Oberbrüden Gemeinde Auenwald | |
---|---|
Koordinaten: | 48° 57′ N, 9° 30′ O |
Höhe: | 288 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 71549 |
Vorwahl: | 07191 |
Oberbrüden ist ein Ortsteil der Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.
Geographie
Das Dorf Oberbrüden steht knapp zwei Kilometer nördlich des Gemeindesitzes in Unterbrüden und über fünf Kilometer östlich der Stadtmitte von Backnang (Entfernungen jeweils in Luftlinie) an der Grenze zwischen den Naturräumen Murrhardter Wald im Nordosten und Backnanger Bucht im Südwesten. Das Dorf liegt auf 288 m ü. NN in einer Talspinne, in welcher der kurze Widdumbach von Nordwesten, der Heslachbach von Osten und der Warzenbach wieder von Nordwesten her dem südwärts fließenden Brüdenbach zumünden; der Brüdenbach und die beiden längeren Bäche entspringen an den waldigen Abhängen des Murrhardter Waldes. Das ursprünglich überwiegend auf den Talgrund beschränkte Dorf hat sich inzwischen mit Siedlungen vor allem nordnordostwärts auf den Talsporn zwischen Brüdenbach und Heslachbach ausgedehnt.
Zur Oberbrüdener Teilgemarkung der Gemeinde Auenwald gehören außer dem Dorf Oberbrüden auch noch die Weiler Utzenhof im Norden, Tiefent(h)al im Nordnordosten, Trailhof im Ostnordosten, Trailhöfle im Osten und Rottmannsberg im Osten, alle drei auf der Hochfläche des Murrhardter Waldes, Heslachhof am Heslachbach näher im Osten sowie Mittelbrüden am abfließenden Brüdenbach. An diesem steht der Wohnplatz Schmollenmühle in jeweils geringem Abstand zwischen Ober- und Mittelbrüden.
Geschichte
Zwischen Ober-, Mittel- und Unterbrüden wird in den älteren Nennungen des Ortsnamens vor dem 15. Jahrhundert nicht unterschieden, die erste urkundliche Nennung, die sich eindeutig auf Oberbrüden bezieht, datiert auf das Jahr 1528, als Oberbrüden zum württembergischen Unteramt Ebersberg gehörte, das wiederum zum Amt, später Oberamt Backnang gehörte.
Ältere Nennungen, die sich nicht eindeutig auf einen der drei Orte lokalisieren lassen, stammen aus der Zeit um 1100, als das Kloster Hirsau einen Bauernhof in Brüden durch Schenkung erhält, 11. April 1245 erstmals urkundlich in einer Urkunde von Papst Innozenz IV. in der dem Stift Backnang Besitz von Gütern in Brüden und Rottmansberg bestätigt wird und 1426 im Zusammenhang mit Besitznennung der Herren von Urbach. Ein Adelsgeschlecht derer von Brüden ist im 13. und 14. Jahrhundert belegt. In einer Urkunde von 1257 wird ein Ritter Albert von Brüden (Albertus miles de Brüden) als Schultheiß in Oberbrüden erwähnt. Im Jahre 1283 wird ein Syboto von Brüden genannt. Wahrscheinlich befand sich auf dem Altenberg die Burg der Familie. Um 1871 konnte man noch Schutt von Gebäuden der Burg Altenberg finden.
Zur Gemeinde Oberbrüden gehörten zum Zeitpunkt der Auflösung der Gemeinde das Dorf Oberbrüden, die Weiler Heslachhof, Mittelbrüden, Rottmannsberg, Tiefental, Trailhof, Trailhöfle und Utzenhof und der Wohnplatz Schmollenmühle. Die Gemeinde mit einer Fläche von 10,08 km² schloss sich am 1. Juli 1971 mit Lippoldsweiler und Unterbrüden zur neuen Gemeinde Auenwald zusammen.
Persönlichkeiten
- Wieland Backes (* 1946), Fernsehmoderator, verbrachte seine Jugend in Oberbrüden.
Einzelnachweise
- ↑ Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- ↑ Oberbrüden - Altgemeinde~Teilort - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 1. September 2023.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg (Hrsg.): Württembergisches Urkundenbuch. Band XI, N5697, 2016, S. 549.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 508–510
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 446.
- ↑ Wieland Backes. In: Top Magazin Stuttgart. 14. Januar 2022, abgerufen am 13. August 2023 (deutsch).
Literatur
- Oberbrüden. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Backnang (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 53). H. Lindemann, Stuttgart 1871, S. 265–269 (Volltext [Wikisource]).
- Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart 1980. ISBN 3-8062-0243-5
Weblinks
- Karte von Oberbrüden und Umgebung auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)