Die Niederösterreich-Rundfahrt (kurz NÖ-Tour; französisch Tour de la Basse-Autriche) war ein Etappenrennen, das von 1956 bis 1995 stets im Mai im österreichischen Bundesland Niederösterreich ausgetragen wurde. Sie ging aus dem Distanzrennen Wien-Gmünd-Wien hervor und wurde erstmals vom 19. Mai bis 22. Mai 1956 durchgeführt. Als Vorbereitungsrennen für die Österreich-Radrundfahrt und teilweise auch für die „Tour de France des Ostens“, die Internationale Friedensfahrt, hatte sie zeitweise das höchste sportliche Niveau unter den österreichischen Straßenradrennen. Zahlreiche Nationalteams und – ab Beseitigung der Trennung von Amateuren und Professionals seit 1992 – renommierte Profi-Teams nahmen teil.

Die Gesamtdistanz der in vier bis sieben (mit Halbetappen) Etappen zu absolvierenden Rundfahrt betrug meist zwischen 600 und 700 Kilometer. Der Topografie Niederösterreichs entsprechend dominierten hügelige Abschnitte oder Mittelgebirgs-Etappen. Langjähriger Zeitnehmer war Otto Vesely, dessen Archiv der Etappen- und Gesamtergebnisse mittlerweile vom Österreichischen Radsportverband verwaltet wird. Prominente Sieger waren der Tour-de-Suisse-Sieger von 1988 Helmut Wechselberger oder auch der Amateur-Weltmeister und mehrfache Friedensfahrt-Gewinner Ryszard Szurkowski. Die DDR stellte insbesondere in den 1980er Jahren mit Bernd Drogan und anderen Weltmeistern bzw. Olympiasiegern mehrfach Etappensieger und Gesamtsieger der NÖ-Tour.

Die stark steigenden Sicherheitskosten (Polizei-Begleitung und Haftpflichtversicherungen) sowie das nachlassende Interesse des ehemaligen Monopol-Fernsehsenders ORF waren laut dem ehemaligen ÖRV-Präsidenten Rudolf Thuri die Hauptgründe für das Auslaufen der Tour nach 1995.

Palmarès

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Einzelnachweise

  1. https://www.nd-archiv.de/ausgabe/1982-05-24 www.nd-archiv.de.
  2. Niederösterreich Rundfahrt. In: radsportseiten.net. 7. April 2017, abgerufen am 14. Juli 2020 (englisch).
  3. Otto Vesely: Radsport Archiv 1945 bis 2000. Wien 2000, S. o. S.
  4. http://www.radsportseiten.net/wedstrijdfiche.php?wedstrijdid=4008
  5. Diplomarbeit Mag. Paul Hopfgartner, Universität Wien. S. 71 f. und Anhang S. 24
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