Die Neue Kirche Albisrieden ist ein evangelisch-reformiertes Kirchengebäude im Zürcher Stadtteil Albisrieden. Es befindet sich an der Ginsterstrasse 54 nordwestlich der katholischen Kirche St. Konrad.

Baugeschichte

Durch das Bevölkerungswachstum drängte sich in Albisrieden in den 1940er-Jahren ein Ergänzungsbau zur 1817 errichteten Alten Kirche auf. 1946 fand ein Wettbewerb unter sechs eingeladenen Architekten statt, den Hans Martin von Meyenburg für sich entscheiden konnte. Nach seinen Plänen wurde die Kirche in den Jahren 1949 bis 1951 ausgeführt.

Baubeschreibung

Äusseres

Das langgezogene Kirchenzentrum inmitten eines Wohnquartiers umfasst neben dem Kirchenraum verschiedene Gemeinderäume sowie Wohnungen, die einst von Pfarrer und Sigrist belegt wurden. Stilistisch ist die Kirche einer gemässigten Moderne zuzuordnen, die nicht auf konventionelle Elemente wie ein Walmdach verzichtet, sich aber in Bezug auf Architektur und Ausstattung als funktionalistisches Gesamtkunstwerk präsentiert. Der Aussenbau wird durch den 25 Meter hohen polygonalen Kirchturm mit Turmuhr und ungewöhnlichem Turmhelm in Form einer kleinen Zwiebelhaube dominiert.

Foyer

Der Zugang zum Kirchenraum erfolgt über ein Foyer, das durch deckenhohe Fenster mit einem kunstvoll ausgeführten Gitter beleuchtet wird. Türen, Geländer und Beleuchtungskörper wurden in einheitlichem Stil nach Entwurf des Architekten gestaltet. Ein zweites, in Holz ausgeführtes Foyer bildet den Zugang zum Kirchenraum.

Innenraum

Der als Saalkirche angelegte Kirchenraum ist 27 Meter lang, 16 Meter breit und 7,5 Meter hoch. Die beträchtliche Grösse des Raums ermöglicht auf der Süd- und Ostseite eine Beleuchtung durch deckenhohe Fenster mit getönten Scheiben. Auf der nördlichen Längsseite befindet sich eine schmale Lateral-Empore, die über das Foyer zugänglich ist. Die Liturgiezone ist gegenüber dem Kirchenschiff um fünf Stufen erhöht und wird durch ein monumentales hölzernes Kreuz und eine Tapisserie geprägt. Typisch für einen reformierten Sakralbau ist im Gegensatz zum ungewohnten Kreuz die Wandinschrift nach (Joh 18,37 ). Die breite Liturgiezone, die nur die schmucklosen Kanzel und den Abendmahlstisch als fest installierte Ausstattungsgegenstände enthält, bietet Platz für Musikformationen oder szenische Gottesdienstgestaltung.

Orgel

In der Nordwestecke der Kirche befindet sich die kastenförmige Orgel. Sie wurde 1951 durch die Firma Metzler Orgelbau geschaffen und verfügt über drei Manuale, Pedal und 37 klingende Register. Position und Bauform der Orgel weisen ebenso wie das Monumentalkreuz und die Grundrissform die 1941 geweihte Neue Kirche Altstetten als Vorbild aus. 1979 und 2004 wurde die Orgel von der Erbauerfirma revidiert. Ihre Disposition lautet:

I Hauptwerk C–g3
Bourdon16′
Principal8′
Gedackt8′
Octave4′
Blockflöte4′
Octave2′
Mixtur IV-VI113
Trompete8′
Clairon4′
II Positiv C–g3
Principal4′
Gedackt8′
Rohrflöte4′
Octave2′
Flöte2′
Larigot113
Cymbel III-IV12
Krummhorn8′
III Oberwerk C–g3
Principal8′
Rohrflöte8′
Salicional8′
Octave4′
Flöte4′
Quinte223
Waldflöte2′
Terz135
Scharf IV-VI1′
Rankett16′
Trichterregal8′
Pedal C–f1
Principal16′
Subbass16′
Octavbass8′
Spillflöte8′
Choralbass4′
Mixtur IV223
Posaune16′
Trompete8′
Zinke4′

Siehe auch

Literatur

  • Kunstführer durch die Schweiz – Band 1. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2005, S. 792.
  • Hochbaudepartement der Stadt Zürich: Reformierte Kirchen der Stadt Zürich. Spezialinventar. Zürich 2006, S. 184.
Commons: Neue Kirche Albisrieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hochbaudepartement der Stadt Zürich: Reformierte Kirchen der Stadt Zürich. Spezialinventar. Zürich 2006, S. 184.
  2. Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein, Abschnitt Neue Ref. Kirche Zürich-Albisrieden. Abgerufen am 9. August 2015.

Koordinaten: 47° 22′ 33,5″ N,  29′ 32,8″ O; CH1903: 679586 / 247773

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