Selo
Nes
Несь
Föderationskreis Nordwestrussland
Region Autonomer Kreis der Nenzen
Rajon Sapoljarny
Erste Erwähnung 1772
Bevölkerung 1368 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81857
Postleitzahl 166737
Kfz-Kennzeichen 83
OKATO 11 143 000 001
Geographische Lage
Koordinaten 66° 36′ N, 44° 41′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage im Autonomen Kreis der Nenzen‎

Nes (russisch Несь) ist ein Dorf (Selo) im Autonomen Kreis der Nenzen in Russland mit 339 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010). Der Ort befindet sich in einem Sperrgebiet und darf nur mit Genehmigung des FSB betreten werden.

Geographie

Nes liegt etwa 380 km Luftlinie südwestlich von Narjan-Mar, dem Verwaltungszentrum des Autonomen Kreises der Nenzen. Der Ort befindet sich am rechten Ufer des namensgebenden Flusses Nes, etwa 20 km vor dessen Einmündung in die Mesenbusen der Barentssee.

Administrativ gehört Nes zum Sapoljarny rajon. Zudem ist es Verwaltungssitz der Gemeinde Kaninski selsowet, zu der neben Nes auch die Dörfer Tschischa und Mgla gehören.

Geschichte

Der Ort entstand als Fischersiedlung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde im Buch Puteschestwija Iwana Lepjochina w 1772 godu (deutsch Reisen Iwan Lepjochins im Jahr 1772) erstmals namentlich erwähnt. Im Jahr 1830 bestand der Ort aus sieben Gehöften.

Bis zum Jahr 1903 war Nes Teil der Dorogorskaja wolost des Mesenski ujesd. Von 1903 bis 1924 war Nes administratives Zentrum der Nesskaja wolost. Ab 1924 gehörte Nes zur Kanino-Tschoschskaja samojedskaja wolost. Im Zuge einer Verwaltungsreform im Jahr 1929 wurde die Wolost zum Kanino-Timanski rajon umgebildet und gehörte ab 1934 zum Nenezki nazionalny okrug. Mit der Auflösung des Rajon im Jahre 1959 erfolgte die Verwaltung des Ortes durch den Nesski selsowet, dessen administratives Zentrum Nes war.

Seit dem Jahr 2005 ist Nes als Zentrum des Kaninski selsowet Teil des Sapoljarny rajon.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1922334
2010339

Anmerkung: 2010 Volkszählungsdaten

Infrastruktur

Der Ort verfügt über grundlegende Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Mittelschule, Internat), ein kleines Krankenhaus, eine Bibliothek, ein Kulturhaus, ein Postbüro, ein Dieselkraftwerk, eine Bäckerei und diverse Läden.

Wirtschaft und Verkehr

In Nes gibt es keine Industrie. Die Bevölkerung ist schwerpunktmäßig im Fischfang und der Rentierhaltung tätig.

Nach Nes verlaufen keine ganzjährig befahrbaren Straßen. Etwa einen Kilometer westlich des Ortes gibt es einen kleinen Flughafen, von dem aus regelmäßige Verbindungen nach Archangelsk und Narjan-Mar bestehen. Der Warentransport erfolgt in den eisfreien Monaten zusätzlich über den Seeweg.

Sperrgebiet

Nes gehört, wie weite Teile des Sapoljarny rajon, zur so genannten Grenzzone (Пограничная зона) der Russischen Föderation. In diesen Gebieten ist der Zugang sowohl für Russen als auch für Ausländer reglementiert. Genehmigungen für das Betreten dieser Gebiete werden vom FSB erteilt.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Čislennost' naselenija po municipal'nym obrazovanijam i naselennym punktam Archangel'skoj oblasti, vključaja Neneckij avtonomnyj okru Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda (Bevölkerungsanzahl der munizipalen Gebilde und Ortschaften der Oblast Archangelsk einschließlich des Autonomen Kreisen der Nenzen Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010.) Tabelle (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Oblast Archangelsk)
  2. 1 2 Prikas Federalnoi sluschby besopasnosti Rossijskoi Federazii ot 10 maja 2007, N 229, gorod Moskwa (russisch); abgerufen am 19. Oktober 2015
  3. 1 2 3 4 5 Geschichte Oksinos auf der offiziellen Seite des Kaninski selsowet (russisch); abgerufen am 19. Oktober 2015
  4. 1 2 3 4 5 Nes auf der offiziellen Seite des Sapoljarny rajon (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (russisch); abgerufen am 19. Oktober 2015
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