Kristallstruktur
_ Nb 0 _ Sn
Allgemeines
Name Niobzinn
Andere Namen

Triniobzinn

Verhältnisformel Nb3Sn
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12035-04-0
PubChem 15251588
Wikidata Q7039313
Eigenschaften
Molare Masse 397,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

2130 °C (Zersetzung)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Niobzinn ist eine intermetallische chemische Verbindung aus der Gruppe der Niob-Zinn-Verbindungen. Neben Nb3Sn sind mit Nb6Sn5 und NbSn2 noch mindestens zwei weitere Phasen bekannt.

Gewinnung und Darstellung

Niobzinn kann durch Reaktion der Elemente bei 900 bis 1000 °C oder NbSn2 mit Niob und einem geringen Anteil Kupfer bei 600 °C gewonnen werden.

Es kann auch aus Niob(IV)-chlorid und Zinn(II)-chlorid bei Temperaturen unter 1000 °C dargestellt werden.

Eigenschaften

Niobzinn ist ein spröder Feststoff und Supraleiter mit einer Sprungtemperatur von 18 K,. Wie auch Niobgermanium kristallisiert er in geordneten Strukturen des so genannten A15-Typs mit der Raumgruppe Pm3n (Raumgruppen-Nr. 223)Vorlage:Raumgruppe/223, deren auffälliges Strukturmerkmal die kurzen Niob-Niob-Abstände von 258 pm sind.

Nachdem 1954 durch Bernd Matthias, Theodore Geballe, Ernie Corenzwit und Seymour Geller die Supraleitung bei Niobzinn entdeckt wurde, war sie 1961 die erste Verbindung, für die Supraleitung auch bei hohen Stromstärken nachgewiesen werden konnte.

Verwendung

Niobzinn wird als Supraleiter, zum Beispiel für Magnete und Kabel, verwendet.

Einzelnachweise

  1. G Ellis, Thomas & A Wilhelm, Harley. (1964). Phase equilibria and crystallography for the niobium-tin system. Journal of The Less Common Metals. 7. 67-83. 10.1016/0022-5088(64)90018-9.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. 1 2 Paul Seidel: Applied Superconductivity: Handbook on Devices and Applications. John Wiley & Sons, 2015, ISBN 978-3-527-67066-6, S. 109 (books.google.de).
  4. Anant V. Narlikar: Frontiers in Superconducting Materials. Springer Science & Business Media, 2005, ISBN 978-3-540-27294-6, S. 704 (books.google.de).
  5. Christoph Janiak, Hans-Jürgen Meyer, Dietrich Gudat, Ralf Alsfasser: Riedel Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-024901-9, S. 326 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christian Barth: High Temperature Superconductor Cable Concepts for Fusion Magnets. KIT Scientific Publishing, 2013, ISBN 978-3-7315-0065-0, S. 15 (books.google.de).
  7. Horst Rogalla und Peter H. Kes: 100 Years of Superconductivity. Taylor & Francis, 2011, ISBN 978-1-4398-4948-4, S. 661 (books.google.de).
  8. A. Godeke: A review of the properties of Nb3Sn and their variation with A15 composition, morphology and strain state. In: Superconductor Science and Technology. Band 19, Nr. 8, 2006, S. R68, doi:10.1088/0953-2048/19/8/R02 (iop.org).
  9. R.G. Sharma: Superconductivity: Basics and Applications to Magnets. Springer, 2015, ISBN 978-3-319-13713-1, S. 162 (books.google.de).
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