Nortrud Boge-Erli (* 26. November 1943 in Pécs, Ungarn als Nortrud Marianne Erli) ist eine deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin.
Leben
Nortrud Boge-Erli wurde als Tochter des Oberstudienrates Josef Erli und seiner Frau Marianne (geb. von Ondreykowicz) in Ungarn geboren. Ihr Vater lernte seine Tochter erst als Kleinkind nach seiner Rückkehr aus dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft kennen.
Ihr Abitur bestand sie 1963 in Ravensburg und studierte anschließend Pädagogik, Germanistik und Kunstgeschichte in Weingarten, Tübingen, Hamburg und Bonn. Sie heiratete 1969 den Theologen Dieter Boge und unterrichtete vorübergehend an der GGS Ründeroth. Das Ehepaar zog 1972 nach Duisburg. Boge-Erli engagierte sich während dieser Zeit ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde, und sammelte dabei gleichzeitig Inspiration für ihre Bücher. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Die ersten beiden Kinder, Daniel und Niklas, kamen in der Neujahrsnacht 1978/79 bei einem tragischen Gasunfall ums Leben. Der damals jüngste Sohn Chris überlebte als einziger. In den Jahren 1980 und 1985 wurden die beiden jüngsten Kinder, Nikola und Florian, geboren. Die Ehe wurde im Jahr 2001 geschieden. Nortrud Boge-Erli lebt heute mit ihrem Lebensgefährten in Mettmann bei Düsseldorf.
Werk
Die Veröffentlichungen von Nortrud Boge-Erli besitzen eine große thematische Bandbreite. Wiederkehrende Aspekte sind jedoch zum einen sozialkritische Themen; zum anderen hat Boge-Erli mehrere Fantasy-, Vampir- und Kriminalromane veröffentlicht. Die frühen Romane der 1970er und -80er Jahre thematisieren oft lebensphilosophische, religiöse und emanzipatorische Fragen. In späteren Romanen werden die Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen thematisch dominanter. Die meisten Geschichten sind durch reale Ereignisse inspiriert.
Für ihre Recherchen unternimmt Boge-Erli oft Reisen, um sich mit den Schauplätzen der Geschichten auseinanderzusetzen. So erhielt sie 2005 ein Reisestipendium des Auswärtigen Amtes, für ihre Recherchereise nach Rumänien, zu den Arbeiten am Roman Vampirfieber. Die Kinderbücher von Boge-Erli haben oft einen fabelartigen Charakter und pädagogischen Anspruch, wie etwa der Kinderroman Emil Reiseschwein (Nagel und Kimche). In den Erzählungen zeichnet sich dabei aber auch immer eine genuine Tierschutzthematik ab. In Zusammenarbeit mit der Konzertpianistin und Musikpädagogin Dorothée Kreusch-Jacob, mit der sie seit Kindertagen befreundet ist, veröffentlichte Boge-Erli mehrfach Texte zu Kinderliedern, die großteils auch als Tonträger erschienen sind (z. B. Max Krachmach oder Der Bärendoktor).
Besonders bekannt ist Boge-Erli für ihre Autorenlesungen an Schulen und in öffentlichen Bibliotheken, die sie inzwischen auch gemeinsam mit ihrem ältesten lebenden Sohn Chris Boge abhält. Ihre Jugendromane werden gerne fächerübergreifend im Deutsch-, Religions- und Ethikunterricht als Klassenlektüre verwendet. Mehrere Kindergeschichten, die in Zusammenarbeit mit Chris Boge entstanden sind, wurden ebenfalls als Hörbuch veröffentlicht. Eines ihrer Bücher (Sehnsucht nach Winnie) ist darüber hinaus in Zusammenarbeit der damals 14-jährigen Tochter (Nikola Zieren, geb. Boge) entstanden. Verschiedene Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, z. B. ins Chinesische, Dänische, Spanische und Niederländische.
Bibliographie (Auswahl)
- Romane und Kindergeschichten
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Mit Anderen und mit Musik von Dorothee Kreusch-Jacob (Hrsg.):
Gelesen von Chris Boge:
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl.Kurzbiographie beim Arena Verlag (30. November 2013)
- ↑ Vgl. Deutsche Nationalbibliothek, "Boge-Erli, Nortrud"
- ↑ Vgl. Website von Dorothée Kreusch Jacob (Memento des vom 7. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (30. November 2013)
- ↑ Autoreninformation beim Friedrich-Bödecker-Kreis (30. November 2013)
- ↑ Artikel der Konrad-Adenauer-Schule Wenden und der Erich Kästner-Gesamtschule Essen über Autorenlesungen von Nortrud Boge Erli (4. Januar 2014)
- ↑ Hörprobe auf YouTube (30. November 2013)