Okamura-jima
岡村島
Luftbild von Okamura-jima mit Ōsakikami-jima im Norden.
Gewässer Seto-Inlandsee
Inselgruppe Geiyo-Inseln, Sekizen-Inseln
Geographische Lage 34° 11′ 16″ N, 132° 52′ 41″ O
Fläche 3,13 km²
Höchste Erhebung 215,5 m
Einwohner 278 (2020)
89 Einw./km²
Brücken zwischen Okamura-jima (rechts) und Ōsakishimo-jima (links)

Okamura-jima (japanisch 岡村島) ist eine Insel in der japanischen Seto-Inlandsee.

Geschichte

Während der Sengoku-Zeit dominierten die Murakami Kaizoku (村上海賊) die Geiyo-Inseln.

2005 wurde das die Insel Okamura-jima umfassende Dorf Sekizen (関前村) zusammen mit anderen mit der Stadt Imabari zusammengelegt.

Geographie

Okamura-jima ist Teil der Geiyo-Inseln. Zusammen mit den beiden östlich gelegenen Inseln Koōgeshima und Ōgeshima bildet sie zudem die Sekizen-Inseln (関前諸島). Weitere bewohnte Nachbarinseln sind Ōsakikami-jima im Norden und Ōsakishimo-jima im Westen. Okamura-jima hat eine Fläche von 3,13 km² bei einem Umfang von 11,1 km. Die höchste Erhebung der Insel liegt zentral auf 215,5 m. Von dort erstreckt sich jeweils ein Kamm von über hundert Metern Länge in drei Richtungen. Die südlichste Landspitze der Insel ist das Kap Kannon (観音崎).

Okamura-jima gehört zum Verwaltungsgebiet der Stadt Imabari in der Präfektur Ehime. Die Bevölkerung der Insel betrug 278 Einwohner im Jahr 2020. Damit ist sie stark rückläufig gegenüber einer Einwohnerzahl von 740 im Jahr 1995.

Jahr 1995 2000 2010 2015 2020
Einwohnerzahl 740 648 411 311 278

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Okamura-jima befindet sich innerhalb der Grenzen des Setonaikai-Nationalparks. Dieser wurde 1934 als einer der ersten Nationalparks Japans gegründet. Am Kap Kannon im Süden der Insel befindet sich der Kannonzaki-Park (観音崎国立公園) und auf der Westseite der Landspitze der Norikoshi-Badestrand (乗越海水浴場). Etwas nördlich des Kaps befindet sich auf 126 m der Nagatani-Aussichtspunkt.

Die Shōgatsubana-Kofun (正月鼻古墳正月鼻古墳) im Shōgatsubana-Kofun-Park sind seit 1996 als historische Stätte auf Gemeindeebene ausgewiesen. Sie umfassen mehrere Grabhügel aus dem frühen 5. Jahrhundert. In zwei von ihnen wurden unter anderem menschliche Knochen, Produkte aus Tuffstein und Eisenschwerter ausgegraben.

Im Südosten der Insel befindet sich der Himekojima-Schrein (姫子隝神社), ein Shintō-Schrein, der angeblich im Jahr 779 erbaut wurde. Die Kami des Schreins sind Konohanasakuyahime und Ninigi-no-mikoto. Seinen heutigen Namen erhielt der Schrein im Jahr 1871. Jährlich im Februar, zu Beginn des Mondkalenders, findet das „Bogen-Gebet“ (弓祈祷) statt. Dabei werden, um für eine reiche Ernte zu beten und böse Geister zu vertreiben, Pfeile auf eine mit dem Wort „Oni“ beschriftete Zielscheibe geschossen. Die Zeremonie ist seit April 2000 in der Präfektur als immaterielles Kulturgut ausgewiesen. Am Abend des 22. und am 23. September findet zudem das jährliche Herbstfest statt. Dabei wird ein Mikoshi auf der ganzen Insel herumgetragen und Löwentänze in den Straßen aufgeführt.

Ein weiterer Shintō-Schrein auf der Insel ist der Guze-Kannon-Tempel (救世観音堂), der sich am Kap Kannon auf einem Berg (白石山) im Kannonzaki-Park befindet. Er wird alle 30 Jahre einmal geöffnet – das nächste Mal in 2042. Kannon ist ein weiblicher Bodhisattva. Die materiellen Kulturgüter der Gemeinde umfassen den Kannon-Tempel und die „Historischen Dokumente des Dorfes Sekizen“ (関前村古文書), die am 30. Januar 1980 bzw. 1. August 1996 auf Gemeindeebene ausgewiesen wurden.

Verkehr

Auf der Insel selbst verläuft die Präfekturstraße 177. Okamura-jima ist über Brücken der Akinada-Tobishima-Straße nach Westen mit Kure auf der Hauptinsel Honshū verbunden. Die im Jahr 1998 eröffnete, 228 m lange Okamura-Brücke führt zunächst zur kleineren, unbewohnten Insel Nakanoshima und von dort die Nakanoseto-Brücke zur ebenso kleinen Insel Heira-jima. Dort verbindet die Heira-Brücke die Insel mit Ōsakishimo-jima, die über weitere Brücken mit Honshū verbunden ist.

Neben dieser Straßenverbindung bestehen nach Okamura-jima zudem vom Okamura-Hafen im Südosten der Insel aus Fährverbindungen zu den östlichen Nachbarinseln und Shikoku.

Wirtschaft

Seit Mitte der Meiji-Zeit werden auf der Insel Zitrusfrüchte angepflanzt.

Commons: Okamurajima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 岡村島 („Okamurajima“). In: nihonshima.net. Abgerufen am 6. November 2022 (japanisch).
  2. Imabari City Tourism Map. (PDF; 10,6 MB) Abgerufen am 7. November 2022 (englisch).
  3. 関前村 (愛媛県) („Sekizen-mura (Präfektur Ehime)“). Abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  4. Karte des Setonaikai-Nationalparks. (PDF; 4.313 KB) Umweltministerium, abgerufen am 7. November 2022 (englisch).
  5. 乗越海水浴場 („Norikoshi-Badestrand“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  6. 1 2 3 関前地域の文化財 („Kulturgüter des Sekizen-Bezirks“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  7. 正月鼻古墳公園 („Shōgatsubana-Kofun-Park“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  8. 姫子島神社 („Himekojima-Schrein“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  9. 姫子島神社 („Himekojima-Schrein“). Ehime-Jinjacho, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  10. 姫子島神社弓祈祷 („Bogengebet des Himekojima-Schreins“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  11. 姫子島神社 („Himekojima-Schrein“). In: jalan.net. Abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  12. 弓祈祷(今治市関前) („Bogen-Gebet (Sekizen, Imabari)“). In: tabiiro.jp. Abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  13. 姫子島神社 秋の例大祭 („Jährliches Herbstfest des Himekojima-Schreins“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  14. 救世観音堂 („Guze-Kannon-Tempel“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  15. 岡村大橋 („Okamura-Brücke“). Imabari, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
  16. Ōmishima Blue Line Route Map. Ōmishima Blue Line, abgerufen am 7. November 2022 (japanisch).
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