Nikolaus Forgó (* 27. Mai 1968 in Wien) ist ein österreichischer Rechtswissenschaftler. Er lehrt und forscht auf dem Gebiet des Römischen Rechts, des IT-Rechts und der Rechtsinformatik und ist seit 2017 an der Universität Wien tätig, insbes. als Leiter des Instituts für Innovation und Digitalisierung im Recht an der Juristischen Fakultät der Universität Wien.

Leben und Werk

Nikolaus Forgó studierte nach der Matura 1986 zunächst Rechtswissenschaften, Philosophie und Sprachwissenschaften in Wien und Paris. Im Jahre 1997 promovierte er mit einer rechtstheoretischen Dissertation zum Dr. iur. Von 1996 bis 2000 war er IT-Beauftragter des Juristischen Fakultät der Universität Wien.

Seit Oktober 1998 ist er Leiter des Universitätslehrgangs für Informationsrecht und Rechtsinformation an der Universität Wien.

Von 2000 bis 2002 verwaltete er zunächst eine Professur für Rechtsinformatik an der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover, ab 2002 war er dort Professor für IT-Recht und Rechtsinformatik.

Von April 2007 bis September 2017 war er Leiter des Instituts für Rechtsinformatik und Beauftragter der Juristischen Fakultät für den Ergänzungsstudiengang Rechtsinformatik (EULISP). Einen Ruf auf eine Professur für IT- und Europarecht im Mai 2005 an die Donau-Universität Krems lehnte er ab.

Seit Oktober 2017 ist er Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht an der Universität Wien.

Seit 2018 ist Nikolaus Forgó Expertenmitglied des österreichischen Datenschutzrats.

Auf der Videoplattform Youtube betreibt Nikolaus Forgó die Reihe „Ars Boni“. Dabei werden Experten zu Fragestellungen, die insbesondere die Covid-19-Pandemie betreffen, interviewt. Der Kanal hat rund 4650 Abonnenten. (Stand September 2023).

Neben seiner Tätigkeit als Professor schreibt Nikolaus Forgó Gutachten zu rechtlichen Fragestellungen. Er veröffentlicht öfters Kommentare und Artikel oder gibt Interviews für Zeitschriften.

2021–2022 war Nikolaus Forgó Präsident der Wiener Rechtsgeschichtlichen Gesellschaft.

Privat

Nikolaus Forgó ist seit 1999 mit Birgit Forgó-Feldner verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder. Nikolaus Forgó betreibt Leichtathletik als Hobby.

Schriften

Bücher

  • mit Alexander Somek: Nachpositivistisches Rechtsdenken. Inhalt und Form des positiven Rechts. Wien 1996, 386 Seiten.
  • Recht sprechen. Zur Theorie der Sprachlichkeit des Rechts. Jur. Diss. Wien 1997, 260 Seiten.
  • mit Birgit Feldner (Hrsg.): Norm und Entscheidung. Prolegomena zu einer Theorie des Falls. Wien/New York 2000, 358 Seiten.
  • mit Birgit Feldner, Udo Kremnitzer, Florian Philapitsch (Hrsg.): Chaos Control. Das Internet als dunkle Seite des Rechts. Wien 2001, 106 Seiten.
  • mit Birgit Feldner, Simone Dieplinger. Martin Witzmann (Hrsg.): Probleme des Informationsrechts. Analysen, Fakten, Positionen. Wien 2003, 496 Seiten.
  • mit Tina Krügel, Stefan Rapp: Zwecksetzung und informationelle Gewaltenteilung. Ein Beitrag zu einem datenschutzgerechten E-Government. Baden-Baden 2006, 114 Seiten.
  • mit Jörg Heidrich, Thorsten Feldmann (Hrsg.): Online-Recht. Ein Leitfaden für die Praxis. Hannover 2007, ca. 500 Seiten.
  • mit Regine Kollek, Marian Arning, Tina Krügel, Imme Petersen: Ethical and legal requirements for transnational genetic research. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-61011-0, 141 Seiten.

Kommentierungen

  • Kommentierung des Signaturgesetzes und der Signaturverordnung für www.lexisnexis.de (überwiegend abgeschlossen)

Onlineherausgeberschaft

  • Nikolaus Forgó, Alexander Somek (Hrsg.): Vienna Working Papers in Legal Theory, Political Philosophy, and Applied Ethics No. 16. Wien 1999 (bisher 37 Arbeiten)

Sonstiges

  • als Herausgeber: Wenn’s Recht viniert. Das Weinbuch von und für Juristen. Wien 2004.

Einzelnachweise

  1. Univ.-Prof. Nikolaus Forgó: Ernennung zum Expertenmitglied des Datenschutzrats. Abgerufen am 22. April 2021.
  2. Ars Boni. Abgerufen am 8. September 2023.
  3. Präsidentengalerie. Abgerufen am 10. August 2021.
  4. Neue Covid-Verordnung: Was in Gesetzen über Gesetze (nicht) steht. Abgerufen am 10. August 2021 (österreichisches Deutsch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.