Ohausen
Stadt Freystadt
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 20′ O
Höhe: 410 m ü. NHN
Einwohner: 91 (31. Jan. 2023)
Postleitzahl: 92342
Vorwahl: 09179
Ohausen

Ohausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage

Das Dorf liegt südlich von Freystadt auf rund 410 m ü. NHN. Westlich von Ohausen fließt in südlicher Richtung die Schwarzach.

Geschichte

Als 1359 die Wolfsteiner Güter unter sich aufteilten, wurde Ohausen als Zugehörung zur Burg Obersulzbürg Albrecht dem Älteren zugesprochen. Außer zwei Halbhöfen hatten die Wolfsteiner hier sechs kleinere Anwesen und das Gemeinde-Hirtenhaus in Besitz. Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gab es zehn Anwesen im Dorf, die drei Grundherrschaften gehörten. Der kurfürstlich-bayerischen Kabinettsherrschaft Sulzbürg, errichtet nach Heimfall der wolfsteinschen Lehen an den Kurfürsten 1740, unterstanden acht ehemals wolfsteinschen Güter. Je ein kleineres Anwesen gehörte dem kurfürstlichen Kastenamt Neumarkt und dem kurfürstlichen Klosterrichteramt Seligenporten.

Im Königreich Bayern wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Thannhausen im Altmühlkreis eingerichtet, dem außer Thannhausen Oberndorf angehörte. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Thannhausen eine Ruralgemeinde, die außer Thannhausen noch das Dorf Ohausen umfasste. Diese Gemeinde war dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt im Regenkreis zugeordnet.

Das Repertorium zum Atlasblatt Neumarkt von 1836 gibt für „Ohhausen“ 14 Häuser, ein Wirtshaus und eine Mühle mit einem Mahlgang an der „hintern“ Schwarzach an; der direkt an Ohausen vorbeiführende „vordere“ Schwarzach-Arm wurde trockengelegt und verfüllt; die Mühle wurde um 1930 stillgelegt und einige Jahrzehnte später abgebrochen. 1875 waren an Großvieh im Dorf zwölf Pferde und 95 Stück Rindvieh vorhanden.

Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Thannhausen zum 1. Januar 1972 in die Stadt Freystadt eingemeindet. Seitdem ist Ohausen einer von 33 benannten Ortsteilen der Stadt Freystadt.

Im Mai 2015 beschädigte ein Tornado in Ohausen in fünf Sekunden mehr als zwanzig Häuser.

Einwohnerentwicklung

  • 1875: 71 (45 Gebäude)
  • 1937: 94 (19 Katholiken – nach Freystadt gepfarrt, 75 Protestanten)
  • 1950: 95 (17 Wohngebäude)
  • 1961: 83 (16 Wohngebäude)
  • 31. Dezember 2016: 76

Verkehrsanbindung

Man gelangt nach Ohausen, indem man eine der beiden Abzweigungen von der Staatsstraße 2237 zwischen Freystadt und Sulzkirchen nimmt. Gemeindeverbindungsstraßen führen von Forchheim in nördlicher Richtung über den Main-Donau-Kanal nach Ohasen und von Michelbach in östlicher Richtung nach Ohausen.

Literatur

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, II. Band: Eichstätt 1938
  • Bernhard Heinloth (Bearbeiter): Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt, München 1967
Commons: Ohausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiken – Ortsteile | Bürgerservice Freystadt. In: Stadt Freystadt. Abgerufen am 27. April 2023.
  2. Heinloth, S. 98
  3. Heinloth, S. 107
  4. Heinloth, S. 273
  5. Heinloth, S. 327, 329 f.
  6. Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836, S. 24; Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 148
  7. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Spalte 886
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 533.
  9. Donaukurier vom 31. Mai 2015
  10. Ortschaften-Verzeichnis 1876, Spalte 886
  11. Buchner I, S. 346
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Spalte 749
  13. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 553
  14. Website der Gemeinde Freystadt
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