Osteolepiformes

Schädel von Platycephalichthys

Zeitliches Auftreten
Mitteldevon bis Unterperm
385 bis 275 Mio. Jahre
Systematik
Überstamm: Neumünder (Deuterostomia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Fleischflosser (Sarcopterygii)
Ordnung: Osteolepiformes
Wissenschaftlicher Name
Osteolepiformes
Berg, 1937

Die Osteolepiformes sind eine ausgestorbene Gruppe von Knochenfischen aus der Klasse der Fleischflosser (Sarcopterygii). Sie lebten vom Mitteldevon bis zum mittleren Perm und sind von besonderer Bedeutung, da sie dem Ursprung der Landwirbeltiere (Tetrapoda) nahestehen. Zu ihnen gehört Eusthenopteron, der einer der am besten untersuchten fossilen Fische ist.

Nach dem Ergebnis einer neueren kladistischen Analyse bilden die Osteolepiformes keine natürlichen Gruppe (Klade, Monophylum), da einige Familien näher mit den Tetrapoden verwandt sind als andere. Die Osteolepiformes repräsentieren demnach nur einen Entwicklungsstand (engl.: grade) zwischen den noch relativ fischartigen Fleischflossern und den bereits sehr tetrapodenartigen Fleischflossern.

Merkmale

Ihr von dicken, rhombischen Schuppen (Kosmoidschuppen) bedeckter Körper war schlank, die Brustflossen saßen verhältnismäßig tief am Rumpf. Brust- und Bauchflossen waren kurz und abgerundet. Die Schwanzflosse kann homo- oder heterocerk (gleichlappig oder ungleichlappig) gewesen sein.

Der Schädel sowie die Bezahnung ähneln denen der basaler Landwirbeltiere (Acanthostega, Ichthyostega). Die Osteolepiformes hatten eine äußere Nasenöffnung sowie eine Choane entwickelt. Der Scapulocoracoid, ein Teil des Schultergürtels, besaß eine Grube, in der das zum Rumpf hin zeigende (proximale), kugelförmige Ende des „Oberarmknochens“ (Humerus) der Brustflossen sehr beweglich gelagert war („Tetrapodengelenk“).

Systematik

Traditionell umfassen die Osteolepiformes folgende Familien und Gattungen:

Einzelnachweise

  1. Brian Swartz: A Marine Stem-Tetrapod from the Devonian of Western North America. PLoS ONE 7, 2012, doi:10.1371/journal.pone.0033683

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • John A. Long: The Rise of Fishes. Johns Hopkins University Press, 1995, ISBN 0-8018-4992-6
  • Hans-Peter Schultze: Fossile Sarcopterygii Seite 301. In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel und Schädeltiere, 1. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg / Berlin 2004, ISBN 3-8274-0307-3
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