Oliver Masucci (* 6. Dezember 1968 in Stuttgart) ist ein deutscher Schauspieler. Ab 2009 gehörte er bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an. Im Jahr 2021 erhielt er für die Titelrolle in dem Kinofilm Enfant Terrible den Deutschen Filmpreis.

Leben und Werk

Privates

Masucci besuchte gemeinsam mit dem Schauspieler Joachim Kretzer das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn. Sein Vater ist Italiener, seine Mutter Deutsche. Die Familie betrieb mehrere Restaurants in Bonn. Er hat drei Kinder und ist mit einer Journalistin liiert.

Künstlerische Laufbahn

Masucci studierte von 1990 bis 1994 an der Hochschule der Künste Berlin. Neben zahlreichen Theaterrollen wurde er vor allem durch seine Rolle als „Ares de Saintclair“ in dem Film Das Blut der Templer bekannt, der im Dezember 2004 zum ersten Mal im Fernsehen lief. Der Kurzfilm Die rote Jacke (2002) unter der Regie von Florian Baxmeyer gewann den „Studenten-Oscar“ der Academy Awards und wurde somit automatisch für den großen Bruder „Oscar“ nominiert.

Seine schauspielerische Laufbahn führte ihn von Basel (1995) über das Schauspielhaus Hamburg (1996–2002), die Münchener Kammerspiele (2001), das Schauspiel Hannover (2000–2005), das Schauspielhaus Bochum (2003–2005), das Schauspielhaus Zürich (2005–2009) und die Salzburger Festspiele (1999 und 2007) schließlich an das Wiener Burgtheater. Er war im Schauspielhaus Zürich in Major Barbara sowie Vorstellungen und Instinkte und im Schauspiel Hannover in Iwanow sowie Fettes Schwein und zudem am Theater Basel in Endstation Sehnsucht zu sehen.

Ab 2009 war er am Burgtheater festes Ensemblemitglied und spielte dort in gefeierten Inszenierungen wie Krieg und Frieden, Solaris, Die Ahnfrau und Das trojanische Pferd jeweils Hauptrollen. Im Oktober 2015 kam der Film Er ist wieder da in die Kinos, in dem er als Adolf Hitler zu sehen ist. Für diese Rolle musste er 26 Kilogramm zunehmen. In der TV-Trilogie Winnetou – Der Mythos lebt spielte er „Ugly Joey“, im Fernsehkrimi Berlin Eins den Gangster Viktor Parkov. Im Medienthriller Die vierte Gewalt (2016) war er als Chefredakteur Jens Weisshaupt zu sehen. 2016 drehte er mit Florian Henckel von Donnersmarck den Kinofilm Werk ohne Autor und mit Sherry Hormann an der Seite von Katja Riemann den zweiteiligen Politthriller Tödliche Geheimnisse.

2016 wurde er für die Rolle des Adolf Hitler in dem Film Er ist wieder da für den Deutschen Filmpreis nominiert.

2017 wurde durch seine Rolle in der weltweit veröffentlichten Netflix-Serie Dark ein breites internationales Publikum auf ihn aufmerksam. In Enfant Terrible, einem Biopic von Oskar Roehler über Rainer Werner Fassbinder, das im Herbst 2020 im Kino lief und am 12. März 2021 auf BluRay, DVD und als Stream erschien, stellt Masucci Fassbinder dar. Für seine Rollen in Enfant Terrible und Schachnovelle erhielt er im April 2021 den Bayerischen Filmpreis. Im selben Jahr erhielt Masucci für Enfant Terrible den Deutschen Filmpreis zuerkannt.

Oliver Masucci ist Mitglied der Deutschen Filmakademie. 2023 veröffentlichte Masucci mit „Träumertänzer: ein Gastarbeitermärchen“ seine Autobiographie.

Filmografie (Auswahl)

Theater

Bücher

  • Träumertänzer. Ein Gastarbeitermärchen. Lübbe Life, Köln, 2023. ISBN 978-3-431-07048-4.
Commons: Oliver Masucci – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Oliver Masucci in „Er ist wieder da“ – Wie hält man das aus, Hitler zu sein? bild.de, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  2. Johanna Christner: Schauspieler Oliver Masucci im Stil-Fragebogen. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. März 2023]).
  3. Oliver Masucci bei filmportal.de, abgerufen am 25. September 2021
  4. Dreharbeiten zu Hitler-Satire Er ist wieder da beginnen
  5. Sherry Hormann. Autorin, Regisseurin. Vita. In: „abovetheline.de – Above The Line“ (Agentur). Above The Line GmbH, abgerufen am 26. Juli 2019.
  6. Tödliche Geheimnisse – Jagd in Kapstadt. Filme im Ersten. In: Das Erste. Archiviert vom Original am 26. August 2017; abgerufen am 26. August 2017.
  7. Interview von NDR Kultur mit Oskar Roehler: „Fassbinder konnte eine Art Gefühlsdiktator werden“. NDR Radio & TV, 4. Juni 2020, abgerufen am 12. Juli 2020.
  8. Zeit Online: Oliver Masucci gewinnt Bayerischen Filmpreis. Abgerufen am 28. April 2021.
  9. Tweet von @Filmpreis (abgerufen am 1. Oktober 2021).
  10. Oliver Masucci Filmografie. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 27. März 2019.
  11. Träumertänzer. Abgerufen am 7. September 2023.
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