Die Nationalsozialistische Zeitung Rheinfront (NSZ) wurde 1930 von NSDAP-Gauleiter Josef Bürckel (1895–1944) als NS-Zeitung für die bayerische Pfalz gegründet. Die erste am 25. Oktober 1930 in Haßloch erscheinende Ausgabe hatte eine Auflage von 3000. Nach der Ausweitung ins Saarland und das besetzte Lothringen erreichte sie im Mai 1944 eine Gesamtauflage von 412 000 und war damit die größte deutsche Regionalzeitung und die drittgrößte Zeitung reichsweit hinter dem Völkischen Beobachter und der Berliner Morgenpost. Ab Dezember 1940 hieß das Blatt NSZ Westmark. Am 20. März 1945 erschien die letzte Ausgabe.

Seit 1932 arbeitet der NSZ-Verlag in Kaiserslautern, seit 1933 in Neustadt und schließlich ab August 1940 in Ludwigshafen. Herausgeber und Hauptgesellschafter war Josef Bürckel. Zu den Chefredakteuren des Blattes gehörten unter anderem Karl Mages, Walter Petwaidic und Robert Oberhauser.

Die NSZ schuf erstmals das Modell einer Regionalzeitung; es gab einen Hauptteil mit Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, dazu kamen die verschiedenen Lokalteile. Im August 1941 gab es 14 verschiedene Lokalausgaben in der Pfalz, dem Saargebiet und dem besetzten Lothringen. Beim Marketing warb man mit der Stiftung von Pokalen für Sportwettkämpfe oder Preisausschreiben um neue Leser. Zusammen mit der wesentlich kleineren ebenfalls von der NSDAP kontrollierten Neue Abend-Zeitung (NAZ) kam das Blatt auf 87,1 Prozent Marktanteil.

Einzelnachweise

  1. ↑ Stephan Pieroth: Presse unterm Hakenkreuz. Die pfälzischen Tageszeitungen von 1933 bis 1945. In: Gerhard Nestler, Roland Paul, Hannes Ziegler (Hrsg.) Braune Jahre in der Pfalz. Neue Beiträge zur Geschichte einer deutschen Region zur NS-Zeit, S. 188, Kaiserslautern 2016, ISBN 978-3-927754-85-0
  2. ↑ Stephan Pieroth: NSZ Rheinfront. In: Historisches Lexikon Bayerns. 3. August 2021, abgerufen am 24. Juni 2023
  3. ↑ Hannes Ziegler: Presse unter Druck. Die Pfälzische Tagespresse unter den Nationalsozialismus. In: Gerhard Nestler, Hannes Ziegler (Hrsg.) Die Pfalz unterm Hakenkreuz, Landau 1993, ISBN 3-87629-253-0, S. 213
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