Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 55′ N,  17′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Mespelbrunn
Höhe: 269 m ü. NHN
Fläche: 15,52 km2
Einwohner: 2333 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63875
Vorwahl: 06092
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 141
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 81
63872 Heimbuchenthal
Website: www.mespelbrunn.de
Erste Bürgermeisterin: Stephanie Fuchs (CSU)
Lage der Gemeinde Mespelbrunn im Landkreis Aschaffenburg

Mespelbrunn ist eine Gemeinde und ein Dorf im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt mitten im Spessart im oberen Elsavatal. Durch den Ort führt die Staatsstraße 2308. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 486 m ü. NHN (Lage) in der Nähe des Echterspfahls, der niedrigste liegt südlich von Mespelbrunn an der Elsava auf 242 m ü. NHN (Lage).

Gemeindegliederung

Mespelbrunn hat drei Gemeindeteile auf zwei Gemarkungen:

Die früheren Gemeindeteile Oberneudorf und Unterneudorf sind heute baulich verwachsen und bilden den Gemeindeteil Mespelbrunn.

Nachbargemeinden

Gemeinde
Bessenbach
Waldaschaffer Forst
(gemeindefreies Gebiet)
Forst Hohe Wart
(gemeindefreies Gebiet)
Rohrbrunner Forst
(gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde
Leidersbach
Gemeinde
Heimbuchenthal

Name

Namensherkunft

Die Gemeinde Mespelbrunn führte früher den Namen Neudorf, der im deutschen Sprachraum sehr oft vorkommt. Der Name besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern niuwe, das „neu“ bedeutet und dorf. Der Ort wurde in Ober- und Unterneudorf eingeteilt. Am 1. August 1938 erhielt der Ort den Namen des überregional bekannten Wasserschlosses Mespelbrunn, dessen Gemarkung 1842 der damaligen Gemeinde Neudorf zugeschlagen wurde. Der Name des Schlosses Mespelbrunn geht auf die Quelle (mhd. burn) des Krebsbaches zurück, die wohl von Espen (mhd. espin) oder Mispeln umstanden war. Sie bekam den Namen Espinburn, welcher dann auf das Schloss und später als Mespelbrunn auf die Gemeinde überging.

Frühere Schreibweisen

Die früheren Schreibweisen aus diversen historischen Karten und Urkunden beziehen sich auf das Schloss Mespelbrunn und zuvor auf die Wasserquelle.

  • 1359 Espilburn
  • 1412 Espelborn
  • 1435 Meßpelbron
  • 1510 Mespelborn
  • 1561 Mespelbrun
  • 1562 Messelbrun
  • 1601 Mespelbrunn

Geschichte

Neudorf

Mespelbrunn trug früher den Namen Neudorf. Die Gemeinde übernahm am 1. August 1938 den Namen von Schloss und der Flur Mespelbrunn.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Dorf in einer Steuerliste Mitte des 13. Jahrhunderts als „nova villa“ (Neudorf). Der Ort geht vermutlich zurück auf weilerartige Erweiterungen des Dorfes Hessenthal auf der Ostseite der Elsava, die zu einer neuen Dorfschaft zusammengefasst wurden.

Verwaltungsgeschichte

1812 gehörte Mespelbrunn, damals unter dem Namen Mairie Neudorf, mit dem gräflich von Ingelheim'schen Schloss und dem Jägerhaus Mespelbrunn sowie einem großherzoglichen Forsthaus mit insgesamt 79 Feuerstellen und 637 Einwohnern zur Districtsmairie Rothenbuch des Departements Aschaffenburg im Großherzogtum Frankfurt. Mair war Johann Maier. Seine Adjunkte hießen Adam Rothaug und Johann Wohnalter. Der Schullehrer hieß Georg Stein. Schloss und Jägerhaus gehörten zugleich zum gräflich Ingelheim'schen Patrimonialamt Unterhausen.

1814 kam Mespelbrunn zum Königreich Bayern, wo es ab 1. Oktober im Landgericht älterer Ordnung Rothenbuch lag. Am 1. Juli 1862 wurde aus den Landgerichten älterer Ordnung Aschaffenburg und Rothenbuch das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Neudorf fortan lag.

1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Mespelbrunn war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau in Unterfranken zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.

Eingemeindungen

Die Gemeinde wurde am 1. Juli 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Hessenthal und Mespelbrunn gebildet.

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2105 auf 2226 um 121 Einwohner bzw. um 5,8 %. 1992 hatte die Gemeinde 2574 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 14 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2001 und 3000. Der Gemeinderat wird für jeweils sechs Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der erste Bürgermeister.

Die vergangenen Kommunalwahlen ergaben die folgende Sitzverteilungen:

Partei 2020 2014
CSU 98
Freie Bürger 84 54
SPD/Freie Wähler 2

Bürgermeisterin

Erste Bürgermeisterin ist seit 28. März 2018 Stephanie Fuchs (CSU).

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mespelbrunn mit Sitz in Heimbuchenthal.

Wappen

Blasonierung: „In Rot das silberne Schlossportal von Mespelbrunn, oben belegt mit einem blauen Schild, darin ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen; in der Portalöffnung ein aus dem unteren Schildrand wachsender silberner Haselnusszweig mit einer Nuss und zwei Blättern.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1986 verliehen und zeigt das Portal des Wasserschlosses Mespelbrunn der Familie Echter mit dem Familienwappen. Der Haselnusszweig steht für Hessenthal, das sich von „Haseltal“ ableitet. Silber und Rot sind die Farben des Kurstaats Mainz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mespelbrunn lebt vor allem vom Tourismus und ist durch das romantische Wasserschloss Mespelbrunn bekannt (ausgebaut ab 1551 von Familie Echter). In Mespelbrunn und am Wasserschloss wurden mehrere Szenen von Das Wirtshaus im Spessart gedreht, einem deutschen Filmklassiker aus den 1950er Jahren.

Eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit ist die im Ortsteil Hessenthal gelegene dreischiffige Wallfahrtskirche mit

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Söhne und Töchter des Ortes

Commons: Mespelbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Mespelbrunn – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mespelbrunn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. April 2021.
  3. Gemeinde Mespelbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  4. Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein von 1859
  5. 1 2 Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 422.
  6. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Aschaffenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Günter Christ: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe 1, Heft 12: Aschaffenburg. – München : Bayerische Akademie der Wissenschaften, 1963, S. 233
  8. 1 2 Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 147 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung – GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998; Art. 31 – Zusammensetzung des Gemeinderats, abgerufen am 11. Juli 2014
  10. https://www.statistik.bayern.de/wahlen/kommunalwahlen/gmdr/index.html
  11. Vorläufiges Ergebnis zur Gemeinderatswahl Mespelbrunn 2014 am 16.03.2014 – Gemeinde Mespelbrunn, abgerufen am 11. Juli 2014
  12. Ansprechpartner. Gemeinde Mespelbrunn, abgerufen am 24. September 2020.
  13. Eintrag zum Wappen von Mespelbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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