Die Savannah auf See | ||||||||||||||||||||||||
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Die Savannah war ein 1962 in Dienst gestelltes Kombischiff. Sie war nach dem Eisbrecher Lenin das zweite zivile Schiff mit Kernenergieantrieb und das erste nuklear betriebene Schiff mit dem Zweck einer Erprobung als Handelsschiff.
Geschichte
Planung und Bau
Das Schiff wurde 1955 von der US-Regierung als Teil der Atoms-for-Peace-Initiative in Auftrag gegeben und lief am 21. Juli 1959 in Camden (New Jersey) bei New York Shipbuilding vom Stapel. Taufpatin des Schiffes war die damalige First Lady Mamie Eisenhower.
Dienstzeit
Die Savannah wurde im August 1962 in Dienst gestellt und im Auftrag der United States Maritime Commission von der Reederei American Export and Isbrandtsen Lines betrieben. Angetrieben wurde es von einem Druckwasserreaktor der Firma Babcock & Wilcox, der den Dampf für die 22.000 PS (Maximalleistung) starken Turbinen bereitstellte. Für den Notbetrieb standen zwei Stromerzeugungsaggregate zur Verfügung.
Zwischen Deutschland und den USA wurde ein Abkommen geschlossen, um die Sicherheitsbestimmungen beim Anlaufen deutscher Häfen zu regeln. Auf der Jungfernfahrt kam das Schiff im Juni 1964 nach Bremerhaven, den ersten ausländischen Handelshafen. Zum Empfang fanden sich zahlreiche Ehrengäste ein: Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm und Staatssekretär Wolfgang Cartellieri, der US-Botschafter George C. McGhee, Bürgerschaftspräsident August Hagedorn, Bürgermeister Wilhelm Kaisen, zahlreiche Bundestagsabgeordnete und Senatoren, ferner als Repräsentanten der Atomwissenschaft Otto Hahn und Erich Bagge.
1969 ankerte das Schiff im New Yorker Hafen, um anlässlich der Nuclear Week in New York von Touristen besichtigt werden zu können.
Die Savannah war zwar als kombiniertes Fracht- und Passagierschiff konzipiert, jedoch stand die Erprobung des Nuklearantriebs im Vordergrund. Deshalb war ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich, und 1972 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Bis dahin hatte die Savannah 450.000 Seemeilen zurückgelegt.
Museumsschiff
Nach seiner aktiven Dienstzeit wurde das Schiff nach mehreren Jahren Aufliegezeit seit 1981 als Museumsschiff genutzt. Die Savannah wurde im November 1982 als Struktur in das National Register of Historic Places eingetragen. In den 1990er-Jahren wurde der Reaktor entfernt. Ab 2006 wurde die Savannah in Newport News, Virginia, überholt. Seit 2008 liegt sie im Hafen von Baltimore. Das Innenministerium der Vereinigten Staaten hat die Savannah im Juli 1991 als National Historic Landmark eingestuft. Das Schiff hatte insgesamt 46.900.000 USD gekostet (18.600.000 USD für das Schiff und 28.300.000 USD für Reaktor und Brennstoff).
Siehe auch
Literatur
- Tony Gibson: Die Welt der Schiffe. Bassermann Verlag, 2007, ISBN 978-3-8094-2186-3, S. 205.
Weblinks
- U.S. Maritime Administration Virtual Office of Acquisition – Savannah (englisch)
- National Historic Landmark Nomination der Savannah (englisch, PDF, 267 KiB)
Einzelnachweise
- ↑ Bericht am 30. November 1962 im Weser-Kurier, Seite 10
- ↑ Stadtchronik Bremerhaven 1964
- ↑ Robie S. Lange: Maritime Heritage of the United States NHL Theme Study – Large Vessels: N.S. Savannah Theme Study. (PDF) National Park Service, August 1990, abgerufen am 8. April 2017 (englisch).
- ↑ SAVANNAH (nuclear ship) im National Register of Historic Places, abgerufen am 8. März 2020.
- ↑ Listing of National Historic Landmarks by State: Maryland. National Park Service, abgerufen am 8. März 2020.
Koordinaten: 37° 8′ 20″ N, 76° 38′ 37″ W