Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 52° 58′ N, 13° 48′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Barnim | |
Amt: | Joachimsthal (Schorfheide) | |
Höhe: | 75 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,79 km2 | |
Einwohner: | 651 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16247 | |
Vorwahl: | 033361 | |
Kfz-Kennzeichen: | BAR, BER, EW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 60 012 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Joachimsplatz 1–3 16247 Joachimsthal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wilfried Kornack | |
Lage der Gemeinde Althüttendorf im Landkreis Barnim | ||
Althüttendorf ist eine Gemeinde im Amt Joachimsthal (Schorfheide) am Nordrand des Landkreises Barnim im Bundesland Brandenburg.
Geographie
Der Ort liegt im Endmoränengebiet der pommerschen Eisrandlage der Weichseleiszeit am Ostufer des Grimnitzsees.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Osten an die Gemeinde Ziethen, im Süden an die Gemeinde Chorin, im Westen an die Stadt Joachimsthal (alle Landkreis Barnim) und im Norden an die Stadt Angermünde im Landkreis Uckermark.
Gemeindegliederung
Althüttendorf besteht aus den Ortsteilen Althüttendorf und Neugrimnitz.
Geschichte
Althüttendorf gehörte von 1817 bis 1952 zum Landkreis Angermünde, von 1952 bis 1990 zum Kreis Eberswalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder) und ist seit 1993 Teil des Landkreises Barnim. Die Gemeinde Neugrimnitz wurde am 1. Januar 2003 nach Althüttendorf eingemeindet.
Althüttendorf
Das Dorf Althüttendorf entstand aus einer Glashütte, die von der Burg Grimnitz hierher verlegt wurde. Die Grimnitzer Glashütte in Althüttendorf wurde im Jahr 1653 vom kurfürstlichen Oberjägermeister gegründet, der hier böhmische und hessische Glasmacher ansiedelte. Mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs im Jahre 1898 entwickelte sich daneben die Steinschlägerei. Hierfür wurden die bis zu acht Meter mächtigen Blockpackungen in den Ihlowbergen abgebaut. Ende der 1960er Jahre wurde der Abbau eingestellt.
Im Ortsteil wurde zu DDR-Zeiten ein Ferienlager errichtet und unterhalten.
Neugrimnitz
In der heutigen Ortslage von Neugrimnitz entstand während des Brandenburgisch-Schwedischen Krieges (1675–1679) eine Glashütte. Später kamen ein Brauhaus, ein Backhaus und umfangreiche Stallungen hinzu. 1682 wurde hier die dritte Grimnitzer Glashütte von Gabriel Supe errichtet.
Bis in das Jahr 1749 unterstanden die Vorwerke Neugrimnitz, Grumsin und Mellin der Verwaltung des Liebenwalder Amtes. Bis 1839 bildeten sie dann das königliche Amt Grimnitz. Im Jahr 1745 wurde eine neue Glashütte eingeweiht. Sie existierte bis Ende des 18. Jahrhunderts und stellte grüne Gläser her. Neben der Glasherstellung entwickelte sich die Landwirtschaft zum zweiten Standbein von Neugrimnitz. So wurden um 1850 883 Morgen Land von 13 Tagelöhnerfamilien bestellt. Zeitweilig wurden hier auch bis zu 2000 Schafe gehalten. Andere wichtige Einnahmen kamen aus dem Betrieb der ansässigen Brauerei und der Brennerei.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Althüttendorf | Neugrimnitz | Jahr | Althüttendorf | Neugrimnitz | Jahr | Althüttendorf | ||
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1875 | 598 | 352 | 1946 | 719 | 193 | 2003 | 734 | ||
1890 | 519 | 194 | 1950 | 769 | 197 | 2005 | 742 | ||
1910 | 562 | 201 | 1964 | 676 | 131 | 2010 | 749 | ||
1925 | 590 | 180 | 1971 | 654 | 129 | 2015 | 614 | ||
1933 | 622 | 164 | 1981 | 560 | 100 | 2020 | 607 | ||
1939 | 630 | 143 | 1985 | 575 | 89 | 2021 | 628 | ||
1990 | 540 | 85 | 2022 | 651 | |||||
1995 | 704 | 68 | |||||||
2000 | 678 | 88 | |||||||
2002 | 646 | 91 | |||||||
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Althüttendorf besteht aus acht Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:
Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Tradition und Zukunft Althüttendorf | 37,4 % | 3 |
Freiwillige Feuerwehr Althüttendorf | 37,2 % | 3 |
Einzelbewerberin Madita Vogel | 10,1 % | 1 |
Einzelbewerberin Gudrun Gaedeke | % | 6,41 |
Einzelbewerberin Bianka Thöns | % | 5,6– |
Einzelbewerber Ralf-Dietrich Böhlke | % | 3,2– |
Bürgermeister
- 1998–2019: Siegfried Ortlieb (Wählergruppe Tradition und Zukunft)
- seit 2019: Wilfried Kornack (Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr)
Kornack wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 61,4 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsdauer von fünf Jahren gewählt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Althüttendorf und in der Liste der Bodendenkmale in Althüttendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt die Dorfkirche, die 1803–1810 aus Stein und Holz gebaut wurde. Als „Wanderkirche“ bietet sie Wanderern und Fahrradfahrern einen Ruhepunkt. 2013 wurde am Dorfplatz eine Skulpturengruppe (drei nordische Schicksalsgöttinnen) des Metallbildhauers Eckhard Herrmann enthüllt.
Naturdenkmale
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Althüttendorf ist dörflich geprägt, in den Sommermonaten gewinnt der Individualtourismus (Urlaub auf dem Bauernhof) immer mehr an Bedeutung.
Verkehr
Straßenverkehr
Die Bundesautobahn 11 Berlin–Stettin durchquert von Südwesten nach Norden das Gemeindegebiet. Am Südostrand des Ortsteils Althüttendorf liegt die Autobahnanschlussstelle Joachimsthal. Hier enden die von Osten aus Richtung Angermünde in die Gemeinde führende Bundesstraße 198 und die von Westen aus Richtung Joachimsthal kommende Landesstraße 220.
Eisenbahnverkehr
Am Westrand des Ortsteils Althüttendorf befindet sich der Bahnhof Alt Hüttendorf an der Bahnstrecke Britz–Templin-Fürstenberg/Havel, auf der Züge der Regionalbahnlinie RB 63 der NEB Betriebsgesellschaft mbH zwischen Eberswalde und Templin verkehren.
Literatur
- Frauke Gränitz, Luise Grundmann im Auftrag Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig und Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Eberswalde, Hohenfinow und Joachimsthal (= Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat. Band 64). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2002, ISBN 3-412-02401-5.
- Lieselott Enders (Bearbeitung): Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Uckermark. Mit einer Übersichtskarte im Anhang (= Friedrich Beck [Hrsg.]: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII; Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam. Band 21). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2 (gibt einen Nachdruck von 2012).
Weblinks
- Beschreibung der Althüttendorfer Kirche
- Der Landschleicher ist zu Gast in Althüttendorf im Landkreis Barnim. RBB - Brandenburg aktuell, 4. Juli 2010, abgerufen am 23. Juli 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Althüttendorf (Memento des vom 23. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Barnim (Memento des vom 30. März 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des vom 12. August 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Drei Göttinnen und der Schöpfer. In: Märkische Oderzeitung. 21. Juni 2013, archiviert vom .