Orsberg ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Erpel im rheinland-pfälzischen Landkreis Neuwied.

Geographie

Orsberg befindet sich oberhalb von Erpel auf der sogenannten Linzer Terrasse, einem fast modellhaft erhaltenen Teil der rheinischen Hauptterrasse der Mittelrheinischen Bucht, auf einem von Südwest nach Nordost ansteigenden Gelände. Das Zentrum des Dorfs liegt am Ostrand des Leitzbergs auf etwa 185 m ü. NHN. Nach Norden und Osten erstreckt sich ein umfangreiches, bis nach Bruchhausen reichendes Plateau, während Orsberg im Westen und Süden (bis hin zur Erpeler Ley) durch Waldflächen begrenzt wird. Die einzige Verbindung nach Erpel ist die Kreisstraße 22, die auch nach Bruchhausen führt.

Geschichte

Orsberg gehörte als Teil des Kirchspiels und der Herrschaft Erpel spätestens seit 1493 zum Kölner Domkapitel. Ab 1816 gehörte Orsberg nach Einführung der preußischen Verwaltung als Gemeinde zur Bürgermeisterei Unkel (1927 umbenannt in „Amt Unkel“) im Kreis Linz (ab 1822 Kreis Neuwied). Bei der Volkszählung im Jahre 1843 umfasste Orsberg 28 Wohn- und 66 Wirtschaftsgebäude. Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde am 7. Juni 1969 die bis dahin eigenständige Gemeinde Orsberg mit einer Fläche von ca. 139 ha und damals 192 Einwohnern in die Gemeinde Erpel eingegliedert. Das einstmals landwirtschaftlich und durch den Weinbau geprägte Dorf hat sich in den letzten Jahrzehnten strukturell in Richtung eines reinen Wohnortes entwickelt und dabei einen Bevölkerungsanstieg verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1816 127
1828 132
1843 153
1885 211
1987 260

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zentrale Sehenswürdigkeit von Orsberg ist die katholische Kapelle St. Josef, ein barocker Saalbau aus dem Jahre 1708. Der Altar stammt aus der Zeit eines auf 1649 datierten Vorgängerbaus. Außerdem weist der Ortsteil denkmalgeschützte Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf. Orsberg verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr sowie einen Bürgerverein. Der seit dem Jahre 1714 bestehende Junggesellenverein setzt sich für die Traditionspflege im Ort ein und veranstaltet in Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen jährlich (August) die Kirmes im Ort.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Müller-Miny: Das Mittelrheingebiet und seine naturräumliche Gliederung. In: Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 21. Band, 2. Heft (September 1958), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1958, S. 193–233 (hier: S. 220).
  2. 1 2 Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, Seite 63
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 70.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 176 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung..., Coblenz: Pauli, 1817; Seite 127
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 677
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 42/43 (Digitalisat).
  8. Heinrich Neu, Hans Weigert: Die Kunstdenkmäler des Kreises Neuwied (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 16, Abt. II). Düsseldorf, Schwann, 1940, Seiten 334/335.
  9. Paul-Georg Custodis: Erpel (= Rheinische Kunststätten, Heft 550). Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2014, ISBN 978-3-86526-096-3, S. 19–21.

Koordinaten: 50° 35′ 32″ N,  14′ 32″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.