Oleg, genannt „der Weise“, (kyrillisch Олег; altostslawisch Ольгъ; altnordisch Helgi; † 912 oder 922) war ein warägischer Herrscher der Rus. Er stammte aus dem Geschlecht der Rurikiden und soll 879 als Regent für Igor, den Sohn Ruriks, die Herrschaft über den altrussischen Staat übernommen haben. In seine Amtszeit fiel die Verlagerung des Herrschaftszentrums der Rurikiden von Nowgorod nach Kiew, Oleg gilt daher als Begründer der Kiewer Rus.

Wie bei allen anderen altrussischen Herrschern des 9. Jahrhunderts ist auch bei Oleg nicht endgültig klar, ob es ihn tatsächlich gegeben hat, oder ob es sich bei ihm um eine Legendengestalt handelt. Die Verlagerung des rurikidischen Herrschaftszentrums von Nowgorod nach Kiew zur Zeit Olegs ist jedoch eindeutig belegt. Mit der Kontrolle über diese strategisch günstig an Fernhandelswegen gelegene Siedlung begann die Bildung des rurikidischen Großreiches.

Zu den wenigen gesicherten Daten, die mit Oleg in Verbindung gebracht werden, gehören ein großer Kriegszug gegen Konstantinopel im Jahr 907 und ein Handelsvertrag mit dem byzantinischen Kaiser aus dem Jahr 911. Oleg starb angeblich 912. In dieser Zeit war die Rus noch nicht christianisiert. Konfrontationen mit dem Christentum sah sich die Bevölkerung durch christlich-orthodoxe Siedlungen an der Schwarzmeerküste gegenüber, worauf die spätere orthodoxe Prägung Russlands zurückgeht.

Oleg machte die ostslawischen und finnischen Stämme des Wolga-Oka-Gebietes tributpflichtig.

Teilnehmer am Zug nach Konstantinopel 907 waren Waräger, Ilmensee-Slowenen, Tschuden, Slowenen, Kriwitschen, Merer, Drewlanen, Radimitschen, Poljanen, Sewerjanen, Wjatitschen, Chorwaten, Duleben, Tiwerzen.

Siehe auch

Literatur

Commons: Oleg (Kiewer Rus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Oleg in der Enzyklopädie „Krugoswet“ (russisch)

Anmerkungen

  1. Nestorchronik
VorgängerAmtNachfolger
RurikFürst der Kiewer Rus
879–912
Igor
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