Kandinat war ein in der DDR entwickelter Ersatzstoff für Orangeat und Zitronat.

Da Zitrusfrüchte nur teuer importiert werden konnten, entwickelte man im Zentralinstitut für Ernährung in Potsdam-Rehbrücke Alternativen, um weiterhin Backwaren wie den Dresdner Christstollen in ausreichendem Umfang produzieren zu können. Als Ersatz für Orangeat diente Kandinat M, hergestellt aus gekochten und danach kandierten Möhren, als Zitronatersatz wurde Kandinat T aus kandierten grünen Tomaten produziert.

Literatur

  • Johannes Seidemann: World spice plants. Springer, Berlin 2005, S. 213.
  • Berthold Gaßmann: Lebensmittelwissenschaftliche Forschung. In: Ernährungsforschung – Wissenschaft und Praxis. Bd. 31, Heft 4, 1986, S. 119–126.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Stefan Locke: Dresdner Christstollen: Aus aller Welt. FAZ, 21. Dezember 2015, abgerufen am 30. September 2016.
  2. Michael Dietrich: Das Wunder von Dresden. Der Tagesspiegel, 16. Dezember 2012, abgerufen am 5. November 2014: „Viele ersetzten die gezuckerten Zitrusfrüchte durch kandiertes Gemüse, Möhren oder grüne Tomaten. „Kandinat“ hieß das.“
  3. Stollen mit kandierten Möhren und grünen Tomaten: Ein Blick zurück in die Geschichte des ostdeutschen Stollens: Weil Orangeat und Zitronat fehlten, musste Ersatz beschafft werden., MDR FERNSEHEN, 16. Dezember 2003
  4. Klaus Behling, Jan Eik: 111 Fragen an die DDR: Wer, warum, wieso, weshalb?
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