Nichtsdestotrotz ist ein Konjunktionaladverb, das, auf eine Aussage folgend, eine gegensätzliche oder einschränkende Aussage einleitet. Synonyme sind nichtsdestoweniger, trotzdem, dennoch, dessen ungeachtet und gleichwohl.
Das Wort entstand in der Studentensprache als scherzhaftes Kofferwort, indem die beiden gleichbedeutenden Wörter ,nichtsdestoweniger‘ und ,trotzdem‘ zu einem verschmolzen wurden. Nichtsdestotrotz verbreitete sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Schriftsprache hinein.
Ob diese ursprünglich scherzhafte Wortbildung als standardsprachlich zu akzeptieren sei, wird unterschiedlich bewertet. Einige Wörterbücher, darunter manche Editionen des Duden-Verlages wie auch Brockhaus-Wahrig 2011/2012, führen es als umgangssprachlich. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (Duden, 2013) taxiert das Adverb als „scherzhafte Mischbildung“. In anderen Werken, z. B. dem Sprach-Brockhaus (1935) und einigen Wahrig-Ausgaben, wird es nicht als umgangssprachlich bezeichnet. Die dtv-Ausgabe des Wahrig 1997 (in neuer Rechtschreibung) führt das Wort nicht auf.
Literatur
- Gerhard Müller: Nichtsdestotrotz. Ein „uneigentlicher“ Ausdruck etabliert sich (Memento vom 11. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 128 kB). Zuerst erschienen in Der Sprachdienst, Heft 5/2009. Wortgleich veröffentlicht von der Gesellschaft für deutsche Sprache unter dem Titel Herkunft von nichtsdestotrotz.
Weblinks
- nichtsdestotrotz. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache.
- Duden-Eintrag: nichtsdestotrotz
Einzelnachweise
- ↑ Francisco J. Oroz Arizcuren, Antonio Tovar, Eugenio Coseriu, Carlo De Simone: Navicula Tubingensis : studia in honorem Antonii Tovar. Gunter Narr, Tübingen 1984, ISBN 3-87808-230-4, S. 202 (books.google.de).
- ↑ Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage 2011, S. 1070 Sp. 2; CD-ROM 2012.
- ↑ 4. vollständig überarbeitete Ausgabe, nur als CD-ROM erschienen.