Orangeat, in Österreich Aranzini genannt, wird durch das Kandieren der Schalen, dem Exokarp (auch Epikarp genannt) von Bitterorangen (Pomeranzen), die eine wesentlich dickere Schale als andere Orangenarten haben, gewonnen.
Der Zuckergehalt von Orangeat beträgt mindestens 65 Prozent. Insbesondere bei industriell hergestellten Produkten kommen ferner Spuren von Kochsalz und Schwefliger Säure (als Konservierungsmittel) vor. Weiterer Bestandteil kann Zitronensäure (E 330) sein. Orangeat findet u. a. als Backgewürz Verwendung, beispielsweise in Stollen, Striezel oder Früchtebrot.
Das entsprechende Produkt aus Zitronatzitronen ist Zitronat.
In der DDR wurde mangels Verfügbarkeit von Zitrusfrüchten ein Ersatz aus gekochten und anschließend kandierten Möhren namens Kandinat M entwickelt und eingesetzt, insbesondere bei Dresdner Christstollen, der nicht für den Export bzw. den Verkauf im westlichen Ausland, d. h. nach dem damaligen Sprachgebrauch: im „nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet“, bestimmt war.
Literatur
- Monika Klock, Thorsten A. Klock: Zitruspflanzen: Zitrone, Orange, Kumquat & Co. BLV (Gräfer & Unze), 2011, ISBN 978-3-8354-0818-0, S. 102
Weblinks
- Zitronat und Orangeat in der Weihnachtsbäckerei. BR24, 2. Dezember 2021