Nemea (altgriechisch Νεμέα Neméa) ist eine Nymphe der griechischen Mythologie.

Sie ist die Göttin der Nemeischen Spiele und die eponyme (namensgebende) Göttin des Orts Nemea in der Argolis. Sie war wie ihre beiden Schwestern Pandia und Ersa eine Tochter des Zeus und der Selene. Sie soll die Mutter des Heros Archemoros gewesen sein, zu dessen Ehre die Nemeischen Spiele abgehalten wurden.

Nach anderen Quellen hieß Archemoros’ Mutter Eurydike und der Vater war Lykurgos, König von Nemea.

Ikonographie

Der ikonographische Bestand ist vergleichsweise spärlich. Neben einigen verlorenen Kunstwerken, die von antiken Autoren erwähnt wurden, sind eine Reihe antiker Vasen und eine Gemme bekannt, auf denen Herakles’ Kampf mit dem Nemeischen Löwen dargestellt wird, und man vermutet, dass sich Nemea auf diesen Werken in Herakles’ Gefolge befindet. Beweisbar sind diese Vermutungen schwer, weil Nemea keine eindeutigen Attribute zugeordnet werden können.

Auf einer der zwei Archemorosvasen (siehe unten) ist Nemea durch eine Inschrift bezeichnet. Da beide Vasen aus Ruvo in Apulien stammen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Nemea auch auf der anderen Vase dargestellt ist.

Archemorosvase (Neapel)
Literatur LIMC, Band 2,1, Seite 474, Nr. 10, Band 2,2, Seite 358, Nr. 10 (Abb.), Band 6,1, Seite 732, Nr. 15, Band 6,2, Seite 430, Nr. 15 (Abb.), Overbeck, Seite 114–119 (Nro. 26)
Jahr um 340 v. Chr.
Beschreibung Rotfiguriger Volutenkrater aus Ruvo (Apulien). Der Bildfries zeigt die Aufbahrung des toten Archemoros. Rechts oben neben dem Naiskos sind Zeus und Nemea im Gespräch dargestellt (siehe Titelbild). Die Benennung Nemeas ist durch die Namensbeischrift NEMEA gesichert.
Ort Neapel, Museo Nazionale, 81394 (H 3255)
keine Abbildung vorhanden Archemorosvase (St. Petersburg)
Literatur LIMC, Band 2,1, Seite 474, Nr. 8, Band 2,2, Seite 357, Nr. 8 (Abb.), Band 6,1, Seite 732, Nr. 14, Band 6,2, Seite 430, Nr. 14 (Abb.), Overbeck, Seite 112–114 (Nro. 24)
Jahr um 350 v. Chr.
Beschreibung Rotfiguriger Volutenkrater aus Ruvo (Apulien). Der Bildfries zeigt unten den toten Archemoros zwischen Hypsipyle (links) und Nemea, oben den Kampf von vier Helden gegen die Schlange, die Archemoros getötet hat.
Ort St. Petersburg, Eremitage, Б 1714

Literatur

  • Hans Christoph Ackermann (Red.): Lexicon iconographicum mythologiae classicae (LIMC). Düsseldorf 1981–2009.
  • Anders Bjørn Drachmann (Hg.): Scholia vetera in Pindari carmina. Band 3: Scholia in Nemeonicas, Stuttgart 1997.
  • Johannes Overbeck: Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst. Band 1, Braunschweig 1853. .
  • Wilhelm Heinrich Roscher (Hg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2: Laas – Myton, Leipzig 1897–1909, Spalte 3124–3125, 3172.
  • Wilhelm Heinrich Roscher (Hg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie., Band 3,1: Nabaiothes – Pasicharea, Leipzig 1897–1909, Spalte 115.

Einzelnachweise

  1. Roscher bezeichnet als Namensgeberin einmal die Zeustochter Nemea (Roscher, Band 2,2, Spalte 3172) und ein anderes Mal Nemea, die Tochter des Asopos (Roscher, Band 3,1).
  2. Scholien zu Pindar, Nemeische Oden; Drachmann, Seite 3, Zeile 21–22.
  3. Aischylos, Nemea [verlorenes Drama], siehe Scholien zu Pindar, Nemeische Oden; Drachmann, Seite 3, Zeile 9–10.
  4. Siehe Opheltes.
  5. LIMC Band 6,1, Seite 731–733.
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