Das Neutor ist eines von drei erhaltenen Steyrer Stadttoren und befindet sich am Eingang zum Grünmarkt, Richtung Stadtplatz. Erbaut wurde das Renaissancegebäude nach 1572 von Jakob Marconi.
Geschichte und Architektur
Ursprünglicher Zweck des neuen Bauwerkes war Schutz vor Hochwässern, die in Steyr oft sehr dramatisch ausfallen, wie auch 1572. Zwei Jahrhunderte war darin die deutsche Schule untergebracht und im 19. Jahrhundert die Gendarmerie-Kaserne. Seit 1969 beherbergt es Teile der Sammlung des Steyrer Stadtmuseums (der Großteil befindet sich im benachbarten Innerberger Stadel). Die Südseite erhielt 1973 aus verkehrstechnischen Gründen einen zweiten Bogen. Als Ersatz für die alte eiserne Neutorbrücke über die Enns wurde im selben Jahr im Zuge der Hundsgrabenumfahrung die Schönauerbrücke fertiggestellt. Die Neutorbrücke blieb zunächst als Fußgängerübergang erhalten und wurde im Juni 1974 gesprengt, die Arbeiten waren im Oktober desselben Jahres abgeschlossen. Die flussseitigen Fresken des Tores wurden restauriert und statt der Brücke ein Aussichtsbalkon errichtet.
Die ab 1829 demolierte Stadtmauer (→ Steyr – Schleifung der mittelalterlichen Befestigungsanlagen) ist in diesem Abschnitt teilweise erhalten. Ein Stück verbindet die westliche Seite des Tores mit einem Wehrturm unterhalb des Stadtpfarrhofes.
Galerie
- Aussehen im Jahr 1880
- Neutor mit eiserner Brücke. Zeichnung Franz Kulstrunks von spät. 1893
- Eiserne Neutorbrücke (Ausschnitt aus einer Luftaufnahme von 1932)
- Stadtmauer an der Westseite
- Flussseitige Fresken
- Waffensaal des Museums der Stadt Steyr im Neutor
Andere Stadttore
Andere erhaltene Stadttore sind das Schnallentor im Stadtteil Steyrdorf und das Kollertor in Ennsdorf.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Lehr: Landeschronik Oberösterreich. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2008, ISBN 978-3-85498-331-6, S. 113.
- ↑ Lothar Schultes: Das Neutor in Steyr. In: uni-klu.ac.at. Abgerufen am 2. Oktober 2021.
- ↑ Manfred Brandl: Neue Geschichte von Steyr. Vom Biedermeier bis Heute. Ennsthaler, Steyr 1980, ISBN 978-3850680936, S. 246.
- 1 2 Neue Geschichte von Steyr, S. 48.
- ↑ Neue Geschichte von Steyr, S. 37.
- ↑ Josef Ofner: Der Stadtpfarrhof (Brucknerplatz 4 - Stadtpfarrpfründe). In: steyr.at. Abgerufen am 20. März 2023.
Koordinaten: 48° 2′ 12″ N, 14° 25′ 4,8″ O