Neufchâteau | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Vosges (88) | |
Arrondissement | Neufchâteau | |
Kanton | Neufchâteau | |
Gemeindeverband | Ouest Vosgien | |
Koordinaten | 48° 21′ N, 5° 42′ O | |
Höhe | 274–373 m | |
Fläche | 23,81 km² | |
Einwohner | 6.644 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 279 Einw./km² | |
Postleitzahl | 88300 | |
INSEE-Code | 88321 | |
Lage der Stadt Neufchâteau im Département Vosges |
Neufchâteau [nøʃɑto] (deutsch veraltet Neuenburg) ist eine französische Stadt mit 6644 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie ist Verwaltungssitz des Arrondissements Neufchâteau.
Geografie
Geschichte
Der Ort Neufchâteau ist einer der ältesten Lothringens. Das römische Noviomagus war ein Markt an der Römerstraße von Lyon nach Trier. Dietrich II., Herzog von Lothringen, ließ hier im 11. Jahrhundert eine Burg bauen: der Ort wurde 1094 als Novum Castrum bezeichnet.
Neufchâteau wurde regelmäßig ausgewählt, wenn es darum ging, Differenzen zwischen Frankreich und Lothringen zu regeln. Hier versammelte Herzogin Christine 1545 die Generalstände. 1436 wurde die Stadt als Pfand für das Lösegeld gegeben, mit dem Herzog René I. freikommen sollte, und daraufhin von einer burgundischen Garnison besetzt. Die Stadtmauern ließ Kardinal Richelieu schleifen.
Mit der Französischen Revolution wurde Neufchâteau (unter dem Namen Mouzon-Meuse) Unterpräfektur des Départements Vosges.
Laut der Fondation pour la mémoire de la déportation bestand in Neufchâteau von Dezember 1939 bis Januar 1940 ein Lager für Staatsangehörige der feindlichen Mächte, das zugleich über zwei Anhänge verfügte: um ein Camp in Harchéchamp und um ein Camp in Sionne (Vosges). Außer der Tatsache, dass es sich um ein administratives Lager für Deutsche gehandelt haben soll, also um ein Lager, in das Personen ohne Gerichtsurteil und nur auf der Basis einer Verwaltungsanordnung eingeliefert wurden, sind weitere Details nicht bekannt.
Während des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg errichtete die Luftwaffe im Mai 1940 einen Feldflugplatz bei Neufchâteau.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 7328 | 7971 | 8741 | 8343 | 7803 | 7533 | 7056 |
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Nicolas (13. und 15. Jahrhundert)
- Kirche Saint Christophe (13.–14. Jahrhundert)
- Kirche St. Ursula im Ortsteil Noncourt
- Kirche St. Martin im Ortsteil Rouceux
- Kapelle Saint-Esprit und ehemaliges Hospital (13. Jahrhundert)
- Hôtel de Houdreville, die heutige Mairie
- Hôtel de Malte, die heutige Unterpräfektur
- Kloster der Congrégation Notre-Dame, heute Justizgebäude (17. Jahrhundert)
- Kirche St. Ursula im Ortsteil Noncourt
- Kirche St. Martin im Ortsteil Rouceux
Städtepartnerschaften
- Hamm, Deutschland (ursprünglich seit 1967 mit Herringen, 1975 von Hamm übernommen)
- Miranda do Corvo, Portugal, seit 1997
- Śmigiel, Polen, seit 2001
Persönlichkeiten
- Nicolas-Louis François de Neufchâteau (1750–1828), französischer Staatsmann und Dichter, Mitglied des Directoire (1797), Innenminister (1797–1799)
- Étienne-François Dralet (1760–1844), französischer Jurist
- Émile Thomas (1843–1923), Philologe
- Paul Prosper Henrys (1862–1943), General
- Jean-François Hory (1949–2017), französischer Politiker (MRG/PRG)
- Stéphan Grégoire (* 1969), französischer Autorennfahrer und Unternehmer
Literatur
- Auguste Digot: Histoire de Neufchâteau, Ed. Lorisse, 2004, ISBN 2-87760-424-1
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fondation pour la mémoire de la déportation: Camp d'internement Neufchâteau & Michel Annet: Les Camps d’Internement Français en 1939-1944 – Etude philatélique et historique, présenté par L' Association Philatélique de Rouen et Agglomération, 2006 (Online)