Oberdürnbach (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Oberdürnbach
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hollabrunn (HL), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Hollabrunn
Pol. Gemeinde Maissau
Koordinaten 48° 35′ 14″ N, 15° 50′ 54″ Of1
Höhe 330 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 132 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 4,65 km²
Postleitzahl 3712f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03804
Katastralgemeinde-Nummer 09105
Zählsprengel/ -bezirk Oberdürnbach (31026 002)

Luftaufnahme von Oberdürnbach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
132

Oberdürnbach ist eine Ortschaft und Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Maissau in Niederösterreich sowie eine ehemalige Gemeinde.

Geographie

Der Ort liegt unterhalb des Anstieges zum Waldviertel in einer Talenge des Dürnbaches und ist über die Landesstraße L50 zu erreichen.

Geschichte

Die Herren von Ober-Dürnbach, die dem österreichischen Landadel angehörten, hatten hier ihren Edelsitz. Im 14. Jahrhundert wurde von Ullrich von Dürrenpeckh die Burgkapelle errichtet, die heute als Pfarrkirche Oberdürnbach dient. Die Pfeifen der Orgel wurden vor dem Jahr 1678 hergestellt und sind damit die ältesten in Europa. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 45 Häusern genannt, das nach Maissau eingepfarrt war und die Kinder in Unterdürnbach eingeschult wurden. Die Herrschaft Maissau besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Limberg ausgeübt. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Maissau, Limberg und Walkenstein. Nach den Reformen 1848/1849 konstituierte sich Oberdürnbach 1850 zur selbständigen Gemeinde und war bis 1868 dem Amtsbezirk Ravelsbach zugeteilt. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Oberdürnbach ein Gastwirt, ein Bienenzüchter, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schuster und einige Landwirte ansässig. Zudem wurde von der Gewerkschaft Walter im Steinbruch Kieselgur abgebaut. Am 1. Jänner 1970 erfolgte aus finanziellen und wirtschaftlichen Überlegungen heraus die Gemeindezusammenlegung mit Maissau.

Kirche

Die Filialkirche hl. Katharina ist eine ehemalige gotische Burgkapelle aus dem Jahre 1339 mit Ostturm und barockem Langhauszubau.

Kultur

In der ehemaligen Volksschule, die dem Komponisten Gottfried von Einem als Wohnhaus diente, wurde das Gottfried-von-Einem-Haus eingerichtet und jährlich werden Konzerte veranstaltet. Dieses Haus schenkte Lotte Ingrisch nach dem Tod ihres Mannes der Gemeinde Maissau.

Persönlichkeiten

  • Gottfried von Einem (1918–1996), österreichischer Komponist, lebte und verstarb in Oberdürnbach

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 154 (Dürnbach (Ober-)Internet Archive).
Commons: Oberdürnbach (Gemeinde Maissau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfarrkirche Oberdürnbach auf maissau.at
  2. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 110 (Dürnbach (Ober-) in der Google-Buchsuche).
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 378
  4. Österreichischer Städteatlas: Maissau ( Online); Verlag Franz Deuticke, Wien 1997, ISBN 3700546599
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.