Der Nationalratswahlkreis Freiburg-Mitte war ein Wahlkreis bei Wahlen in den Schweizer Nationalrat. Er bestand von 1881 bis 1911 und umfasste den zentralen Teil des Kantons Freiburg.

Wahlverfahren

Hierbei handelte es sich um einen Pluralwahlkreis. Dies bedeutet, dass zwar mehrere Sitze zu verteilen waren, jedoch das Majorzwahlrecht zur Anwendung gelangte. Im Sinne der romanischen Mehrheitswahl benötigte ein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen, um gewählt zu werden. Zur Verteilung aller Sitze waren unter Umständen mehrere Wahlgänge notwendig. Jeder Wähler hatte so viele Stimmen, wie Sitze zu vergeben waren.

Bezeichnung und Sitzzahl

Freiburg-Mitte ist eine inoffizielle geographische Bezeichnung. Im amtlichen Gebrauch üblich war eine über die gesamte Schweiz angewendete fortlaufende Nummerierung, geordnet nach der Reihenfolge der Kantone in der schweizerischen Bundesverfassung. Aufgrund der wechselnden Anzahl im Laufe der Jahre erhielten manche Wahlkreise mehrmals eine neue Nummer. Freiburg-Mitte trug stets die Nummer 22.

Freiburg-Mitte standen stets 2 Sitze zur Verfügung.

Ausdehnung

Das Gebiet des Wahlkreises wurde mit dem «Bundesgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrath» vom 3. Mai 1881 festgelegt. Dabei fügte man Teile der Wahlkreise Freiburg-Nord und Freiburg-Süd zusammen. Freiburg-Mitte umfasste:

Mit dem «Bundesgesetz betreffend die Nationalrathswahlkreise» vom 23. Juni 1911 wurde der Wahlbezirk Freiburg-Mitte aufgelöst und dessen Gebiet vollständig an Freiburg-Süd übertragen.

Nationalräte

  • G = Gesamterneuerungswahl
  • E = Ersatzwahl bei Vakanzen
  • Katholisch-Konservative (KK)
  • DatumWahlGewähltePartei
    30.10.1881G Laurent Chaney, Louis de WuilleretKK
    03.06.1883E Paul AebyKK
    26.10.1884G Paul Aeby, Louis de WuilleretKK
    30.10.1887G Paul Aeby, Louis de WuilleretKK
    26.10.1890G Paul Aeby, Louis de WuilleretKK
    29.10.1893G Paul Aeby, Louis de WuilleretKK
    25.10.1896G Paul Aeby, Louis de WuilleretKK
    01.05.1898E Aloys BossyKK
    23.10.1898E Vincent GottofreyKK
    29.10.1899G Aloys Bossy, Vincent GottofreyKK
    26.10.1902G Aloys Bossy, Vincent GottofreyKK
    29.10.1905G Aloys Bossy, Vincent GottofreyKK
    17.03.1907E Max de Diesbach, Charles de WuilleretKK
    25.10.1908G Max de Diesbach, Charles de WuilleretKK

    Quelle

    • Erich Gruner: Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919. Band 3. Francke Verlag, Bern 1978, ISBN 3-7720-1445-3.

    Einzelnachweise

    1. Bundesgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrath (vom 3. Mai 1881). (PDF, 288 kB) In: Bundesblatt Nr. 20 vom 10. Mai 1881. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 31. Oktober 2014.
    2. Bundesgesetz betreffend die Nationalrathswahlkreise (vom 23. Juni 1911). (PDF, 296 kB) In: Bundesblatt Nr. 26 vom 28. Juni 1911. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 31. Oktober 2014.
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