Oligoporus | ||||||||||||
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Seidenweicher Saftporling (Oligoporus sericeomollis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oligoporus | ||||||||||||
Bref. |
Oligoporus ist eine Pilzgattung aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Die Gattung wird unter anderen im deutschsprachigen Raum als „Saftporlinge“ bezeichnet. Einige Arten heißen aufgrund ihrer Nebenfruchtformen, die zu pulverigen Chlamydosporen zerfallen, auch „Mehlstaubporlinge“.
Die Typusart ist der Gelbe Saftporling (O. rennyi).
Merkmale
Makroskopische Merkmale
Oligoporus bildet einjährige, resupinate Fruchtkörper mit einem poroiden Hymenophor aus. Frisch sind sie weichfleischig und saftig (Name!), trocken hingegen weich korkig. Trama und Röhren sind sehr dünn und weiß, die Poren eckig, weiß bis cremefarben und beim Trocknen gelblich bis hellbraun. Der Rand ist filzig.
Mikroskopische Merkmale
Die Hyphenstruktur ist monomitisch. Die Fruchtkörper bestehen aus farblosen, dünn- bis dickwandigen und schnallentragenden Hyphen. Bei der Zugabe von Kresylblau nehmen sie eine andere Farbe als die des Färbemittels an. Die Basidien sind 4-sporig und besitzen an der Basis jeweils eine Schnalle. Die dünnwandigen, glatten und farblosen Basidiosporen sind dickwandig, glatt, zylindrisch-gekrümmt bis elliptisch und lassen sich mit Jodlösung anfärben (amyloid). Zystiden oder Zystidiolen können vorkommen oder fehlen. Gelegentlich kommen Clamydosporen vor.
Ökologie
Die Mehrzahl der Arten wächst an Nadelholz, einige an Laubholz. Sie verursachen im Holz eine Braunfäule, können also nur den Kohlenhydratanteil des Holzes wie z. B. Cellulose abbauen, nicht aber den Holzstoff Lignin.
Arten
In Europa kommen folgende Arten vor bzw. sind dort zu erwarten:
Saftporlinge (Oligoporus) in Europa |
Verwandtschaft und Systematik
Von Oligoporus wurden kürzlich die Gattungen Amaropostia, Calcipostia, Cyanosporus, Cystidiopostia, Fuscopostia, Osteina, Postia, Rhodonia und Spongiporus abgespalten. Diese wurden zuvor untereinander synonym behandelt.
→ Siehe auch: Saftporling
Quellen
Einzelnachweise
- 1 2 Dmitry Schigel, Tuomo Niemelä, Karl-Henrik Larsson, Ellen Larsson: Phylogeny of the Postia – Oligoporus complex of poroid basidiomycetes. In: International Mycological Congress, International Mycological Association (Hrsg.): 8th International Mycological Congress: IMC8 2006 Cairns: 21–25 August, 2006, Cairns Convention Centre, Queensland, Australia. Congress handbook & abstracts. IMC8 Organising Committee, 2006, OCLC 225373235 (cdn.f1000.com [abgerufen am 17. August 2012]).
- ↑ Hermann T. Jahn: Ein resupinater Porling mit Nebenfruchtform: Strangulidium rennyi (B. & Br.) Pouz. mit Ptychogaster citrinus Romell. In: Westfälische Pilzbriefe. Band 8, Nr. 4, 1971, S. 14–15 (gwdg.de [PDF; 242 kB]).
- ↑ Franz Kallenbach: Polyporus apalus Lev ., der Mehlstaub-Porling. In: Zeitschrift für Pilzkunde. Band 13. Deutsche Gesellschaft für Pilzkunde, 1934, S. 66–67 sowie Tafel 10.
- ↑ Petter Adolf Karsten: Enumeratio Boletinearum et Polyporearum Fennicarum, systemate novo dispositarum. In: Revue Mycologique Toulouse. Band 3, Nr. 9, 1881, S. 16–19.
- 1 2 3 4 German Josef Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0, S. 548.
- 1 2 Walter Jülich: Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze (= Kleine Kryptogamenflora. IIb/1. Basidiomyceten, 1. Teil.). Gustav Fischer, Stuttgart/ New York 1984, ISBN 3-437-20282-0 (Aphyllophorales, Heterobasidiomycetes, Gastromycetes).
- 1 2 3 4 L. L. Shen, M. Wang, J. L. Zhou, J. H. Xing, B. K. Cui: Taxonomy and phylogeny of Postia. >Multi-gene phylogeny and taxonomy of the brown-rot fungi: Postia (Polyporales, Basidiomycota) and related genera. 2019, abgerufen am 12. August 2020 (englisch).
- ↑ Hermann T. Jahn: Pilze, die an Holz wachsen. Busse, Herford 1979, ISBN 3-87120-853-1.
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Oligoporus. In: Fungiworld.com. 2. August 2007, archiviert vom am 24. Januar 2013; abgerufen am 19. Dezember 2011 (Pilz-Taxa-Datenbank).
Weblinks
- Nr. 22: Oligoporus guttulatus - Getropfter Saftporling. In: Aphyllophorales News. 12. September 2006, abgerufen am 19. Dezember 2011 (Holzpilze – Porlinge – Rindenpilze).
- Sachverständigenbüro für Holzschutz Hannover: Rosafarbener Saftporling. 2007, abgerufen am 19. Dezember 2011 (Schadbilder am Bauwerk, Mikrofotos).