ist eine hauchdünne Folie, die zur Herstellung von atmungsaktiver Wetterschutzbekleidung eingesetzt wird. Die Membran ist wasser- und winddicht, erlaubt jedoch die Verdunstung von Körperschweiß. Die Membranen sind zu fragil, um für sich allein eingesetzt zu werden. Sie werden als Zwischenschicht eingesetzt oder auf Oberstoff, Futterstoff oder wärmende Vlieseinlagen laminiert.

Arten von Membranen und ihre Funktionsweise

Mikroporöse Membranen

Die Mikroporen der Membranen sind mit 0,02 bis 1 µm wesentlich kleiner als die kleinsten Wassertropfen von 100 µm, so dass diese die Membranen nicht penetrieren können. Moleküle des zu Dampf verdunsteten Körperschweißes sind üblicherweise kleiner als 40 × 10-6 µm, können durch die Mikroporen hindurch treten und durch Ausnutzen des Kapillarmechanismus nach außen diffundieren. Die erste Membran dieser Art war Gore-Tex, die von W. L. Gore & Associates entwickelt und 1976 in den Markt eingeführt wurde. Die extrudierte Folie aus PTFE wird definiert gereckt, so dass ca. 1,4 Milliarden Mikroporen pro cm² entstehen. Weitere mikroporöse Membranen sind Entrant und Porelle, die auf der Basis von Polyurethanen durch Toray Industries bzw. Porvair hergestellt werden.

Hydrophile Membranen

Hydrophile Membranen sind grundsätzlich porenlos. Wasserdampf wird an der Oberfläche der Membran adsorbiert, diffundiert durch das Material hindurch und desorbiert auf der anderen Seite. Der Prozess beschleunigt sich durch die Wasserstoffbindungen zwischen Wassermolekülen und den funktionellen Gruppen, die in die Molekülketten eingebaut sind. Eine bekannte Membran dieser Art ist Sympatex, die sich bereits 1986 als Marke definiert hat. Sie besteht aus einem modifizierten Polyester, in das Polyethergruppen eingefügt worden sind, um die hydrophilen Eigenschaften zu gewährleisten.

Einzelnachweise

  1. Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. Band 2, L – Z. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87150-518-8, S. 601/602.
  2. Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon. Bd. 2, L-Z.8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-848-9, S. 451.
  3. A. Richard Horrocks, Subhash C. Annand (Hrsg.): Handbook of Technical Textiles. Volume 2: Technical Textile Applications. 2. Auflage. Woodhead Publishing, Cambridge 2016, ISBN 978-1-78242-465-9, S. 31.
  4. A. Richard Horrocks, Subhash C. Annand (Hrsg.): Handbook of Technical Textiles. Volume 2: Technical Textile Applications. 2. Auflage. Woodhead Publishing, Cambridge 2016, ISBN 978-1-78242-465-9, S. 32/33.
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