Nicolas de Pigage (* 3. August 1723 in Lunéville; † 30. Juli 1796 in Schwetzingen) war ein lothringischer Baumeister.

Leben und Werk

Als Sohn eines Steinmetzen begann er 1743 in Paris ein Studium an der École Militaire und wechselte ein Jahr später an die Académie royale d’architecture, wo er unter Jacques-François Blondel studierte. Kurfürst Carl Theodor berief ihn an den kurpfälzischen Hof nach Mannheim, wo er 1752 das Amt des Oberbaudirektors bekam.

Unter der Leitung von Pigage wurde von 1755 bis 1773 das Schloss Benrath erbaut, welches das alte Wasserschloss ersetzte. Während der Bauzeit wurde Nicolas de Pigage 1762 zum kurpfälzischen Gartendirektor ernannt. Pigage wirkte bei der Errichtung der Residenz in Mannheim und des Schlossgartens Schwetzingen, errichtete dort auch das Schlosstheater und erweiterte das Langhaus von St. Pankratius. Am Mannheimer Schloss wurde er mit der Errichtung des Ostflügels beauftragt.

Pigage ist auch Architekt des Karlstors in Heidelberg, des Speyerer Tors in Frankenthal (Pfalz) sowie eines Anwesens der Pflege Schönau. Für den Kurpfälzer Bankier Franz Maria Schweitzer erbaute er ein Palais auf der Zeil in Frankfurt am Main.

Kunsthistorische Bedeutung erlangte er im Übrigen durch Herausgabe des Galeriewerks La Galerie Électorale de Dusseldorff (1778), deren Abbildungen bei Christian von Mechel in Basel hergestellt wurden.

Ehrungen

Die Stadt Mannheim benannte im Stadtteil Rheinau eine Straße nach ihm. Auch in Düsseldorf-Benrath wurde in unmittelbarer Nähe des Schlosses eine Straße nach ihm benannt. Ebenso wird durch die Benennung einer Straße in Schwetzingen an den Baumeister erinnert.

Wissenswert

Der Maler Werner von Pigage ist ein Nachkomme des Bruders von Nicolas de Pigage, auch wenn er sich gerne als dessen Nachkomme darstellte.

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Catalogue raisonné des tableaux de la Galerie électorale de Dusseldorf / redigé d’après le catalogue raisonné et figuré de N. de Pigage. Edition revue et augmentée. Daenzer, Düsseldorf 1805 (Digitalisat)
  • Galerie électorale de Dusseldorf ou catalogue raisonné et figuré de ses tableaux : dans lequel on donne une connoissance exacte de cette fameuse collection, & de son local, par des descriptions détaillées, & par une suite de 30 planches, contenant 365 petites estampes rédigées & gravées d’après ces mêmes tableaux. Du Mechel, Basel 1778 (Digitalisat)
  • Wiltrud Heber: Pigage, Nicolas de. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 436 f. (Digitalisat).
  • Thomas von der Dunk: Nicolas de Pigage und Ignaz Neumann. Zum Wettbewerb für das Rathaus in Groningen. In: Architectura, XLI (2011), S. 67–94.
  • Wiltrud Heber: Die Arbeiten des Nicolas de Pigage in den ehemals kurpfälzischen Residenzen Mannheim und Schwetzingen (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft. 10.) 2 Bände. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1986. ISBN 978-3-88462-909-3
  • Nieser: Pigage, Nicolas de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 125.
  • NN: Nicolas de Pigage 1723–1796. Architekt des Kurfürsten Carl Theodor. Ausstellungskatalog Düsseldorf und Mannheim. Köln 1996.
  • Hans Leopold Zollner: Nicolas de Pigage. Sein Leben und Werk. In: Badische Heimat, 4 (1975), S. 115–127.
Commons: Nicolas de Pigage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Schweizer, Eva-Maria Gruben (Hrsg.): „SehensWert“. Die Planungs- und Baugeschichte der Benrather Schlösser. Katalog zur Ausstellung der Stiftung Schloss und Park Benrath 6. September bis 22. November 2015, Düsseldorf 2015, ISBN 978-3-89978-243-1.
  2. Webseite zum Palais Schweitzer in Frankfurt
  3. MARCHIVUM: Straßennamen, Pigagestraße. Abgerufen am 27. August 2018.
  4. Benennung der Pigagestraße in Schwetzingen,1972
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