Nuno Maulide (* 17. Dezember 1979 in Lissabon) ist ein portugiesischer Chemiker. Seit 2013 ist er Professor für Organische Synthese an der Universität Wien. Vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde er als österreichischer Wissenschafter des Jahres 2018 ausgezeichnet.

Leben

Nuno Maulide begann 1998 ein Chemiestudium am Instituto Superior Técnico in Portugal. Später studierte er an der belgischen Université catholique de Louvain und der École polytechnique in Paris. Parallel absolvierte er ein Klavierstudium. 2003 beendete er sein Studium als Master of Science, danach absolvierte er ein Doktoratsstudium an der Katholieke Universiteit Leuven, wo er 2007 promovierte. 2007/08 folgte ein Aufenthalt an der Stanford University als Postdoktorand bei Barry M. Trost. Ab 2009 forschte er mit seiner eigenen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.

Im Juli 2013 habilitierte er sich auf dem Gebiet der Organischen Chemie an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend wurde er als Nachfolger von Johann Mulzer als ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen. 2018 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ernannt, seit Herbst 2018 forscht er auch am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW als Adjunct Principal Investigator. Im Jänner 2020 wurde er Leiter des neu eröffneten Christian Doppler Labors für Entropieorientiertes Drug Design an der Universität Wien. 2021 wurde er zum wirklichen Mitglied der ÖAW gewählt.

Maulide forscht auf dem Gebiet der Stereoselektiven Synthese organischer Verbindungen und beschäftigt sich mit der Totalsynthese biologisch aktiver Moleküle. Er entwickelte unter anderem eine neue Synthesemethode für 1,4-Dicarbonyle, die in der Entwicklung der Krebstherapie eine Bedeutung haben.

Auszeichnungen (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

  • mit Dainis Kaldre und Immo Klose: Stereodivergent synthesis of 1,4-dicarbonyls by traceless charge–accelerated sulfonium rearrangement. In: Science. Vol. 361, Nr. 6403, 17. Aug 2018, S. 664–667.
  • mit Tanja Traxler: Die Chemie stimmt! Eine Reise durch die Welt der Moleküle. Residenz Verlag, Salzburg/ Wien 2020, ISBN 978-3-7017-3505-1.

Einzelnachweise

  1. CV Maulide. In: Journées de Chimie Organique. abgerufen am 7. Jänner 2019 (PDF; 70 kB).
  2. 1 2 3 4 orf.at: Chemiker und Pianist Nuno Maulide. Artikel vom 7. Jänner 2019, abgerufen am 7. Jänner 2019.
  3. 1 2 Nuno Maulide ist "Wissenschafter des Jahres". Artikel vom 7. Jänner 2019, abgerufen am 7. Jänner 2019.
  4. Univ.-Prof. Dr. Nuno Maulide Seite von Nuno Maulide auf der Homepage der Universität Wien, abgerufen am 23. Januar 2021.
  5. Österreichische Akademie der Wissenschaften: Nuno Maulide ist Wissenschafter des Jahres. Abgerufen am 7. Jänner 2018.
  6. Neues Christian Doppler Labor an der Universität Wien: Neuer Ansatz bei der Medikamentenentwicklung. In: idw-online.de. 27. Januar 2020, abgerufen am 27. Januar 2020.
  7. 1 2 ÖAW wählte 31 neue Mitglieder. In: oeaw.ac.at. 21. Mai 2021, abgerufen am 21. Mai 2021.
  8. 1 2 3 CV Nuno Maulide. Abgerufen am 7. Jänner 2019.
  9. Neue Reaktion soll Krebsmittel verbessern. auf Science orf.at.
  10. derStandard.at: Chemiker Nuno Maulide erhält weitere hohe Auszeichnung. Artikel vom 28. Jänner 2019, abgerufen am 29. Jänner 2019.
  11. Nuno Maulide: Ignaz L. Lieben-Preis 2018. Abgerufen am 29. Jänner 2019.
  12. Preise und Auszeichnungen im April 2020. In: univie.ac.at. 30. April 2020, abgerufen am 5. Mai 2020.
  13. Preise und Auszeichnungen im Juni 2021. In: univie.ac.at. 30. Juni 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
  14. ERC Proof of Concept Grant für Wissenschafter der Universität Wien. In: univie.ac.at. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
  15. Zwei „Proof of concept“-Förderpreise nach Österreich. In: ORF.at. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
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