Nitrobenzoylchloride
Name 2-Nitrobenzoylchlorid3-Nitrobenzoylchlorid4-Nitrobenzoylchlorid
Andere Namen o-Nitrobenzoylchloridm-Nitrobenzoylchloridp-Nitrobenzoylchlorid
Strukturformel
CAS-Nummer 610-14-0121-90-4122-04-3
PubChem 1187584958502
Summenformel C7H4ClNO3
Molare Masse 185,57 g·mol−1
Aggregatzustand fest/flüssigfest
Kurzbeschreibung gelbe Nadeln oder
orangefarbene Flüssigkeit
gelber kristalliner Feststoff
mit stechendem Geruch
gelbes kristallines
Pulver
Schmelzpunkt 17–20 °C 31–35 °C 73 °C
Siedepunkt 148–149 °C (9 hPa) (Zers.) 155 °C (20 hPa)
GHS-
Kennzeichnung
Gefahr
Gefahr
Gefahr
H- und P-Sätze 314 312314 314
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze
280305+351+338310 280301+330+331
302+352305+351+338310
280301+330+331
305+351+338310402+404

Die Nitrobenzoylchloride bilden in der Chemie eine Stoffgruppe, die sich sowohl vom Benzoylchlorid als auch vom Nitrobenzol ableitet. Die Struktur besteht aus einem Benzolring mit angefügter –COCl-Gruppe und Nitrogruppe (–NO2) als Substituenten. Durch deren unterschiedliche Anordnung (ortho, meta oder para) ergeben sich drei Konstitutionsisomere mit der Summenformel C7H4NO3Cl. Das 4-Nitrobenzoylchlorid findet Verwendung in der Analyse organischer Substanzen.

Darstellung

Die Nitrobenzoylchloride erhält man aus den Nitrobenzoesäuren durch Umsetzung mit Thionylchlorid (SOCl2) oder Phosphortrichlorid (PCl3).

Eigenschaften

Die Nitrobenzoylchloride sind gelbliche Flüssigkeiten bzw. kristalline Feststoffe mit stechendem Geruch. Das 4-Nitrobenzoylchlorid, das die höchste Symmetrie aufweist, besitzt den höchsten Schmelzpunkt. 2-Nitrobenzoylchlorid ist thermisch instabil. Beim Erhitzen auf Temperaturen oberhalb von 110 °C, z. B. bei Vakuumdestillationen, kann sich die Verbindung explosionsartig zersetzen.

Verwendung

Das 4-Nitrobenzoylchlorid findet vor allem Verwendung in der Analyse organischer Substanzen durch Derivatisierung. Es wird den Fällen eingesetzt, wenn ein fraglicher Stoff empfindlicher ist und eine direkte Veresterung mit 4-Nitrobenzoesäure in Gegenwart von Schwefelsäure nicht möglich ist. In der Regel erfolgt die Umsetzung in Pyridin, um das freiwerdende HCl sofort zu binden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 Roth/Weller: Gefährliche Chemische Reaktionen, ecomed Sicherheit, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm, Landsberg/Lech, 31. Ergänzungslieferung 8/2000.
  2. 1 2 3 Datenblatt 2-Nitrobenzoylchlorid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Mai 2017 (PDF).
  3. 1 2 3 Eintrag zu 3-Nitrobenzoylchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 12. März 2017. (JavaScript erforderlich)
  4. 1 2 3 Eintrag zu 4-Nitrobenzoylchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 12. März 2017. (JavaScript erforderlich)
  5. Gattermann / Wieland: Die Praxis des organischen Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin · New York 1982, ISBN 3-11-006654-8, S. 304: "p-Nitrobenzoylchlorid".
  6. 1 2 Autorengemeinschaft: Organikum, 19. Auflage, Johann Ambrosius Barth, Leipzig · Berlin · Heidelberg 1993, ISBN 3-335-00343-8, S. 440.
  7. Autorengemeinschaft: Organikum, 19. Auflage, Johann Ambrosius Barth, Leipzig · Berlin · Heidelberg 1993, ISBN 3-335-00343-8, S. 424.
Commons: Nitrobenzoylchloride – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.