Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 38′ N,  6′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Höhe: 147 m ü. NHN
Fläche: 16,73 km2
Einwohner: 5404 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 323 Einwohner je km2
Postleitzahl: 77880
Vorwahl: 07841
Kfz-Kennzeichen: OG, BH, KEL, LR, WOL
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 116
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 4
77880 Sasbach
Website: www.sasbach-ortenau.de
Bürgermeisterin: Dijana Opitz (CDU)
Lage der Gemeinde Sasbach im Ortenaukreis

Sasbach ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Geographie

Geographische Lage

Sasbach liegt in der Ortenau, am Rand der Oberrheinischen Tiefebene und am Westrand des Schwarzwalds, zwischen Achern (2 km südwestlich) und Bühl (etwa 8 km nordwestlich). Obersasbach liegt östlich von Sasbach.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Ottersweier im Landkreis Rastatt, im Osten an Lauf, im Süden an Sasbachwalden und im Westen an die Stadt Achern.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Sasbach mit der früher selbstständigen Gemeinde Obersasbach gehören 13 Dörfer, Weiler, Zinken und Höfe. Zur ehemaligen Gemeinde Obersasbach gehören das Dorf Obersasbach, die Weiler Blumberg und Hundsbosch, die Zinken Erlenbad mit Kloster und Sanatorium Marienheim, Illenbach, Vogelsberg und Winterbach und die Höfe Kammersbrunn und Klepperhöfe. Zur Gemeinde Sasbach in den Grenzen von 1972 gehören das Dorf Sasbach und die Orte Lindenhof(haus), Siedlung und Unterstmatt. Im Gemeindeteil Sasbach liegen die abgegangenen Ortschaften Rothenhausen und Überslag.

Geschichte

Historische Schreibweisen des Ortsnamens sind unter anderen Sahspach, Sachspach, Saspach, Saßsbach, Sahenspach.

Bereits um 750 muss die Siedlung Sasbach an der ehemaligen Römerstraße (Furt durch den Bach Sasbach beim heutigen Gasthaus Ochsen), die das Lager Straßburg mit dem Badeort Baden (-Baden) verband, bestanden haben, denn 776 starb der Straßburger Bischof Heddo, der das Kirchspiel Sasbach am Ort einer der drei großen Markgenossenschaften der Ortenau im Bereich der Diözese Straßburg gegründet hatte. Sasbach gehört somit zu den früh besiedelten Orten königlich fränkischen Ursprungs, war Königsgut und Sitz der Mutterkirche eines großen Sprengels. Auf das 8. Jahrhundert deutet auch das Patrozinium der hl. Brigida hin, ebenso auf einen früheren Einfluss des Klosters Honau, das bis zum Jahr 1348 Rechte (Zinsgefälle) in Sasbach behielt.

1070 gelangten die Ullenburg und Ländereien im vorderen Renchtal und in der weiteren Ortenau, darunter Sasbach, durch Schenkung in das Eigentum des Bischofs von Straßburg.

1136 erschienen „ecclesia“ und Zugehörungen in Sasbach im Besitz des Klosters Schuttern. Zu folgern ist, dass das Kloster Schuttern im Mittelalter Patronatsherr der Sasbacher Kirche war.

1138 bzw. 1852 übergaben der Freigeborene Eberhard von Sasbach und seine Ehefrau Heilwig ihr Gut in Sasbach an das Kloster Reichenbach. Heinz Gabathuler identifizierte diesen mit Eberhard de Saccho, der 1137/1739 Prokurator der Grafen von Gammertingen in Chur war. Damit wäre Sasbach der Ursprung des Ostschweizer Adelsgeschlechts der Freiherren von Sax.

1316 wurde der Straßburger Bischof auch weltlicher Landesherr im Rench-, Acher- und Sasbachtal, der Bischof hatte damit auch die hohe Gerichtsbarkeit inne. In Sasbach war der Bischof somit Grundeigentümer, geistlicher Herr und weltlicher Landesherr. Von 1392 an wurde die Pfarrei Sasbach von Mönchen des Klosters Schuttern versorgt.

Durch die Schlacht bei Sasbach am 27. Juli 1675 gelangte Sasbach in die Geschichtsbücher. Im Holländischen Krieg (1672–1679) trafen in und um Sasbach Truppen Ludwigs XIV. unter Marschall Turenne und kaiserliche Truppen unter dem Feldherrn Raimondo Montecuccoli zusammen. Dabei wurde der Ort niedergebrannt. Nur drei Häuser sollen stehengeblieben sein. Marschall Turenne wurde dabei noch vor Beginn der eigentlichen Schlacht durch eine Geschützkugel tödlich getroffen. An diese Begebenheit erinnert heute ein Gedenkstein von 1675 („Hier ist Turenius vertötet worden“), ein Obelisk und das kleine Turenne-Museum.

1781 erhielt Sasbach Marktrecht durch den Landesherrn, den Fürstbischof von Straßburg; ein Jahr später wurde ein zweiter Markttag gewährt und auf den Katharinentag (25. November) gelegt. Dieser „Katharinenmarkt“ wird heute noch abgehalten.

Die Gemeinde, die Teil des Hochstifts Straßburg war, fiel in der napoleonischen Zeit an das Großherzogtum Baden. Dort gehörte der Ort lange zum Landkreis Bühl. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, fiel Sasbach an den Ortenaukreis.

1875 gründete Pfarrer Prälat Franz Xaver Lender die Lendersche Lehranstalt, die heute noch als Heimschule Lender mit mehreren gymnasialen Zweigen besteht.

Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Obersasbach eingemeindet.

Religionen

In Obersasbach befindet sich das Mutterhaus der Franziskanerinnen von Erlenbad.

Politik

Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeinde gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Achern an.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 brachte folgendes Ergebnis:

CDU52,70 %9 Sitze
Freie Bürgerliste für Sasbach und Obersasbach47,30 %9 Sitze

Bürgermeister

Von 1985 bis 2001 war Ewald Panther (* 1946) an der Rathausspitze. Am 27. September 2009 fanden parallel mit den Bundestagswahlen auch die Bürgermeisterwahlen statt. Wolfgang Reinholz wurde mit 55,4 % für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Im Oktober 2017 konnte sich der Betriebswirt Gregor Bühler (CDU) gleich im ersten Wahlgang mit 59,5 % der Stimmen gegen den Amtsinhaber durchsetzen. Am 4. Dezember 2022 wurde er zum Oberbürgermeister von Oberkirch gewählt.

Am 2. April 2023 wurde Dijana Opitz (CDU) mit 52 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt. Sie trat das Amt am 1. Juni 2023 an.

Partnergemeinden

Sasbach unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Das Toni-Merz-Museum (in Obersasbach) präsentiert die Werke des Malers Toni Merz.
  • Der Kühnerhof, ein einzigartiges Wohngehöft mit einer Sägemühle und einer Getreidemühle ist mit seiner gesamten Ausstattung erhalten geblieben.
  • Das Turenne-Museum erinnert an den französischen Marschall Turenne, der 1675 in der Schlacht bei Sasbach fiel.

Sport

Die Tour de France hatte 2005 in Sasbach eine Sprintwertung.

Im Fußball wird die Gemeinde zum einen vom SV Sasbach vertreten, der momentan (2014/15) in der Bezirksliga Baden-Baden spielt und zum anderen vom SV Obersasbach, der in der Kreisliga B aktiv ist.

Der Schachsport wird von Schachfreunde Sasbach e.V. repräsentiert. Im Jahr 2018 konnte der Verein die Badische Blitz-Mannschafts-Meisterschaft und den Badischen Einzeltitel gewinnen. Die erste Mannschaft spielt aktuell in dritthöchsten Klasse, der Oberliga Baden.

Weiterhin unterhält der Inlinehockey Club Blue Arrows Sasbach e. V. einen Inlinehockeyplatz. Neben dem Spielbetrieb werden dort auch Inline-Kurse für Kinder angeboten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde ist durch Buslinien mit Achern, Bühl (Baden) und Lauf (Baden) verbunden und gehört dem Tarifverbund Ortenau (TGO) an.

Anschluss an das Eisenbahnnetz besteht am Bahnhof Achern an der Rheintalbahn und Achertalbahn; ICE-Züge können in Offenburg oder Baden-Baden erreicht werden.

Ein Anschluss an die Autobahn 5 (BaselFrankfurt am Main) besteht an der Anschlussstelle Achern (53).

Die nächsten Flughäfen sind der Flughafen Straßburg (50 km) und der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (25 km).

Bildung

In Sasbach gibt es die Sophie-von-Harder-Schule, eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie eine Grundschule in Obersasbach.

Ebenfalls im Ort befindet sich eine Montessori-Schule, die Heimschule Lender, ein katholisches Gymnasium des Erzbistum Freiburg und ein Berufliches Gymnasium mit wirtschaftlichen und sozialpädagogischen Zweig.

Daneben gibt es drei Kindergärten: der Kindergarten Waldfeld und das Kinderhaus Obersasbach stehen in kommunaler Trägerschaft, das Kinderhaus St. Elisabeth ist eine katholische Einrichtung.

Justiz

Sasbach gehört zum Bezirk des Amtsgerichts Achern.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Erich Strack: Ortsfamilienbuch Sasbach, Ortenau. 2. Auflage. Lahr-Dinglingen: Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher 2009 (= Badische Ortssippenbücher 131)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 300–302
  3. ETH-Bibliothek Zuerich: ETH – e-periodica. Abgerufen am 13. Juli 2017.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 494.
  5. Wahlinformation des kommunalen Rechenzentrums.
  6. Sasbachs Alt-Bürgermeister Ewald Panther wird 70 Jahre alt
  7. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 27. September 2009 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Gregor Bühler wird neuer Bürgermeister von Sasbach
  9. Gregor Bühler ist neuer Oberbürgermeister von Oberkirch. In: swr.de. 5. Dezember 2022, abgerufen am 7. Dezember 2022.
  10. Zweiter Wahlgang in Sasbach: Dijana Opitz ist neue Bürgermeisterin. In: bo.de. 2. April 2023, abgerufen am 5. April 2023.
  11. Sasbachs erste Bürgermeisterin Dijana Opitz ist nun offiziell im Amt. In: bnn.de. 1. Juni 2023, abgerufen am 17. Juni 2023.
Commons: Sasbach (Ortenau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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