Neutal
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 11,57 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 16° 27′ O
Höhe: 274 m ü. A.
Einwohner: 1.130 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 98 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7343
Vorwahl: 02618
Gemeindekennziffer: 1 08 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 47
7343 Neutal
Website: www.neutal.at/gemeinde
Politik
Bürgermeister: Erich Trummer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Neutal im Bezirk Oberpullendorf
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Ortszentrum von Neutal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Neutal (ungarisch Sopronújlak (alt: Nyujtál), kroatisch Najtolj) ist eine Gemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Stooberbachtal im Mittelburgenland. Neutal ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Eingemeindungen

1931 wurde, trotz Ablehnung des Neutaler Gemeinderates, der Ort Schwabenhof eingemeindet.

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Neutal dann in der Provinz Pannonia.

Die erste urkundliche Erwähnung Neutals findet sich im Jahr 1270 als „Villa Geotan“.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert war Neutal ein Zentrum der Kamin- und Kesselmaurer. Aus Neutal und Umgebung bauten die Spezialmaurer vor allem zur Zeit der Industrialisierung in ganz Österreich Kamine und Kessel. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Maurer aus dem „Ofenmaurerdorf“ in ganz Europa herum, um die Stahlöfen und Ringöfen mit Feuerfeststeinen auszukleiden.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronújlak verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch: Geschichte des Burgenlandes).

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Neutal Mariä Namen
  • muba – Museum für Baukultur: Besonderer Fokus wird hier auf die spezifische traditionelle Ofen- und Kaminmaurerei der Region Neutal gesetzt, die mit 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde.
  • Marterlwanderweg

Natur

  • Familienwanderwege
  • Baumlehrpfad

Sport

  • Jubiläumsradweg
  • Draisinentour
  • Waldbad mit Wasserrutsche und Springturm
  • Kletterhalle
  • Beach-Volleyball-Platz
  • Street-Soccer-Platz
  • 3 Tennisplätze (Sand)
  • Fußballplatz
  • JUFA Landerlebnis Resort
  • Abenteuerspielplatz

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Geschichte des Industriegebietes Neutal begann 1975 mit der Ansiedlung der Firma Pfnier & Co GmbH.

Im Jahr 1976 wurde das Burgenländische Schulungszentrum (BUZ), ein Zentrum zur Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für die Wirtschaft, in Neutal sesshaft. 1977 folgte die Betriebsansiedlung einer Niederlassung der Firma Österreichischen Brown, Boveri Werke (BBC). Das Unternehmen wurde 1988 im Zuge der weltweiten Zusammenlegung von BBC und ASEA in die Asea Brown Boveri AG (ABB) umbenannt und 1998 verkauft. Das Werk stellt heute unter dem neuen Namen SAM Metall- und Schaltanlagen her.

1979 erfolgte die Inbetriebnahme des Metallbauunternehmens MAT. Am Beginn des Jahres 1999 wurde das Unternehmen neu übernommen und in MA-TEC umgewandelt. Das Unternehmen ist weltweit im Metall-, Stahl- und Fassadenbau tätig.

Die direkte Anbindung der Burgenland Schnellstraße (S31) und die Infrastruktur des neuen Technologieareals schufen ab 1999 die Voraussetzungen für neue Betriebsansiedlungen. Dazu zählte das Dach- und Fassadenbauunternehmen Rathmanner, das Mitte 1999 die Produktion in Neutal aufnahm.

Ein weiterer Schritt der Entwicklung zum Industriestandort war die Entstehung des Technologie- und Entwicklungszentrums für visuelle Informationssysteme – swarco Futurit. Der Weltmarktführer in der Produktion von Signalgebern nahm im Jänner 2001 den Betrieb in Neutal auf.

Nach der Ansiedlung der Firma Divitec Elektro- und Altgeräteverwertung im Jahr 2001 wurde die Liste der ortsansässigen metallverarbeitenden Betriebe mit dem Unternehmen MCI erweitert, das sich mit der Herstellung von Designer-Metalldecken beschäftigt. Ebenfalls seit 2001 ist das Unternehmen Kitzwögerer in Neutal tätig. Der Marmor und Granit verarbeitende Betrieb übernahm die Fertigungshallen der Firma Acrylan, die Fenster und Türen herstellte.

Wirtschaftlich bedeutend für die Gemeinde Neutal war der Bau des Technologiezentrums Mittelburgenland. Das im April 2002 eröffnete Technologiezentrum beherbergt neben zahlreichen Gewerbe- und Industriebetrieben ein Hochleistungsrechenzentrum der Firma Siemens Austria.

Mit der Firma LogicLine hat ein weiterer metallverarbeitender Betrieb 2006 in Neutal seine Produktion von Ladungssicherungssystemen aufgenommen.

Im Fremdenverkehrsbereich spezialisierte sich Neutal als „Gesundes Dorf“ auf sanften Tourismus.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

Die Gemeindechronik von Neutal weist folgende Personen als Bürgermeister aus:

vonbisBürgermeister
26. September 192614. April 1927Anton Eigner
15. April 192722. Jänner 1929Karl Dominkovits
23. Jänner 19295. Juni 1931Anton Eigner
6. Juni 193112. Juli 1935Josef Rahtmanner
13. Juli 193512. April 1938Franz Godovitsch
13. April 19381945Johann Binder
19454. Jänner 1946Franz Godovitsch
5. Jänner 194617. Oktober 1947Josef Rathmanner
18. Oktober 19476. Dezember 1958Karl Dominkovits
7. Dezember 195830. März 1984Franz Resch
31. März 19844. Jänner 2002Josef Thiess (SPÖ)
seit 5. Jänner 2002Erich Trummer (SPÖ)

Wappen

Die Burgenländische Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 26. Juni 1985 der Gemeinde Neutal das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.

Blasonierung: „In silbernem Schild auf einer roten Mauer ein roter Rauchfang wachsend, begleitet von einem Schwarzen Rad (vorne) und einem grünen vierblättrigen Kleeblatt (hinten).
Beschreibung: Die Lage der Ortschaft im fruchtbaren und verkehrsmäßig günstigen Stooberbachtal hat seit je her das Leben in Neutal bestimmt. Die Symbolik des Wappens nimmt darauf Bezug. Das Rad deutet die Landwirtschaft und die Verkehrslage an, während das Kleeblatt auf die Naturlandschaft an. Dominierend sind die Mauer und der Rauchfang in der Mitte des Wappens, die darauf verweisen, dass der Ruf der Neutaler als Rauchfangbauer und Maurer weit über die Landesgrenzen hinaus ging.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Patrik Fazekas (* 1990), Politiker, in Neutal aufgewachsen und lebt ebenda
Commons: Neutal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Museum für Baukultur Neutal
  2. Ofen- und Kaminmaurerei (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, Österreichische UNESCO-Kommission
  3. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Neutal 2002 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  4. Land Burgenland: Wahlergebnis Neutal 2007 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  5. Land Burgenland: Wahlergebnis Neutal 2012 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Neutal 2017 (abgerufen am 29. Dezember 2017)
  7. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  8. Gemeinde Neutal: Bürgermeister Neutal (abgerufen am 27. Jänner 2017)
  9. Gemeinde Neutal: Wappen (abgerufen am 27. Jänner 2017)
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