Open Music Academy (OMA)
OER Lernplattform für Musik

Sprachen

Deutsch / Englisch

Sitz

München

Betreiber

Hochschule für Musik und Theater München

Redaktion

OER Community

Artikel

ca. 950

Online

1. Feb. 2022

(aktualisiert 5. Juli 2023)
https://openmusic.academy/

Die Open Music Academy (OMA) ist eine Lehr- und Lernplattform für die Entwicklung und Veröffentlichung von Inhalten zum Musiklernen unter freier Lizenz bzw. als Open Educational Resources (OER). Die Plattform stellt spezielle Features zum Musiklernen bereit, hat einen öffentlichen Bereich, in dem Materialien unter Creative-Commons-Lizenz genutzt und zur Verfügung gestellt werden können sowie einen privaten Bereich, der ein Lernen und Lehren im geschützten Umfeld ermöglicht. Die Open Music Academy ist ein Projekt der Hochschule für Musik und Theater München, das von August 2021 bis Juli 2024 von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird. Der gemeinnützige Verein Open Music Academy Education e.V. hilft bei der langfristigen Entwicklung und Sicherung der Projektidee.

Entstehung

2018 initiierte Ulrich Kaiser, der sich seit 2009 für OpenBooks und Open Educational Resources engagiert, mit Unterstützung der Hochschule für Musik und Theater München, der Castringius Kinder & Jugend Stiftung München sowie der ›Erika und Georg Dietrich Stiftung‹ eine offene Lernplattform für Musik (elmu.online). Die Programmierung der Plattform erfolgt unter MIT-Lizenz und wird auf GitHub bereitgestellt. Im selben Jahr wurde mit Kolleginnen und Kollegen der gemeinnützige Verein ELMU Education e.V. als Träger der Website gegründet. Ende 2020 entwarf Kaiser den Plan eines Projekts (oer-lfm), um die Produktion von Open Educational Resources in die Studiengänge der Hochschule für Musik und Theater München zu integrieren sowie die elmu-Software zu einem modernen Lern-Management-System (LMS) ausbauen zu können. Der Plan wurde 2021 vom damaligen Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater München Bernd Redmann im Rahmen der Förderbekanntmachung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre zur Förderung vorgeschlagen und nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren zur Förderung ausgewählt (Förderzeitraum: 1. August 2021 bis 31. Juli 2024). Projektleiter ist Ulrich Kaiser, die Plattform ist seit Februar 2022 als Open Music Academy online.

Konzept und Inhalt

Das Konzept der Open Music Academy ist angelehnt an Vorbilder wie Wikipedia, Serlo oder Schulbuch-o-mat bzw. basiert auf Gedanken eines Community-Driven-Content unter Creative-Commons-Lizenz (Standardlizenz CC BY-SA). Dem künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Personal der Musikhochschulen, Musikschulen und auch allgemeinbildenden Schulen soll für die kooperative und interdisziplinäre Zusammenarbeit an kulturell freien musikalischen Lerninhalten eine Plattform zur Verfügung gestellt werden, die auf die speziellen Bedürfnisse des musikalischen Lernens abgestimmt ist. So können in geschützten Räumen Materialien für den Musikunterricht entwickelt und anschließend im öffentlich Bereich als OER veröffentlicht werden. Ziel ist es, das in der Regel noch exklusive und kostenintensive Musiklernen durch ein kostenloses und von überall zugängliches Angebot zu erweitern. Der offene Bereich ist langfristig kostenlos und werbefrei geplant, die kostenlose Nutzung eines privaten Speicherplatzes ist nach Ende der Förderlaufzeit noch nicht gesichert.

Programmierung und Plugins

Nach einem Vergabeverfahren wurde der Programmierauftrag zur Erstellung der Lernplattform am 1. Oktober 2021 begonnen und am 14. April 2023 abgeschlossen (Veröffentlichung der Version 1.0 am 13. April 2023). Die Software ist in JavaScript implementiert und unter dem Namen educandu auf GitHub verfügbar (MIT-Lizenz). Die Web-App ist modular aufgebaut, wobei die spezifische Funktionalität in den Inhaltsdokumenten über Plugins bereitgestellt wird. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die angebotene Funktionalität (Stand 04/2023).

FunktionalitätPlugin-NameAnmerkung
TextMarkdownDie Texteingabe erfolgt in Eingabefeldern über die Auszeichnungssprache Markdown, es können Bilder, Video- und Audioquellen eingebunden werden.
Video & AudioMarkdown, Audio, Video, Matching Cards, Medien-Slideshow, Interaktive Medien, Mehrspurmedien und MedienanalyseAufgrund der Spezialisierung auf Musikinhalte unterstützen sehr viele Plugins Video- und Audioquellen vom Content Delivery Network (CDN) und aus Streaming-Quellen im Internet.
musikalische AnalyseMedienanalyseDas Plugin erlaubt auf einfache Weise die formale Gliederung von Musik sowie ein zielgenaues Navigieren in Video- oder Audioquellen für den Musikunterricht.
Musik mischenMehrspur-MedienplayerDieses Plugin ermöglicht für verschiedene Anwendungsfälle (Orchester-, Band-, Choraufnahmen etc.) das Üben und Durchhören von Musik.
InteraktionInteraktive MedienEin eigener Editor, der die Grundfunktionalität für Interaktion bereitstellt (H5P nachempfunden).
GehörbildungGehörbildung, KlavierDie Gehörbildung-Plugins ermöglichen Aufgabenstellungen mit Streaming-Quellen, Notenabbildungen, ABC-Notation und autogenerierten Übungen. Lösungen lassen sich über Notenabbildungen oder ABC-Notation anzeigen.
Bilder & PDFBild, Audio-Wellenform, PDF-AnzeigeDas Einbinden von Bildern ist über interne und externe Quellen möglich, ein Zuschnitt von Bildern sowie eine automatische Optimierung für das WWW wird angeboten. Lautstärkediagramme können von Audioquellen generiert werden, eine PDF-Anzeige ermöglicht das Anzeigen von PDF-Dateien und Präsentationen.
ZeichnenDiagrammDas Erstellen von Diagrammen und SVG-Zeichnungen ist über eine Schnittstelle (draw.io) möglich.
SpielenMatching Cards, SchnelltesterStellt die Funktionalität für das Aufdecken von zwei zusammengehörigen Karten bereit. Die Karten können Text, Bilder oder eine Video- bzw. Audio-Quelle aufnehmen. Frage-Antwort-Spiele werden angeboten.
LayoutMarkdown mit Bild, Katalog, Trennlinie, Hervorhebung, Tabelle, InhaltsverzeichnisLayout-Plugins lassen sich zur Beeinflussung der Inhaltsdarstellung einsetzen.
asynchrones ArbeiteniFrameDie Plugins der Open Music Academy unterstützen kein asynchrones Arbeiten. Für entsprechende Szenarien können über das iFrame-Plugin asynchrone Dienste eingebunden werden (z. B. Padlet, Miro, Google Docs etc.).

Aufgrund der Restriktionen des Urheberrechts kommt dem Streaming zur Exemplifikation musikalischer Sachverhalte auf der Plattform eine besondere Bedeutung zu. Über einen File-Dialog können Medieninhalte sowohl vom CDN abgerufen als auch über Wikimedia Commons eingebunden werden.

Das OMA-Studio

Das Studio der Open Music Academy befindet sich in den Räumen der Hochschule für Musik und Theater München. Es ist mit professionellem Equipment für Film- und Audioaufnahmen sowie einem Flügel (für Akustik- und MIDI-Aufnahmen) ausgestattet, das zum Teil von Hochschulmitgliedern ausgeliehen werden kann. Das Projektteam erstellt selbst Open Educational Resources (insbesondere Videos) und unterstützt andere bei der Arbeit an OER.

Auszeichnungen

2022 erhielt die Open Music Academy eine Empfehlung durch den Bundesverband Musikunterricht im Rahmen der Vergabe des Medienpreises.

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre steht unter der Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH
  2. Bayern Amtsgericht München VR 208171
  3. Open Music Academy Education e.V., abgerufen am 16. April 2023.
  4. Hochschule durch Digitalisierung stärken, abgerufen am 22. Juli 2022.
  5. Projekt oer-lfm, abgerufen am 22. Juli 2022.
  6. Schulbuch-o-mat, abgerufen am 22. Juli 2022.
  7. Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, abgerufen am 16. April 2023.
  8. educandu, abgerufen am 22. Juli 2022.
  9. BMU-Medienpreis und vier Empfehlungen, abgerufen am 22. Juli 2022.
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