Oliv-Bastardschildkröte | ||||||||||||
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Tauchende Oliv-Bastardschildkröte bei den Galapagosinseln | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lepidochelys olivacea | ||||||||||||
(Eschscholtz, 1829) |
Die Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea) oder Pazifische Bastardschildkröte (Pazifik-Bastardschildkröte) ist eine Art aus der Familie der Meeresschildkröten, die zu der Gattung der Bastardschildkröten zählt. Ihre Namen haben die Bastardschildkröten erhalten, da sie früher als Mischlinge zwischen der Suppenschildkröte und der Unechten Karettschildkröte galten.
Erscheinungsbild
Die Oliv-Bastardschildkröte ist mit etwa 70 cm Körperlänge und einem Gewicht von maximal 50 kg eine der kleinsten Spezies unter den Meeresschildkröten. Sie trägt ihren Namen auf Grund der olivgrünen Färbung mit ebenfalls grünlichen Zeichnungselementen des herzförmigen Panzers. Die Färbung des Bauchpanzers ist gelblich grün. Jungtiere sind dagegen auf der Oberseite grauschwarz und auf der Unterseite cremefarben.
Die Geschlechter können daran unterschieden werden, dass Männchen einen konkaven Plastron sowie einen längeren Schwanz haben. An den Vorderfüßen weisen sie außerdem eine längere gebogene Kralle auf. Diese hilft während der Paarung dem Männchen, sich auf dem Panzer des Weibchens festzuklammern.
Die Oliv-Bastardschildkröte ähnelt der Atlantik-Bastardschildkröte in Aussehen und Verhalten, jene Art hat jedoch einen graugrünen Panzer und der Panzer ist kürzer und flacher.
Verbreitungsgebiet und Ernährung
Die Oliv-Bastardschildkröte lebt vor allem im Indischen und Pazifischen Ozean und ist an den asiatischen und amerikanischen Küsten dieser Ozeane zu finden. Sie hält sich bevorzugt in flachen Küstengewässern auf und präferiert solche mit einem hohen Schwebstoffanteil und einer niedrigen Salinität.
Die Oliv-Bastardschildkröte ernährt sich von Seeschlangen, Krebsen, Kopffüßern, Quallen, Seeigeln und anderen Meerestieren. Die Vermutung, die Tiere ernährten sich auch von Pflanzen, wird nicht durch dokumentierte Beobachtungen gestützt. Auf der Suche nach Nahrung können sie mindestens 150 Meter tief tauchen.
Fortpflanzung
Insgesamt sind 47 Gebiete bekannt, in denen Oliv-Bastardschildkröten Eier legen.
Die beiden Arten der Bastardschildkröten sind die einzigen Arten, bei denen ein massenhaftes Anlanden an den Brutstränden beobachtet werden kann. Gelegentlich sind dabei mehrere tausend Weibchen an einem kurzen Strandabschnitt zu beobachten. Die größte indische Nistkolonie beispielsweise befindet sich bei Gatirmatha am Krishna-Godavari Becken (zwischen den Flüssen Godavari und Krishna). 1976 bis 1993 durchgeführte Langzeituntersuchungen ergaben, dass hier jährlich 130.000 bis 610.000 Weibchen der Oliv-Bastardschildkröten ihre Eier ablegen. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Wahl der Tageszeit, da sie im Gegensatz zu anderen Meeresschildkröten zur Anlandung den hellen Tag bevorzugen, vor allem an stark windigen Tagen. Die Eiablage erfolgt allerdings nachts.
Die Gelegegröße beträgt zwischen 80 und 160 Eier. Die Brutdauer der Eier beträgt 45 bis 60 Tage. Die Schlüpflinge sind 4 Zentimeter groß und wiegen 18 bis 20 Gramm.
Gefährdung und Bestand
Aufgrund ihres Fleisches und ihrer Eier wurden die Oliv-Bastardschildkröten wie alle anderen Meeresschildkröten intensiv bejagt und stehen heute durch das Washingtoner Artenschutzabkommen unter internationalem Schutz. Während die Population im Atlantik weiter schwindet, scheint die Zahl der Tiere in den Randgebieten des Pazifik wieder zu steigen. Allerdings gehören Tiere der Art zum häufigsten Beifang der Langleinenfischerei vor der Küste Costa Ricas.
Literatur
- Indraneil Das: Die Schildkröten des Indischen Subkontinents. Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-930612-35-6.
Weblinks
- Lepidochelys olivacea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Red List Standards & Petitions Subcommittee, 1996. Abgerufen am 9. Mai 2006.
- Lepidochelys olivacea In: The Reptile Database
Einzelnachweise
- ↑ Lepidochelys olivacea. In: Klaus Kabisch: Wörterbuch der Herpetologie. Gustav Fischer Verlag, Jena 1990, S. 267.
- 1 2 Das, S. 51
- 1 2 Das, S. 52
- ↑ Das, S. 53
- ↑ eurekalert.org Longline fishery in Costa Rica kills thousands of sea turtles and sharks. vom 2. Oktober 2013