Neunkirchen bei Weiden
Koordinaten: 49° 40′ N, 12° 6′ O
Höhe: 474 m ü. NN
Fläche: 52,8 ha
Einwohner: 1300
Bevölkerungsdichte: 2.462 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 92637
Vorwahl: 0961

Neunkirchen bei Weiden ist ein Dorf und eine ehemalige bayerische Gemeinde. Neunkirchen ist heute ein Ortsteil von Weiden in der Oberpfalz.

Geschichte

Neunkirchen war die Mutterpfarrei von Weiden und ist eine frühe Gründung. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer päpstlichen Incorporations-Bestätigung, die 1298 von Papst Bonifaz VIII. ausgestellt wurde. Der Ort war seit dem 15. Jahrhundert Sitz eines der sieben Gerichte des Gemeinschaftsamts Parkstein-Weiden, in denen der Parksteiner Landrichter zusammen mit zwölf Geschworenen in Fällen der hohen und niederen Gerichtsbarkeit urteilte. Im Jahr 1542 wurde durch den Landesherrn Ottheinrich von der Pfalz der Protestantismus eingeführt. 1628 gebot Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg seinen Untertanen die Rückkehr zum Katholizismus. Mit dem Neuburger Hauptvergleich wurde 1652 das Simultaneum in der Herrschaft Sulzbach und somit auch in Neunkirchen eingeführt. Sulzbach wurde 1777 wieder ein Teil Kurbayerns. Die politische Gemeinde Neunkirchen (284 Einwohner, 131 Gebäude) mit den Gemeindeteilen Neunkirchen (236 Einwohner davon 104 Katholisch, 115 Gebäude), Brandweiher und Wiesendorf (48 Einwohner davon 4 Protestanten, 16 Gebäude) wurde 1818 durch das Gemeindeedikt in Bayern errichtet.

Am 1. Juli 1972 wurde Neunkirchen nach Weiden eingemeindet.

Baudenkmäler

Das Ensemble umfasst den Kern des Ortes Neunkirchen, der die Mutterpfarrei von Weiden war und durch das kirchliche Patrozinium des fränkischen Heiligen Dionysius auf eine frühe Gründungszeit verweist.

Die beiden Kirchen in Höhenlage westlich der Stadt dokumentieren auf engstem Raum ein wesentliches Stück Oberpfälzischer Konfessionsgeschichte mit dem eigentümlichen Simultaneum. Die mittelalterliche östliche Kirche, die heutige evang.-luth. Pfarrkirche, zeigt Wehrhaftigkeit am mächtigen Chorturm und an der hohen Kirchhofmauer. An der West- und Südseite stehen, ebenfalls in einbergender Funktion, die Pfarrhofsanlagen, das ehemalige evangelische Schulhaus aus dem 18. Jahrhundert und das ehemalige katholische Schulhaus von 1863, alle mit abgewalmten Dächern. Als Gegenpol entstand im Westen 1910–1912 die neubarocke katholische Kirche. Am Südost-Eck bildet ein gusseiserner Wegweiser ein reizvolles Detail.

Commons: Neunkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kath. Pfarrei St. Dionysius: Kirchenführer unserer Pfarrkirche St. Dionysius
  2. August Wilhelm von Wachter, Christian Schmitt, J. Heyberger, Wilhelm Heinrich Riehl: Bavaria: Bd. Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. Cotta, 1868, S. 735 (google.de).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538.
  4. Denkmalliste für Weiden in der Oberpfalz (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.