Ski Alpin bei den
Olympischen Winterspielen 1988
Information
Austragungsort Kanada Kananaskis Village
Wettkampfstätte Nakiska
Nationen 43
Athleten 272 (177 , 95 )
Datum 15.–27. Februar 1988
Entscheidungen 10
Sarajevo 1984

Bei den XV. Olympischen Spielen 1988 in Calgary fanden zehn Wettbewerbe im Alpinen Skisport statt. Austragungsort war der Mount Allan in Nakiska. Aufgrund der schwierigen Wetterlage zu dieser Jahreszeit hatten die Athleten mit schweren Windböen zu kämpfen. Erstmals auf dem olympischen Programm stand die Disziplin Super-G. Dazu kam auch die Kombination, welche zuletzt 1948 olympisch war und seit dem (ab 1954) nur mehr zu Weltmeisterschaften gezählt hatte.

Nominierungen

Seitens des Österreichischen Skiverbandes nahm Alpinchef Mag. Werner Wörndle am 31. Januar die ersten Nominierungen vor.

Bilanz

Medaillenspiegel

Platz Land Gesamt
1 Schweiz34411
2 Österreich336
3 Italien22
4 BR Deutschland1214
5 Frankreich112
6 Jugoslawien11
7 Kanada22
8 Liechtenstein11
 Schweden11

Medaillengewinner

Männer
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Abfahrt Pirmin Zurbriggen Peter Müller Franck Piccard
Super-G Franck Piccard Helmut Mayer Lars-Börje Eriksson
Riesenslalom Alberto Tomba Hubert Strolz Pirmin Zurbriggen
Slalom Alberto Tomba Frank Wörndl Paul Frommelt
Kombination Hubert Strolz Bernhard Gstrein Paul Accola
Frauen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Abfahrt Marina Kiehl Brigitte Oertli Karen Percy
Super-G Sigrid Wolf Michela Figini Karen Percy
Riesenslalom Vreni Schneider Christa Kinshofer Maria Walliser
Slalom Vreni Schneider Mateja Svet Christa Kinshofer
Kombination Anita Wachter Brigitte Oertli Maria Walliser

Ergebnisse Männer

Abfahrt

Platz Land Sportler Zeit (min)
1  SUI Pirmin Zurbriggen 1:59,63
2  SUI Peter Müller 2:00,14
3  FRA Franck Piccard 2:01,24
4  AUT Leonhard Stock 2:01,56
5  AUT Gerhard Pfaffenbichler 2:02,02
6  FRG Markus Wasmeier 2:02,03
7  AUT Anton Steiner 2:02,19
8  GBR Martin Bell 2:02,49
9  LUX Marc Girardelli 2:02,57
10  ITA Danilo Sbardellotto 2:02,69
12  SUI Daniel Mahrer 2:03,18
13  FRG Hannes Zehentner 2:03,23
17  SUI Franz Heinzer 2:03,36
19  AUT Günther Mader 2:03,96
20  FRG Hansjörg Tauscher 2:04,31
21  FRG Peter Dürr 2:04,32
36  LIE Silvio Wille 2:07,77
38  LIE Gregor Hoop 2:08,50
39  LIE Robert Büchel 2:08,66

Datum: 15. Februar, 11:30 Uhr
Start: 2412 m, Ziel: 1538 m
Höhendifferenz: 874 m, Streckenlänge: 3147 m
Tore: 40; Kurssetzer: Stohl (CAN)

51 Teilnehmer, davon 45 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Luc Alphand (FRA), Michael Mair (ITA), Brian Stemmle (CAN).

Die Strecke war von Bernhard Russi gebaut worden. Die am 14. Februar mit Start um 11:30 h angesetzte Abfahrt wurde wegen zu starker Winde vorerst zweimal verschoben und um 12:35 h abgesagt. Da der 15. Februar der neue Termin war, ergab es sich, dass die für diesen Tag geplante Kombinations-Abfahrt der Herren auf den 16. Februar verlegt werden musste. Für die verschobene Spezial-Abfahrt wurde reglementgerecht eine neue Startnummernauslosung vorgenommen, ebenso präventiv auch gleich die Auslosung der Nummern für die Kombi-Abfahrt, sollte diese vorgezogen werden.

Sieger Zurbriggen, der bereits die Trainings beherrscht hatte, war bei allen Zwischenzeitmessungen voran. Sein Siegerski war ein »Lochski« und hatte ihn in der aktuellen Saison die Ränge eins und zwei in Val-d’Isère und auch Rang zwei in Bad Kleinkirchheim gebracht. Wie schon 1984 gewann Peter Müller die Silbermedaille. In der Schweiz sahen 1,249 Mio. Fernsehzuschauer Zurbriggens Sieg.

Super-G

Platz Land Sportler Zeit (min)
1  FRA Franck Piccard 1:39,66
2  AUT Helmut Mayer 1:40,96
3  SWE Lars-Börje Eriksson 1:41,08
4  AUT Hubert Strolz 1:41,11
5  SUI Pirmin Zurbriggen 1:41,96
 AUT Günther Mader
7  FRA Luc Alphand 1:42,27
8  AUT Leonhard Stock 1:42,36
9  YUG Tomaž Čižman 1:42,47
10  ITA Ivano Camozzi 1:42,66
12  LIE Andreas Wenzel 1:43,00
15  SUI Franz Heinzer 1:43,32
17  LIE Günther Marxer 1:44,16
28  LIE Silvio Wille 1:46,08

Datum: 21. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2179 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 647 m, Streckenlänge: 2377 m
Tore: 50

Piccard wurde der erste französische Ski-Olympiasieger seit Jean-Claude Killy im Jahr 1968. Martin Hangl schied nach viertbester Zwischenzeit aus, Markus Wasmeier fädelte bereits beim ersten Tor ein. Alberto Tomba, der sich für die 2,10 m-Skier (statt 2,12 m) entschieden hatte, blieb mit der Kante am Kunstschnee hängen.

94 Teilnehmer, davon 57 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Marc Girardelli (LUX), Martin Hangl (SUI), Finn Christian Jagge (NOR), Daniel Mahrer (SUI), Peter Roth (FRG), Atle Skårdal (NOR), Jan Einar Thorsen (NOR), Alberto Tomba (ITA), Markus Wasmeier (FRG), Frank Wörndl (FRG).

Riesenslalom

Platz Land Sportler Zeit (min)
1  ITA Alberto Tomba 2:06,37
2  AUT Hubert Strolz 2:07,41
3  SUI Pirmin Zurbriggen 2:08,39
4  ITA Ivano Camozzi 2:08,77
5  AUT Rudolf Nierlich 2:08,92
6  LIE Andreas Wenzel 2:09,03
7  AUT Helmut Mayer 2:09,09
8  FRG Frank Wörndl 2:09,22
9  YUG Rok Petrovič 2:09,32
10  SUI Joël Gaspoz 2:09,57
11  AUT Günther Mader 2:10,04
14  SUI Hans Pieren 2:10,68
19  FRG Markus Wasmeier 2:11,69
25  LIE Günther Marxer 2:12,72
26  FRG Armin Bittner 2:13,27
29  LIE Silvio Wille 2:15,08

Datum: 25. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 14:00 Uhr (2. Lauf)
Start: 2243 m, Ziel: 1874 m
Höhendifferenz: 369 m, Streckenlänge: 1175 m
Tore: 47 (1. Lauf), 48 (2. Lauf)

117 Teilnehmer, davon 69 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Peter Roth (FRG) (im ersten Lauf); Tomaž Čižman (YUG), Finn Christian Jagge (NOR), Ingemar Stenmark (SWE) (im zweiten Lauf).

Martin Hangl war beim Einfahren zum zweiten Lauf Zeuge des tödlichen Unfalls des österreichischen Teamarztes Oberhammer geworden und erlitt einen Schock. Er nahm am Rennen daraufhin nicht teil. 19 Läufer, darunter alle vier Kanadier, wurden noch vor dem zweiten Lauf wegen nicht geprüfter und plombierter Rennanzüge disqualifiziert; allerdings war keiner besser als auf Rang 32 platziert gewesen. Durch diese Maßnahme verzögerte sich der für 13:30 h geplante Beginn des zweiten Laufes.

Slalom

Platz Land Sportler Zeit (min)
1  ITA Alberto Tomba 1:39,47
2  FRG Frank Wörndl 1:39,53
3  LIE Paul Frommelt 1:39,84
4  AUT Bernhard Gstrein 1:40,08
5  SWE Ingemar Stenmark 1:40,22
6  SWE Jonas Nilsson 1:40,23
7  SUI Pirmin Zurbriggen 1:40,48
8  ITA Oswald Tötsch 1:40,55
9  YUG Grega Benedik 1:41,38
10  FRG Florian Beck 1:41,44

Datum: 27. Februar, 10:00 Uhr (1. Lauf), 13:30 Uhr (2. Lauf)
Start: 2074 m, Ziel: 1876 m
Höhendifferenz: 198 m, Streckenlänge: 530 m
Tore: 63 (1. Lauf), 61 (2. Lauf)
Kurssetzer im 1. Durchgang: Tino Pietrogiovanna (ITA), 63 Tore
Kurssetzer im 2. Durchgang: Reinhard Gattermann (BRD), 63 Tore

109 Teilnehmer, davon 54 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Joël Gaspoz (SUI), Hans Pieren (SUI), Armin Bittner (FRG), Rudolf Nierlich (AUT); disqualifiziert: Paul Accola (SUI) (alle erster Durchgang); Didier Bouvet (FRA), Jean-Luc Crétier (FRA), Finn Christian Jagge (NOR), Günther Mader (AUT), Peter Roth (FRG), Thomas Stangassinger (AUT) (alle zweiter Durchgang).

Der Slalom war bei den herrschenden heiklen Schneeverhältnissen – Neuschnee auf pickelhartem Kunstschnee – weitgehend eine Sache der Routine, weshalb sich unter den ersten Sechs vier frühere WM- oder Olympia-Medaillengewinner befanden. Von den Schweizern schied Gaspoz aus; Accola wurde zwar Zwölfter, aber er hatte eingefädelt. Paul Frommelt, vor zehn Jahren schon WM-Bronzegewinner, war zum Saisonauftakt in Sestriere Vierter geworden, doch nach einer Oberschenkelzerrung kam er aus dem Rhythmus. So fuhr er bei Olympia die Kombination eher zu Trainingszwecken und kam hier erst wieder auf Touren. Alberto Tomba, der keine Laufbestzeit erzielen konnte, war im ersten Durchgang über die Kurssetzung seines Trainers verärgert.

Kombination

Platz Land Sportler Zeit A Zeit S Punkte
1  AUT Hubert Strolz 1:48,51 (5.) 1:27,31 (7.) 36,55
2  AUT Bernhard Gstrein 1:50,20 (15.) 1:25,82 (3.) 43,45
3  SUI Paul Accola 1:51,27 (24.) 1:24,93 (1.) 48,24
4  FRA Luc Alphand 1:49,60 (13.) 1:28,47 (10.) 57,73
5  TCH Peter Jurko 1:50,29 (19.) 1:27,61 (8.) 58,56
6  FRA Jean-Luc Crétier 1:50,04 (14.) 1:28,52 (11.) 62,98
7  FRG Markus Wasmeier 1:49,32 (8.) 1:29,84 (13.) 65,44
8  TCH Adrián Bíreš 1:50,24 (16.) 1:28,94 (12.) 68,50
11  FRG Armin Bittner 1:55,42 (35.) 1:25,64 (2.) 99,65
13  AUT Thomas Stangassinger 1:54,70 (34.) 1:27,69 (9.) 107,87
14  LIE Gregor Hoop 1:53,21 (29.) 1:30,63 (14.) 114,62
15  SUI Bernhard Fahner 1:51,78 (26.) 1:33,37 (17.) 120,45
16  LIE Paul Frommelt 1:56,82 (40.) 1:26,53 (5.) 122,12
17  FRG Peter Dürr 1:48,30 (4.) 1:38,68 (23.) 123,92
20  LIE Robert Büchel 1:53,96 (32.) 1:32,38 (16.) 136,70
22  FRG Hannes Zehentner 1:49,16 (7.) 1:46,85 (25.) 197,87

Datum: 16. Februar, 11:30 Uhr (Abfahrt)
17. Februar, 10:30 Uhr / 13:30 Uhr (Slalom)

Abfahrtsstrecke
Start: 2342 m, Ziel: 1538 m
Höhendifferenz: 804 m, Streckenlänge: 2967 m
Tore: 36

Slalomstrecke
Start: 2051 m, Ziel: 1875 m
Höhendifferenz: 176 m
Tore: 55 (1. Lauf), 57 (2. Lauf)

56 Teilnehmer, davon 26 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Rob Boyd (CAN), Lars-Börje Eriksson (USA), Martin Hangl (SUI), AJ Kitt (USA), Günther Mader (AUT), Franck Piccard (FRA), Atle Skårdal (NOR), Jan Einar Thorsen (NOR), Pirmin Zurbriggen (SUI).

Zurbriggen hatte die Abfahrt in 1:46,90 min und damit mit 1,51 s Vorsprung auf Strolz, 3,20 s auf Gstrein und 4,37 s auf Accola gewonnen. Piccard war Abfahrts-Zweiter (+ 0,38 s), Skårdal lag auf Rang 18 (+ 3,37 s), Hangl auf Rang 25 (+ 4,58 s). Nach seinem Sturz in der Spezialabfahrt trat Michael Mair zur Abfahrt nicht an. Auch Marc Girardelli fehlte; sein Vater Helmut gab im ZDF-Studio am 16. Februar an, dass eine Ellbogenverletzung vorliege, Marc habe sich in der Abfahrt in Leukerbad bei einem Sturz auf die Stahlkanten des eigenen Ski die Sehnen am Ellbogen halb durchgeschnitten. Allerdings wurden die wirklichen Gründe für den Rückzug in einem handfesten Krach zwischen den Girardellis und der Skifirma Atomic vermutet.

Ergebnisse Frauen

Abfahrt

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1  FRG Marina Kiehl 1:25,86
2  SUI Brigitte Oertli 1:26,61
3  CAN Karen Percy 1:26,62
4  SUI Maria Walliser 1:26,89
5  CAN Laurie Graham 1:26,99
6  AUT Petra Kronberger 1:27,03
7  FRG Regine Mösenlechner 1:27,16
8  AUT Elisabeth Kirchler 1:27,19
9  SUI Michela Figini 1:27,26
10  TCH Lucia Medzihradská 1:27,28
11  SUI Chantal Bournissen 1:27,46
13  FRG Michaela Gerg 1:27,83
21  FRG Christina Meier-Höck 1:29,30
26  LIE Jolanda Kindle 1:32,88

Datum: 19. Februar, 10:00 Uhr
Start: 2179 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 647 m, Streckenlänge: 2238 m
Tore: 37

35 Teilnehmerinnen, davon 28 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Hilary Lindh (USA), Jacqueline Vogt (LIE), Anita Wachter (AUT), Sigrid Wolf (AUT).

Kurssetzer war Markus Murmann (SUI). 5.000 Zuseher verfolgten das Rennen. Die Abfahrt hätte bereits am 18. Februar stattfinden sollen. Sie wurde auch um 11:30 Uhr gestartet, wobei die ausgeloste Nr. 1, Pam Fletcher, zwar anwesend war, dies aber mit Gips und Krücken, denn sie war Stunden vorher beim Einfahren mit einem Pistenordner zusammengestoßen und hatte sich einen Bruch am obersten Knochen des Unterschenkels zugezogen. So startete als erste die Nr. 2, Brigitte Oertli. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar, dass es keine Fortsetzung geben würde. Oertli berichtete, dass sie die Piste nicht mehr sehen konnte, weil der böige Wind den Schnee wirbelte. Vorerst entschied die Jury auf einen Neustart ab 13 Uhr, doch danach kam die Absage.

Die Verhältnisse hatten sich auch am nächsten Tag kaum geändert. Trotzdem entschied die Jury, das Rennen durchzuführen. Kritisiert wurde vor allem, dass es willkürliche Startintervalle gab. Kiehl (kaum negative Windeinflüsse) war bei den entscheidenden Zwischenzeiten voran, Percy hatte zwar die beste erste Marke (0,62 s schneller als Kiehl), verlor das Rennen aber bis zur zweiten Zeitmessung. Oertli hingegen begann mäßig (15. Zeit mit 0,59 s Rückstand), war danach aber windbegünstigt. Die mit Nr. 2 gestartete Sigrid Wolf wurde just beim Super-G-Start von einer Bö erfasst, es blieb ihr unmöglich, auf der Piste zu bleiben. Figinis Handicap war die schlechte Bodensicht, weil der Chinook einen undurchsichtigen Schleier von Flugschnee über die Piste peitschte. Dank großer Routine und Kampfkraft gelang Walliser Rang 4.

Super-G

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1  AUT Sigrid Wolf 1:19,03
2  SUI Michela Figini 1:20,03
3  CAN Karen Percy 1:20,29
4  FRG Regine Mösenlechner 1:20,33
5  AUT Anita Wachter 1:20,36
6  SUI Maria Walliser 1:20,48
7  ITA Michaela Marzola 1:20,91
 SUI Zoë Haas
9  USA Edith Thys 1:20,93
10  FRG Christa Kinshofer 1:20,98
 FRG Michaela Gerg
13  FRG Marina Kiehl 1:21,11
15  AUT Elisabeth Kirchler 1:21,16
17  SUI Brigitte Oertli 1:21,56
25  AUT Sylvia Eder 1:22,39

Datum: 22. Februar, 11:30 Uhr
Start: 2039 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 507 m, Streckenlänge: 1943 m
Tore: 39 – Kurssetzer Don Lyon (Kanada)

46 Teilnehmerinnen, davon 41 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Jacqueline Vogt (LIE).

Figini ging mit 0,30 s Vorsprung gegenüber Mösenlechner in Führung. Wolf lag zwar bei der ersten Zwischenzeitnahme um 0,36 s hinter der Schweizerin, doch eine perfekte Fahrt brachte ihr den deutlichen Vorsprung. Mösenlechner durfte lange Zeit auf eine Medaille hoffen, doch Percy war um 0,04 s schneller. Seitens des deutschen Teams hatte das NOK vorerst Traudl Hächer statt Marina Kiehl nachnominiert, doch hatte deren Olympiasieg eine Änderung dieser Entscheidung zur Folge.

Riesenslalom

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1  SUI Vreni Schneider 2:06,49
2  FRG Christa Kinshofer 2:07,42
3  SUI Maria Walliser 2:07,72
4  YUG Mateja Svet 2:07,80
5  FRG Christina Meier-Höck 2:07,88
6  AUT Ulrike Maier 2:08,10
7  AUT Anita Wachter 2:08,38
8  FRA Catherine Quittet 2:08,84
9  FRA Carole Merle 2:09,36
10  FRA Christelle Guignard 2:09,46
14  AUT Petra Kronberger 2:12,31
21  LIE Jacqueline Vogt 2:14,64

Datum: 24. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 13:30 Uhr (2. Lauf)
Start: 2205 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 325 m, Streckenlänge: 839 m
Tore: 42 (1. Lauf), 48 (2. Lauf)

64 Teilnehmerinnen, davon 29 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Nadia Bonfini (ITA), Blanca Fernández Ochoa (ESP), Michela Figini (SUI), Michaela Gerg (FRG), Marina Kiehl (FRG), Paoletta Magoni (ITA), Tamara McKinney (USA), Małgorzata Mogore-Tlałka (FRA), Karen Percy (CAN), Corinne Schmidhauser (SUI), Sigrid Wolf (AUT).

Die gestürzte Gerg (Rang 8 im ersten Lauf) erlitt schwere Bänderverletzung und wurde gleich zur Operation heimgeflogen. Da bei den ÖSV-Damen Sylvia Eder wegen einer Verletzung auf eine Ausscheidungs-Qualifikation verzichtet hatte, kam es lediglich zu einer solchen zwischen Kronberger und Kirchler mit zwei eindeutigen Siegen für Kronberger.

Slalom

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1  SUI Vreni Schneider 1:36,69
2  YUG Mateja Svet 1:38,37
3  FRG Christa Kinshofer 1:38,40
4  AUT Roswitha Steiner 1:38,77
5  ESP Blanca Fernández Ochoa 1:39,44
6  AUT Ida Ladstätter 1:39,59
7  ITA Paoletta Magoni 1:39,76
8  FRA Dorota Mogore-Tlałka 1:39,86
9  YUG Mojca Dežman 1:40,21
10  AUT Ulrike Maier 1:40,54

Datum: 26. Februar, 10:30 Uhr (1. Lauf), 13:00 Uhr (2. Lauf)
Start: 2060 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 180 m, Streckenlänge: 550 m
Tore: 63 (1. Lauf), 63 (2. Lauf)

57 Teilnehmerinnen, davon 28 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Nadia Bonfini (ITA), Christelle Guignard (FRA), Tamara McKinney (USA), Brigitte Oertli (SUI), Karen Percy (CAN), Veronika Šarec (SLO), Corinne Schmidhauser (SUI), Anita Wachter (AUT).

Roswitha Steiner hatte sich erst mit Rang 2 in Kranjska Gora für die Mannschaft qualifizieren können. Schneiders Darbietung war makellos, sie griff auch im zweiten Lauf voll an. Seit Olympia 1960 hatte sich nie mehr eine Slalomsiegerin (1,68 s Vorsprung; Anne Heggtveit damals 3,3 s) so deutlich durchgesetzt. Ladstätter verbremste den zweiten Lauf. Nilsson, die nur 0,01 s hinter Schneider gelegen war, schied aus. Kinshofer musste schon vor dem ersten Lauf wegen einer Muskelzerrung behandelt werden, auch vor dem 2. Lauf waren hexenschussartige Beschwerden da.

Kombination

Platz Land Sportlerin Zeit A Zeit S Punkte
1  AUT Anita Wachter 1:17,14 (3.) 1:22,97 (2.) 29,25
2  SUI Brigitte Oertli 1:18,37 (11.) 1:20,71 (1.) 29,48
3  SUI Maria Walliser 1:16.98 (2.) 1:25.92 (11.) 51,28
4  CAN Karen Percy 1:18.22 (9.) 1:24.00 (3.) 54,47
5  TCH Lenka Kebrlová 1:18.43 (13.) 1:24.38 (5.) 60,87
6  TCH Lucia Medzihradská 1:18.62 (15.) 1:24.35 (4.) 63,56
7  CAN Michelle McKendry 1:17.58 (4.) 1:26.44 (13.) 64,85
8  CAN Kerrin Lee 1:18.15 (8.) 1:25.43 (9.) 65,26
9  FRG Ulrike Stanggassinger 1:17,92 (5.) 1:26,61 (14.) 71,51
11  AUT Petra Kronberger 1:18,36 (10.) 1:27,78 (15.) 88,01
12  AUT Sylvia Eder 1:19,68 (19.) 1:25,91 (10.) 92,86
14  FRG Karin Dedler 1:18,80 (16.) 1:29,03 (18.) 105,18
16  LIE Jolanda Kindle 1:21,23 (27.) 1:25,42 (8.) 112,72
18  LIE Jacqueline Vogt 1:20,81 (26.) 1:28,31 (17.) 130,22

Datum: 20. Februar, 10:15 Uhr (Abfahrt)
21. Februar, 13:00 Uhr / 14:45 Uhr (Slalom)

Abfahrtsstrecke
Start: 2108 m, Ziel: 1532 m
Höhendifferenz: 576 m, Streckenlänge: 2054 m
Tore: 33

Slalomstrecke
Start: 2024 m, Ziel: 1880 m
Höhendifferenz: 144 m
Tore: 49 (1. Lauf), 49 (2. Lauf)

39 Teilnehmerinnen waren am Start, davon 26 in der Wertung. Ausgeschieden u. a.: Ulrike Maier (AUT), Beatrice Gafner (SUI), Claudine Emonet (FRA); disqualifiziert: Michaela Gerg (FRG) (alle in der Abfahrt); Christa Kinshofer (FRG), Carole Merle (FRA), Vreni Schneider (SUI).

Die Abfahrt war zuerst am 19. Februar mit Beginn 12 Uhr geplant, der Slalom am 20. Februar (10:30/13 Uhr). Da jedoch die Spezialabfahrt (nach der Absage am 18. Februar) an diesem Tag neu terminiert worden war, kam es um eine dementsprechende Verschiebung um einen Tag. Merle hatte die Abfahrt in 1:16,46 min gewonnen, schied aber im Slalom aus. Oertli startete im Kombinations-Slalom (die Startreihenfolge richtete sich nach der Slalom-Weltrangliste) mit bester Laufzeit nach dem ersten Durchgang ihre Aufholjagd, während Wachter 1,44 s und Walliser 2,50 s verloren. Schneider hatte die beste Zwischenzeit, fädelte aber ein und schied aus. Oertli verfehlte die Goldmedaille (umgerechnet) um 0,03 s.

Einzelnachweise

  1. „Heute greift der Alpinchef zum Telefon, um die 18 ‚Glücklichen‘ zu informieren!“ in «Kronenzeitung» vom 31. Januar 1988; Beilage „Olympia-Extra“, Seite 4
  2. «Keine Windlotterie – Abfahrt verschoben» und «2,5 Sekunden Vorsprung», Sport Zürich, 15. Februar 1988, beide S. 3.
  3. «Olympia-Grafik» und «Zurbriggen gewann ein einsames Gold-Duell» sowie «Unser Kaiser Pirmin I.», und «1,249 Millionen sahen Pirmin», alle Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 1, 3 und 13.
  4. Mayer: "Jetzt ist sogar Gold möglich". In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1988, S. 20.
  5. «Olympia-Wochenende in Calgary», Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 3.
  6. «Favoritenstürze – aber kein Zufallstrio» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 3 und 15.
  7. «Tomba widerstand dem Druck» und «Kanadier, Exoten: Ungetestete Kombis!», Sport Zürich, 26. Februar 1988, S. 7.
  8. «Tomba zum zweiten – und starke Altstars» und «Bronze: Paul Frommelt drehte Rad der Zeit um 10 Jahre zurück», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 7.
  9. «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 12.
  10. Glosse: «Mit zweimal Gold Tomba in Abfahrt». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1988, S. 16.
  11. Glosse: «I.ooo Geschichten», erster Beitrag. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1988, S. 19.
  12. «Marc verletzt – oder Krach mit Skifirma», Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 7.
  13. «Oertli: „Sah nichts“». Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 2.
  14. «Ein Berg für Michela Figini», Sport Zürich, 15. Februar 1988, S. 5.
  15. «Der Weg zum Gold führt über Michela Figini», Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 8.
  16. «Marina Kiehl trotzte den Winden am besten – fragwürdiger Jury-Entscheid», und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 5 und 15.
  17. Krach zwischen Hächer und Kiehl. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 13. Februar 1988, S. 16.
  18. «Michela Figini – Super-G-Silber als versöhnlicher Trost», «Sigrid Wolf – die erste reguläre Siegerin» und «Das Siegesrezept kam per Funk», Sport Zürich, 24. Februar 1988, S. 2 und 3.
  19. Ohne Chance nach Calgary. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. Februar 1988, S. 20.
  20. Maier ist Bergers Geheimtip. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. Februar 1988, S. 28.
  21. Vreni Schneider wieder mit Gold. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 27. Februar 1988, S. 19.
  22. «Slalom: Schneiders riesiger Vorsprung» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 29. Februar 1988, S. 9 und 12.
  23. Goldener Sonntag Wachters. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Februar 1988, S. 16/17.
  24. «Olympia-Wochenende in Calgary», Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 13.
  25. «Brigitte Oertli auf Aufholjagd» und «OLYMPIA TOTAL», Sport Zürich, 22. Februar 1988, S. 7 und 15.
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