Oesterreichische Entwicklungsbank AG
Staat Osterreich Österreich
Sitz Strauchgasse 3
1010 Wien
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung März 2008
Website www.oe-eb.at
GeschäftsdatenVorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Daten veraltetVorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Jahr fehlt
Bilanzsumme 1,093 Mrd. Euro
Mitarbeiter 71
Leitung
Vorstand Michael Wancata
Sabine Gaber

Die Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) wurde 2008 als Entwicklungsbank der Republik Österreich gegründet und handelt im Auftrag der Bundesregierung. Sie finanziert private Investitionsvorhaben in Entwicklungsländern und Schwellenländern, die wirtschaftlich tragfähig und entwicklungspolitisch sinnvoll sind, und trägt so zu nachhaltiger Entwicklung und besseren Lebensbedingungen bei. Dabei ist sie den Zielen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) verpflichtet.

Die OeEB ist eine 100%-Tochtergesellschaft der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB). Ihre gesetzlichen Grundlagen bilden das Ausfuhrförderungsgesetz und das Entwicklungszusammenarbeitsgesetz.

Services

Auftrag der OeEB ist es, durch die Finanzierung privater Investitionsvorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern zu nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung beizutragen um so die Lebensbedingungen vor Ort dauerhaft zu verbessern. Dafür stehen der OeEB drei Instrumente zur Verfügung:

Investitionsfinanzierung

Die OeEB bietet langfristige Kredite an Finanzintermediäre, Unternehmen und Projektgesellschaften/SPVs („Special Purpose Vehicles“) für Projektfinanzierungen oder Public Private Partnerships (PPPs) an. Diese Investitionsfinanzierungen werden mit Bundeshaftungen des Bundesministeriums für Finanzen gegen politische und wirtschaftliche Risiken abgesichert. Im Gegensatz zu Kommerzbanken stellt die OeEB Finanzierungen nur für Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern gemäß der Development Assistance Committee (DAC) Liste der OECD und damit nur außerhalb der EU bereit. Die Kreditvergabe erfolgt zu marktnahen Konditionen (ohne Zinssubventionen), die sich nach dem Länder- sowie Projektrisiko richten.

Die OeEB stellt maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für Projekte in den Bereichen Erneuerbare Energie und private Infrastruktur im Verkehrs-, Informations- und Kommunikationssektor sowie im Ver- und Entsorgungsbereich zur Verfügung.

Kleine Unternehmen in Entwicklungsländern finanziert die OeEB über lokale Finanzintermediäre, welche selbst von kommerziellen Playern keine oder nur kurzfristige Refinanzierungen erhalten. Die OeEB vergibt langfristige Kredite an lokale Banken und andere (Mikro-)Finanzintermediäre mit einem gebundenen Kreditzweck (z. B. Energieeffizienzprojekte, Unterstützung von Mikro-, Klein- und Mittelbetrieben oder Kreditlinien mit Genderfokus).

Beteiligungen

Seit dem Jahr 2012 steht der OeEB das Instrument der Beteiligungen zur Verfügung. Treuhändig für das Bundesministerium für Finanzen beteiligt sich die OeEB an Private Equity Fonds oder direkt an Unternehmen, wobei sie hier generell als Minderheitseigentümer fungiert und Start-Ups ausschließt. Als Ankerinvestor stellt die OeEB dringend benötigtes Risikokapital bereit, um Wachstumsprozesse in ihren Zielländern zu ermöglichen.

Business Advisory Services

Für Maßnahmen zur Stärkung der entwicklungspolitischen Wirkung ihrer Projekte hat die OeEB besondere Finanzmittel vorgesehen. Mit diesen sollen in erster Linie Beteiligungen und Investitionsfinanzierungen der OeEB vorbereitet und begleitet werden, z. B. durch Experteneinsätze vor Ort oder Schulungsmaßnahmen bei Kunden. Die OeEB setzt Technical Assistance (TA) Mittel in Höhe von mindestens 10 % des Jahresüberschusses ein.

Themenschwerpunkte und Strategie

Ihrem Mandat folgend zielen alle Projekte der OeEB darauf ab, die Entwicklung des Privatsektors in Entwicklungsländern zu fördern, um damit einen Beitrag zur Umsetzung der SDGs zu leisten. In der Strategieperiode 2019 bis 2023 positioniert sich die OeEB vor allem als thematisch fokussierte Entwicklungsbank mit einem breiten geografischen Ansatz.

Für die Strategieperiode 2019 bis 2023 hat die OeEB die folgenden drei Themenschwerpunkte definiert:

  1. Erneuerbare Energien
  2. Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe (MKMU) / Finanzielle Inklusion
  3. Infrastruktur

Im Rahmen ihrer Strategie beabsichtigt die OeEB im Durchschnitt mindestens 80 Prozent ihres Neugeschäfts innerhalb dieser drei Schwerpunktthemen umzusetzen.

Bei allen Maßnahmen, die die OeEB in den Jahren 2019 bis 2023 unterstützt, werden außerdem zwei Querschnittsthemen besonders berücksichtigt:

  1. Klimaschutz
  2. Gender Equality

Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs)

Als Teil der Entwicklungszusammenarbeit der Republik Österreich unterstützt die OeEB die Agenda 2030 und trägt zu den Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen bei.

Der Beitrag der OeEB zur Umsetzung der SDGs lässt sich auf zwei Ebenen abbilden:

a) Als Institution: Bereits im Mandat der OeEB ist das Ziel der Armutsbekämpfung durch Privatsektorentwicklung enthalten sowie die Rolle als ergänzender Financier zur klassischen ODA definiert. Die OeEB leistet somit grundlegend in ihren Projekten einen Beitrag zur Erreichung von:

  • SDG 1 „Keine Armut“ und
  • SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“.

b) Konkrete Beiträge der Projekte: Die Projekte der OeEB haben stets neben wirtschaftlicher Tragfähigkeit auch klare entwicklungspolitische Ziele, die sich an den SDGs ausrichten. Die Erreichung dieser Projektziele wird jährlich überprüft und als „Hauptsächlicher Beitrag“ zum jeweiligen SDG berichtet. Aufgrund der Tätigkeit im Privatsektor und der oben beschriebenen thematischen Schwerpunkte sind diese vorwiegend (aber nicht ausschließlich):

  • SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“
  • SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“
  • SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ und
  • SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“

Des Weiteren erreicht die OeEB mit ihren Projekten oft auch abseits ihres Hauptgeschäftsfeldes Effekte, die einen entwicklungspolitischen Mehrwert im Sinne der SDGs darstellen und als „anderer wesentlicher Beitrag“ gemessen und berichtet werden (zum Beispiel Förderung von Frauen in der Belegschaft oder Einhaltung besonders hoher Umwelt- und Sozialstandards).

OeEB als Mitglied der European Development Finance Institutions (EDFI)

Die OeEB ist seit ihrer Gründung 2008 Mitglied des Verbandes der europäischen Entwicklungsgesellschaften (European Development Finance Institutions – EDFI). Dem Verband gehören 15 europäische bilaterale Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen an, die von ihren jeweiligen Regierungen damit beauftragt sind, durch die Finanzierung von Privatsektor-Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Erreichung der globalen Entwicklungsziele beizutragen, indem sie Arbeitsplätze schaffen, das Wachstum ankurbeln und Armut und den Klimawandel bekämpfen. Per Ende 2018 belief sich das Gesamt-Portfolio der 15 EDFI-Mitglieder auf 41,2 Milliarden Euro in 5665 Investitionen.

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten und Fakten. In: OeEB Geschäftsbericht 2020. Oesterreichische Entwicklungsbank AG, 31. Dezember 2020, S. 2. Auf Oe-EB.at (PDF; 2 MB), abgerufen am 11. August 2021.
  2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren. In: OeEB Geschäftsbericht 2020. Oesterreichische Entwicklungsbank AG, 31. Dezember 2020, S. 10. Auf Oe-EB.at (PDF; 2 MB), abgerufen am 11. August 2021.
  3. Ausfuhrförderungsgesetz im RIS
  4. Entwicklungszusammenarbeitsgesetz im RIS
  5. OeEB: Strategische Schwerpunkte. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  6. OeEB: Nachhaltigkeit. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  7. Facts & Figures. European Development Finance Institutions, ASBL, abgerufen am 29. September 2019 (englisch).

Koordinaten: 48° 12′ 39,2″ N, 16° 21′ 58,2″ O

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