Ein Nebelsäurefassgerät, umgangssprachlich auch Tarnnebelfass genannt, wird im militärischen Bereich verwendet, um sich mit Nebel vor Angriffen zu schützen. Nebelsäurefassgeräte werden von Flugzeugen oder Schiffen in das Wasser geworfen und erzeugen danach Nebelsäure.
Das Funktionsprinzip ist ähnlich dem einer Rauchgranate. Das Fass besteht aus drei Teilen: Einem Säurefass, einem Strahlrohr und einer Pressluftflasche. Mit der Pressluft wird die Säure im Fass unter Druck gesetzt und mittels des Strahlrohrs kann der Nebel entsprechend gelenkt werden. Meist wird Chlorsulfonsäure verwendet, die unter starker Rauchentwicklung mit Wasser zu Schwefel- und Salzsäure (Nebelsäure) reagiert. Die entstandenen Säuren sind sehr ätzend, weshalb sie unter anderem neben Metallen und organischen Stoffen auch die Atemwege stark schädigen können.
Nebelsäurefassgeräte wurden von Luftschutznebelabteilungen (LS-Nebelabteilungen) eingesetzt. Dabei gab es stationäre, bewegliche und vollmotorisierte Einheiten. Tarnnebelfässer wurden im Zweiten Weltkrieg verwendet, um die Rheinbrücken vor Luftangriffen zu schützen.
Literatur
- Luftwaffendienstvorschriften:
- L.Dv. 789/1 Das Nebelgerät Nb 80/2
- L.Dv. 789/2 Das Faßnebelgerät 41
- L.Dv. 789/3 Das Pumpennebelgerät 42
Einzelnachweise
- 1 2 3 Die Luftschutzeinheiten der Luftwaffe. In: Erich Hampe (Hrsg.): Der Zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Bernard & Graefe, 1963, S. 345–361 (bund.de [PDF; abgerufen am 29. Oktober 2018]).
- 1 2 Kriegsfolgen: Weiterer Sprengkörper in Koblenz gefunden (Memento vom 28. November 2011 im Internet Archive), Pressemitteilung der Landesregierung von Rheinland-Pfalz vom 24. November 2011
- ↑ Horst Kuhnes: Gefährliche Bomben im Rhein. In: Westdeutsche Zeitung. 24. November 2011, abgerufen am 29. Oktober 2018.