Das Nadelkissen ist ein kleines, zirka 30 cm² großes Kissen, das mit weichem Material (Stoffreste, Watte) gefüllt ist. Es wird häufig aus Filz oder besticktem Stramin hergestellt.
Funktion
Das Nadelkissen dient der Aufbewahrung von Nähnadeln, die in das Nadelkissen gesteckt werden, um Verletzungen durch versehentliches Greifen auf die Spitze der Nadel auszuschließen. Die Unterseite als Standfläche des Nadelkissens ist meist aus einem Stück steifen Kartons gefertigt.
Geschichte
Nadelkissen kamen erst auf, als Nadeln als Industrieprodukt billig wurden und durch Vernickeln oder Verchromen gegen Rost geschützt werden konnten. Vorher waren Nadeln wertvoll und wurden zum Beispiel in kleinen mit Fett gefüllten Büchsen aufbewahrt.
Margarete Steiff nähte nach einem Schnittmuster aus der Zeitschrift Modenwelt vom 8. Dezember 1879 ein Nadelkissen in Elefantenform. Dieses „Elefäntle“ war bald als Spielzeug beliebt und bildete den Grundstein für das deutsche Spielwarenunternehmen Steiff.
Siehe auch
- Nähschraube
- Nadelbüchlein
- Leucospermum (Nadelkissen-Silberbaum, auch Nadelkissen genannt)
Literatur
- Ingraban Dietmar Simon: Symbole der Fruchtbarkeit und der Liebe: die erotische Nadel von A bis Z; needlework tools und Symbolik; ein Beitrag zur Kulturgeschichte von der Vorzeit bis zur Gegenwart. Eigenverlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-00-015158-3; Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018.
- Ingraban Dietmar Simon: Eva und die Nadel – Handarbeitszeug als Arbeitsgeräte, Symbole der Fruchtbarkeit und Liebe, Reiseandenken und Werbeträger (zusammen mit Heide Simon), Eigenverlag Berlin 2005, ISBN 978-3-00-015696-0; Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das Haus Steiff / Geschichte. (Memento des vom 23. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. steiff.com; abgerufen am 22. Mai 2011