ISO 6708
Titel Rohrleitungsteile – Definition und Auswahl von DN (Nennweite)
Erstveröffentlichung 1. Juni 1980
Letzte Ausgabe Juli 1995
Klassifikation 23.040.01
Nationale Normen DIN EN ISO 6708:1995-09;
ÖNORM EN ISO 6708:1995-10-01;
SN EN ISO 6708:1995

Als Nennweite (Abkürzung NW oder DN von französisch diamètre nominal) bezeichnet man in der Gebäudetechnik den inneren Durchmesser eines Rohres bzw. einer Schlauchleitung oder die Größe bzw. das Anschlussmaß einer Armatur (Ventil, Absperrschieber). Zusammen mit der Nenndruckstufe und der Werkstoffklasse werden durch die Angabe der Nennweite sämtliche Abmessungen einer Rohrleitung festgelegt, z. B. auch die der Flansche. Gelegentlich wird Stahl als Werkstoff nicht genannt, aber vorausgesetzt.

Die Angabe der Nennweite erfolgt nach EN ISO 6708 durch die Bezeichnung DN, gefolgt von einer ungefähr dem Innendurchmesser in Millimeter entsprechenden dimensionslosen Zahl. So bezeichnet beispielsweise DN 50 nach EN 10255 (früher DIN 2440; mittelschwere Gewinderohre) ein Rohr mit dem Außendurchmesser von 60,3 mm und einer Wanddicke von 3,65 mm (Innendurchmesser somit 53 mm).

Nach ANSI wird die Nennweite in NPS (nominal pipe size) in Zoll angegeben. Ein Rohr von NPS 2 entspricht in etwa der Nennweite DN 50.

In der Regel werden Armaturen einer bestimmten Nennweite bzw. Baugröße in der jeweils dazu passenden Anschlussgröße gefertigt. Um den Anschluss entsprechend der Einbausituation zu vereinfachen, bieten die Hersteller Armaturen gleicher Nennweite jedoch häufig auch in der nächstgrößeren Anschlussgröße an.

Rohrsysteme

Bei Gewinderohren wird die Nennweite in der Regel in Zoll angegeben.

Bei Kupferrohren wird üblicherweise der Außendurchmesser in mm angegeben (10; 12; 15; 18; 22; 28; 35; 42; 54; 64 usw.); die Rohrwandstärke beträgt bei Kupfer- und Präzisionsstahlrohr meist:

  • 1 mm bei 10–22 mm Außendurchmesser,
  • 1,5 mm bei 28–42 mm,
  • 2 mm bei 54–64 mm.

Zu beachten ist, dass der tatsächliche Innendurchmesser oft um mehrere Millimeter von der Nennweite abweicht:

  • Aus historischen Gründen ist der Innendurchmesser von Gewinderohr größer als der angegebene Wert in Zoll.
  • Demgegenüber ist der Innendurchmesser von Fittingen oft deutlich kleiner als die Nennweite der dazugehörigen Rohre, wenn aufgrund des leicht verformbaren Rohrwerkstoffs die Verwendung von Rohrverbindern mit innerer Stützhülse erforderlich ist. Dies ist insbesondere bei Kunststoffrohr und Mehrschichtverbundrohr meist der Fall. Nur mit Verbindungssystemen, bei denen das Ende des Rohrs vor der Fertigstellung der Rohrverbindung aufgeweitet wird, lässt sich bei diesen Werkstoffen ein gleichmäßiger Innendurchmesser erzielen.

Oft ist nur dann mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich Rohre unterschiedlicher Herkunft kombinieren lassen, wenn die Angabe der Nennweite in Zusammenhang mit der Nennung der gleichen Norm geschieht.

Abweichungen des Innendurchmessers bei ansonsten vergleichbaren Rohren (gleicher Nennweite) können sich u. a. daraus ergeben, dass der Außendurchmesser beibehalten werden soll, um die Rohre mit den gängigen Verbindungssystemen und ohne besondere Übergangsstücke miteinander verbinden zu können. Wenn die Wandstärke des Rohrs mit steigender Druckstufe zunimmt, muss sich darum der freie Querschnitt des Rohrs entsprechend verringern.

Nur bei sehr dickwandigem Rohr für hohe Drücke wird statt dem Innendurchmesser der Außendurchmesser angepasst. Dasselbe gilt für Leitungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (meist aus Kunstharz bestehend): Diese werden bei der Herstellung um einen Dorn oder ein Kunststoffrohr („Inliner“) mit definiertem Durchmesser gewickelt, weshalb hier die Wanddicke nach außen wachsen muss.

Siehe auch

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